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17.09.2013 | Automobilelektronik + Software | Schwerpunkt | Online-Artikel

Lieber Smartphone-Anschluss als viel PS

verfasst von: Christiane Brünglinghaus

2:30 Min. Lesedauer

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Vernetzung und IT sind auch im Automobilbereich zum entscheidenden Innovationstreiber geworden. "Always on" zu sein ist der Wunsch vieler Autofahrer und das Leitmotiv für das vernetzte Auto. Autofahrern ist mittlerweile ein Smartphone-Anschluss im Auto wichtiger als eine hohe PS-Zahl.

Multimedia- und Elektronik-Funktionen sind beim Autokauf zu wichtigen Entscheidungskriterien geworden, geht aus einer Studie hervor, die der Branchenverband Bitkom auf der IAA in Frankfurt vorgestellt hat. Ein Smartphone-Anschluss ist den Autofahrern inzwischen wichtiger als eine hohe PS-Zahl (49 Prozent beziehungsweise 47 Prozent Zustimmung). Bei den jüngeren Autofahrern unter 30 Jahren legen gar zwei Drittel (66 Prozent) Wert auf einen Anschluss für ihr Smartphone. Für ein Drittel ist eine Online-Anbindung an soziale Netzwerke wichtig. Einen PS-starken Motor wollen nur 42 Prozent. Höchste Bedeutung haben moderne Fahrerassistenzsysteme: 91 Prozent aller Autofahrer sind solche elektronischen Fahrhilfen wichtig.

Das Bedürfnis nach Kommunikation über Handy und Internet während der Fahrt sei groß: Laut Umfrage telefoniert mehr als jeder zweite Autofahrer (56 Prozent) mit dem Handy, wenn er am Steuer sitzt – jeder fünfte (21 Prozent) sogar häufig. Viele Autofahrer nutzen während der Fahrt Kurznachrichten: Fast jeder zweite (45 Prozent) liest SMS, jeder fünfte (21 Prozent) schreibt solche Meldungen. Ähnliche viele (22 Prozent) lesen E-Mails während der Fahrt.

Stark gestiegen ist auch das Interesse am selbstständigen Fahren. Schon jeder dritte Deutsche kann sich vorstellen, in Zukunft ein Auto zu kaufen, bei dem er nicht mehr lenken muss. Bei der Bitkom-Umfrage vor zwei Jahren war es erst jeder sechste.

Laut Umfrage wünschen die allermeisten Autofahrer den IT-Einsatz, um den Straßenverkehr sicherer zu machen: Fast 95 Prozent der Autofahrer stimmen der Aussage zu, dass Assistenzsysteme aktiv in die Fahrzeuglenkung eingreifen sollten, geht aus der Studie hervor. Jeder Zweite habe Vertrauen in selbstfahrende Autos, jeder Dritte fordere deren Zulassung.

Softwarebasierte Konnektivität

Automobilentwickler haben es also mit der rasanten Entwicklung und Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologien zu tun und dem Wunsch der Verbraucher nach intelligenter Mobilität. Vernetzte Systeme im Automobil werden künftig auch ein wesentliches Instrument sein, um mit der Entwicklung, wie sie in der Konsumelektronik stattfindet, Schritt zu halten. Dabei spielt nicht so sehr die Komplexität eine Rolle, sondern vielmehr das hohe Tempo, mit der die neue Technik an Akzeptanz gewinnt.

Der Charakter eines Automobils wird künftig in vielen Bereichen durch die mobile Informationstechnik geprägt sein. Allerdings muss es den Entwicklern zunächst gelingen, Systeme der Unterhaltungselektronik robust ins Fahrzeug zu integrieren. Fragen rund um die Themen Konnektivität, Komplexität und Datensicherheit gilt es zu beantworten. Neue Programmiermethoden und System-on-Chip-Halbleiter mit integrierter Verschlüsselungsfunktion sollen die Entwicklung erleichtern.

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