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03.02.2015 | Bank-IT | Schwerpunkt | Online-Artikel

Mobiles Bezahlen hat zwei Seiten

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2:30 Min. Lesedauer

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Die Zahl mobiler Bezahlvorgänge nimmt weltweit rasant zu. Das zeigt der Mobile-Payment-Index zu Online-Transaktionsdaten. Doch Bankkunden zweifeln noch an der Sicherheit.

Kontaktlose Zahlvorgänge machen erstmals mehr als ein Viertel aller weltweit getätigten Online-Zahlungen aus. Das ist ein Zuwachs von elf Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2014, wie der aktuelle "Mobile-Payment-Index" des Zahlungsdienstleisters Ayden zeigt. Die Erhebung weist Transaktionen verschiedener mobiler Endgeräte, Marktsegmente und Regionen aus. Diese basieren auf Aydens globalen Transaktionsdaten, ausgenommen In-App-Zahlungen. Entwickler entsprechender Apps, aber auch Anbieter mobil verfügbarer Güter und Kreditinstitute dürfte die Entwicklung freuen. Denn inzwischen "wird über alle Branchen hinweg deutlich, ob im Einzelhandel, beim Ticketing, im Gaming oder bei digitalen Gütern, dass mobile mittlerweile der Hauptvertriebsweg" ist, sagt Roelant Prins, Chief Commercial Officer beim Zahlungsdienstleister Ayden.

Bankkunden bleiben skeptisch

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Auch die Geldhäuser entwickeln fieberhaft neue Bezahllösungen, um ihre Kunden an das eigene Institut zu binden. Doch die halten mobiles Bezahlen noch eher für unsicher, wie eine Studie zum "Omnikanalbanking" von der Targobank unter 1.000 erwachsenen Nutzern ab 18 Jahren belegt. Danach steuern zwar 40 Prozent der Deutschen für Informationen und Anfragen am liebsten die Online-Angebote von Banken und Sparkassen an. Wenn es jedoch um Vertragsabschlüsse oder das mobile Bezahlen geht, sehen sie den mobilen Kanal skeptisch: Erst 13 Prozent vertrauen Zahlangeboten wie Girogo, eines maßgeblich von der Sparkassengruppe initiierten Bezahlsystems, der Google Wallet oder dem Bezahldienst Yapital, der 2011 als Tochterunternehmen von Otto gegründet wurde. Ein Viertel der Studienteilnehmer plant zumindest die Nutzung von Apps zum kontaktlosen Bezahlen. 43 Prozent lehnen das jedoch strikt ab. Hauptgrund sind Sicherheitsbedenken: Drei Viertel der Bankklientel hält beispielsweise Zahlverfahren, die über eine bankfremde App laufen, für unsicher – eigentlich gute Nachrichten für Kreditinstitute. 61 Prozent misstrauen auch dem mobilen Bezahlen über einen Nearfield-Communication-Chip (NFC).

Smartphones als mobile Geldbörse

Dennoch sind sich "vier von fünf Experten für mobiles Internet sicher, dass Smartphones bereits in wenigen Jahren die Geldbörse ersetzen können", schreibt die Bankmagazin-Autorin Anja Kühner in ihrem Beitrag "Mobil ist nicht besonders sicher" (Ausgabe 1-2012, Seite 30-31). Sie zitiert eine Umfrage von Eco im Rahmen mehrerer Fachtagungen der Kompetenzgruppe Mobile.

Trojaner, Datenverlust oder Netzwerkmanipulationen, bei denen Daten im Augenblick der Transaktion abgephisht werden, machen mobilen Bezahlanwendungen zwar das Leben schwer. Doch neue "Game changer", die das Springer-Autorenteam Stefanie Auge-Dickhut, Bernhard Koye und Axel Liebetrau in ihrem Buch "Client Value Generation 2014" anführt, entwickeln das Segment parallel zu den Banken dynamisch weiter. Dazu gehören neben Fintechs auch die großen Mobilfunkanbieter. Im eher margenschwachen Zahlungsverkehrsgeschäft bieten Provider wie Yapital auch einen kanalübergreifenden Zahlungsverkehr an (Cross Channel Payment Provider). Kreditinstitute sind gefordert, weil solche Anbieter die Banken künftig von den Daten anderer Dienstleister abhängig werden könnten. "Im Extremfall werden die Banken nur noch zum Abwickler der Transaktionen auf den Systemplattformen", meinen die Autoren. Die Kundenschnittstelle könne sukzessive von neuen Wettbewerbern besetzt werden. 

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