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05.11.2012 | Bankenaufsicht | Schwerpunkt | Online-Artikel

Mittelstand mit höheren Eigenkapitalreserven

verfasst von: Peter Rensch

1:30 Min. Lesedauer

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Der deutsche Mittelstand befindet sich auf einem guten Kurs. Das ergab der Mittelstandsspiegel des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), der die jährliche Finanzierungs- und Ertragssituation der mittelständischen Firmenkunden der Institute des BVR untersucht.

Die durchschnittliche Eigenkapitalquote der mittelständischen Unternehmen hat sich 2011 im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozentpunkte auf 22,6 Prozent erhöht. Jüngste Untersuchungen haben zwar ergeben, dass die Konjunktur in Deutschland zum Ende des Jahres 2012 spürbar ins Stocken geraten könnte, jedoch bleibt der Mittelstand angesichts der verbreiterten Eigenkapitalbasis weiterhin der stabile Anker der gesamtwirtschaftlichen Stabilität. "Die Widerstandsfähigkeit des Mittelstands gegenüber konjunkturellen Belastungen hat sich damit abermals erhöht", erklärt BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin. 2001 lag die Eigenkapitalquote im Mittelstand noch bei 3,8 Prozent.

Solide Finanzierungsbasis

Nach den Untersuchungen des aktuellen Mittelstandsspiegels liegt die Eigenkapitalquote der Unternehmen in Ostdeutschland bei 25,6 Prozent. Der Grund für die dortige überdurchschnittlich hohe Eigenkapitalausstattung liegt darin, dass die Unternehmen in den neuen Bundesländern tendenziell über weniger Privatvermögen verfügen und eine höhere Eigenkapitalquote als Sicherheit oder Finanzierungsinstrument aufweisen müssen. Die Umsatzrentabilität der ostdeutschen Unternehmen liegt jedoch unterhalb des Bundesdurchschnitts, was auf die unterschiedliche Kostenstruktur zurückzuführen ist.

Beim BVR-Mittelstandsspiegel werden jährlich 948.000 Jahresabschlüsse ausgewertet und regionale Analysen durchgeführt. Die Ergebnisse machen deutlich, dass der deutsche Mittelstand ein verlässlicher Wirtschaftsmotor ist, der auf einer soliden Finanzierungsbasis steht. Banken sollten deshalb aus der Vergangenheit lernen und das Firmenkundengeschäft nicht unterschätzen. Darauf weist auch Autor Jan Evers in seinem Buch „Wege aus der Banken- und Börsenkrise“ hin: „Die strategische Orientierung der Banken hat das Firmenkreditgeschäft die letzten 20 Jahre vernachlässigt.“ 

Fazit

Mittelständische Unternehmen sind nicht nur der entscheidende Faktor für einen „gesunden“ Wirtschaftsstandort Deutschland, sondern sind auch für Banken ein hochinteressanter Kundenkreis. Das Firmenkundengeschäft sollte deshalb keinesfalls vernachlässigt werden, sondern zur Grundstruktur des Bankportfolios gehören. Gerade die Verknüpfung von Firmenkunden mit dem Private Banking, mit dem die Inhaber der Unternehmen betreut werden, stellt einen profitablen Geschäftszweig dar.

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