Mussten Unternehmen früher ihre Anwendungen entweder selbst entwickeln und die Server und Systeme dafür betreiben oder sich das Know-how von einem Dienstleister einkaufen, so stehen die IT-Verantwortlichen im Zuge der Digitalisierung erneut vor einer Entscheidung, die die IT verändert. Heute stellt sich die Frage, welches Cloud-Modell das Richtige für die eigenen Anforderungen ist.
Unternehmen fahren ihre selbst betriebenen Rechenzentren massiv zurück und nutzen stattdessen die Private Cloud und Public Cloud, um Anwendungen und Ressourcen bereitzustellen. Laut einer Studie von Research in Action im Auftrag von Interxion schrumpft die Zahl der On-Premise-Rechenzentren in deutschen Unternehmen in den nächsten drei bis fünf Jahren um mehr als die Hälfte. Dann wird nur noch jedes fünfte Unternehmen ein eigenes Data Center betreiben.
Diversifizierung dank Hybrid Cloud
Aus Sicherheitserwägungen schwören viele IT-Manager auf die Private Cloud, doch auch die Public Cloud mausert sich zur ernstzunehmenden Alternative für bestimmte Anwendungen. Das Rechenzentrum hat dennoch nicht ausgedient, denn einige Daten wollen oder können Unternehmen nicht aus der Hand geben. Der Trend geht allerdings weg von On-Premise-Rechenzentren und hin zu Co-location-Angeboten. 19 Prozent der Unternehmen planen, spätestens bis 2020 auf Serverhousing umzusteigen. Die wichtigsten Kriterien bei der Wahl eines Co-location-Anbieters sind die direkte Anbindung an einen Internetknoten und Cloud-Provider (23 Prozent), eine redundante Infrastruktur (20 Prozent) und ein deutsches Rechenzentrum (16 Prozent).
Um die Stärken aller Modelle zu kombinieren, wollen 23 Prozent der Unternehmen ihre IT-Infrastruktur künftig auf einer Hybrid Cloud aufbauen, die Public Cloud, Private Cloud sowie eigene Systeme unter einen Hut bringt. Bisher haben das erst acht Prozent umgesetzt. Diversifizierung lautet das Stichwort: IT-Verantwortliche wollen vor allem flexibel sein und schnell auf neue Anforderungen im Unternehmen und Marktentwicklungen reagieren können. Daher geht auch die Nachfrage nach Outsourcing und Managed Services zurück. Von heute 34 Prozent wollen in den kommenden Jahren nur noch 25 Prozent solche Dienstleistungen in Anspruch nehmen.