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12.02.2016 | Finanzbranche | Nachricht | Online-Artikel

Commerzbank knackt die Milliardenmarke

verfasst von: Stefanie Hüthig

2:30 Min. Lesedauer

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Fünf Jahre ist es her, dass die Commerzbank ein Nettoergebnis von über einer Milliarde Euro eingefahren hat. Für die weitere Entwicklung zeigt sich Vorstandschef Martin Blessing zuversichtlich. 

„Wie ich mich heute fühle, so fühlt sich wahrscheinlich ein Trainer“, erklärte Blessing zu seinem im Oktober 2016 anstehenden Abschied von der Commerzbank. Auch wenn sich „mein Nachfolger oder meine Nachfolgerin“, wie es Blessing auf seiner letzten Bilanzpräsentation am 12. Februar 2016 in Frankfurt am Main ausdrückte, wohl nicht langweilen wird, hinterlässt der Vorstandsvorsitzende keine Großbaustelle.

Kernkapitalquote übertrifft die Vorgaben

Das Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2015 liegt bei 1.062 Millionen Euro, fast ein Vierfaches der 266 Millionen Euro aus dem Vorjahr. Für 2016 erwartet Blessing erneut eine leichte Steigerung. Die Commerzbank will erstmals seit der Finanzkrise wieder eine Dividende von 20 Cent je Aktie zahlen. Per Ende 2015 beträgt die harte Kernkapitalquote nach den künftigen Regeln von Basel III zwölf Prozent, der Vorjahreswert belief sich auf 9,3 Prozent. „Damit liegen wir bereits heute über den aufsichtsrechtlichen Anforderungen für das Jahr 2019“, sagte Chief Financial Officer Stephan Engels. Zu Jahresbeginn habe die Kernkapitalquote bei 13,5 Prozent gelegen und damit mehr als 300 Basispunkte über dem Satz von 10,25 Prozent, den die Basel-III-Übergangsregeln fordern.

Das 2012 ausgegebene Ziel, die Cost Income Ratio (CIR) bis Ende 2016 auf 60 Prozent gedrückt zu haben, wird die Commerzbank hingegen verfehlen. Blessing nannte das Zinsumfeld als Hauptgrund, aber auch die Kosten aus der Regulierung seien stärker gestiegen als erwartet. Aktuell weist das Institut eine CIR von 72 Prozent aus, und es sei „eher unwahrscheinlich“, das Ziel doch noch zu erreichen.

Bad Bank wird aufgelöst

Schneller vorangekommen als geplant ist die Commerzbank hingegen beim Abbau ihrer toxischen Werte. Deshalb, erläutert Finanzvorstand Engels, wird das Geldhaus das Segment Non-Core Assets (NCA) auflösen. Rund zwei Drittel der enthaltenen Kredite seien hochwertig genug und würden auf die Kernbank transferiert. Der 18 Milliarden Euro schwere Rest mache weniger als vier Prozent der Bilanzsumme aus und soll in der neu geschaffenen Asset & Capital Recovery Unit (ACR) gebündelt werden. Dieses Portfolio will die Commerzbank mit 3,5 Milliarden Euro Kapital unterlegen. „Wenn Sie so wollen, entspricht das einer Leverage Ratio von 20 Prozent“, rechnet Engels vor.

Negativzins nur für Unternehmen

Seit 2012 konnte die Commerzbank im Privatkundengeschäft 819.000 neue Kunden gewinnen, allein im Jahr 2015 kamen 286.000 hinzu. Laut Blessing geht ein „hoher Anteil“ auf das Girokonto zurück, weshalb er annimmt, dass sein Institut für den Großteil die Hauptbankverbindung ist. Auf die Einlagen von Privatkunden werde die Commerzbank keine Negativzinsen erheben, anders als im Firmenkundengeschäft. Gemeinsam mit ihren Firmenkunden will die Commerzbank einen Weg finden, durch alternative Anlagekonzepte Minuszinsen zu vermeiden. Die Angewohnheit der Unternehmen, derzeit aufgrund des unsicheren Umfelds bevorzugt Barreserven zu halten, berichtete Engels, belaste das Ergebnis.

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