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20.09.2012 | Innovationsmanagement | Schwerpunkt | Online-Artikel

Warum Wissen immer wertvoller wird

verfasst von: Andreas Nölting

2:30 Min. Lesedauer

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Der Trend zur Wissensgesellschaft hat für Unternehmen enorme Auswirkungen. Der intelligente Umgang mit den eigenen Wissensbeständen wird für Konzerne zur zentralen Herausforderung im globalen Wettbewerb. Investitionen in Wissen gelten bereits als profitabler als Investments in Anlagekapital.

Diese Zahl ist gigantisch: Knapp 90 Milliarden Dollar ist das soziale Netzwerk Facebook nach seinem etwas holprigen Börsengang auf dem Parkett wert – ein Börsenwert, der sämtliche traditionelle Unternehmen wie Daimler, ThyssenKrupp oder Linde um ein Mehrfaches übertrifft. Dabei stellt Facebook nicht einmal schicke Autos, Stahlrohre oder Flüssigwasserstoff her. Facebook ist lediglich eine Webseite, die es seit gerade einmal acht Jahren gibt und auf der sich Freunde zu virtuellen Netzwerken zusammen schließen können.

Facebooks rasanter Aufstieg von einer Studentenbude zu einem der wertvollsten Konzerne der Welt ist ein gutes Beispiel für den dramatischen Wandel von der traditionellen zur wissensbasierten Ökonomie. Offenbar zählen die schiere Größe von Werkshallen oder Bürogebäuden, die Menge an hergestellten Gütern oder gar die Zahl der Arbeitnehmer nicht mehr als Indikator, um die Relevanz eines Konzerns und seine Leistungsfähigkeit zu messen. Zu den althergebrachten Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit kommt der Faktor Wissen hinzu. Bei Mikrochips ist der Preis, so Experten, bereits zu 70 Prozent durch Wissen bestimmt, nur zu 12 Prozent durch herkömmliche Arbeit.

Wissen wird zur profitabelsten Ressource

Der intelligente Umgang mit den eigenen Wissensbeständen wird für Unternehmen zur zentralen Herausforderung in einem zunehmend wissensintensiven Wettbewerbsumfeld, schreiben die Autoren Gilbert Probst, Steffen Raub und Kai Romhardt in ihrem Standardwerk „Wissen managen – wie Unternehmen ihre wertvollste Ressource optimal nutzen“. Der seit Jahren prophezeite Umbau von der traditionellen Wirtschaft zu einer „Wissenswirtschaft“ werde nun Realität, schreiben sie. Führende Managementdenker halten Investitionen in wissensbasierte Ressourcen eines Unternehmens bereits für weitaus profitabler als Investitionen in Anlagekapital.

Die Autoren definieren Wissen so: „Wissen bezeichnet die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen. Dies umfasst sowohl theoretische Erkenntnisse als auch praktische Alltagsregeln und Handlungsanweisungen. Wissen stützt sich auf Daten und Informationen, ist im Gegensatz zu diesen jedoch immer an Personen gebunden. Es wird von Individuen konstruiert und repräsentiert deren Erwartungen über Ursache-Wirkungs- Zusammenhänge.“

Diese These unterstreichen die Autoren mit Beispielen aus der Unternehmenswelt: Der spektakuläre Wechsel des Einkaufschefs José Ignacio López von General Motors zu Volkswagen, der Rausschmiss von Chairman Maurice Saatchi aus der Werbeagentur Saatchi & Saatchi oder die Massenentlassungen bei dem holländischen Lastwagenhersteller DAF. In allen diesen Fällen verloren die Unternehmen zentrale Wissens-Ressourcen und hatten danach mit enormen wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Man stelle sich nur vor wie die Börse reagieren würde, wenn Mark Zuckerberg plötzlich sein Unternehmen Facebook verließe.

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