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05.09.2012 | Krisenkommunikation | Schwerpunkt | Online-Artikel

Airport-Krisen reißen nicht ab

verfasst von: Andrea Amerland

2 Min. Lesedauer

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Die Geschichte von Großflughäfen im 20. Jahrhundert scheint untrennbar mit Kommunikationskrisen verbunden zu sein. Aktuell stehen Condor, Fraport und der neue Hauptstadtflughafen in der Kritik.

Betreiber von Flughäfen, aber auch Fluggesellschaften, haben derzeit in der Krisenkommunikation keine glückliche Hand. Zuletzt  provozierte Condor-Chef Ralf Teckentrup mit einer flapsigen Bemerkung die Flughafengegner. "Die müssen dort alle nicht wohnen", verkündete er lapidar. Wegen der anhaltenden Proteste gegen Fluglärm und Nachtflüge geriet die Kommunikation des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport unlängst unter Beschuss. Nicht zuletzt das Eröffnungs-Spektakel für die neue Landebahn mit Angela Merkel an Bord erhitzte die Gemüter. Fraport schweige sich aus und lasse das nötige Fingerspitzengefühl vermissen, hieß es wiederholt. Und nun das: Nach dem verschobenen Eröffnungstermin für den künftigen Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg zeichnen sich erhebliche Mehrkosten ab. Erst im Oktober 2013 soll BER eröffnet werden. Mit Aufsichtsratschef Klaus Wowereit (SPD) gehen Kritiker hart ins Gericht. Ein Kommunikationsdebakel jagt das nächste.

Krisenprävention für Flughäfen

Das Problem von Flughäfen in der Kommunikation ist nicht neu. Seit dem Bau der Startbahn West rollen immer wieder Protestwellen über den Frankfurter Flughafen. Gabriela Maria Biesiadecka widmet sich daher der Frage, wie eine Kommunikationsprävention an Flughäfen aussehen könnte. Am Beispiel der Kommunikationskonzepte der Flughäfen München und Warschau zeigt die Autorin Maßnahmen und Methoden auf. Eine grundlegende Frage Ihrer Untersuchung prüft, ob in akuten Krisenphasen die Kommunikation angemessen war. Biesiadecka erklärt, was Discovery-Prävention ist, welche Kommunikationmaßnahmen bei Case-Prävention sinnvoll sind oder welche Instrumente der antizipativen Prävention greifen. Auch der Stellenwert des Corporate Behaviours und die Rolle der PR-Abteilung in der Kommunikationskrisenprävention werden analysiert.

No-Go: Kommunikativer Rückzug bei Flughafenkrisen

Das A und O sieht Biesiadecka wie auch andere Kommunikationsexperten in möglichst großer Offenheit. Ihre Empfehlung im Umgang mit Flughafenkrisen liest sich beinahe wie ein Kommentar auf die viel kritisierte fehlende Kommunikationspräsenz von Fraport. "So wird erwartet, dass der Airport auch in akuten Krisen keinen kommunikativen Rückzug macht und stattdessen schon im Vorfeld über die Risiken oder aber aufgetretene Issues, Konflikte, Störungen, Krisen in ihrer akuten Phase und Katastrophen informiert." Aber die Steuerbarkeit von Krisen ist begrenzt. Selbstverständlich ist es besser, Risiken, die kommunikative Krisen am Flughafen erzeugen, früh zu erkennen. Auch dafür bietet die Autorin konkrete Fallbeispiele.

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