Der Trend zur Stückzahl-1-Fertigung macht Fördersysteme erforderlich, mit denen sich Objekte gleichzeitig und ganz individuell auf beliebigen Bahnen bewegen lassen. Bremer Forscher haben getüftelt – und geliefert.
In ihrem Ausblick auf eine „Logistik 4.0“ schreiben Michael ten Hompel und Michael Henke in „Industrie 4.0 in Produktion, Automatisierung und Logistik“ auf Seite 616, dass es künftig so gut wie keine stationäre Fördertechnik mehr geben werde. Autonome Fahrzeuge reihten sich ein, kooperierten miteinander, bildeten Reihenfolgen und organisierten die logistische Auftragsabwicklung. Ganze Schwärme autonomer Cyber-Physikalischer-Systeme (CPS) seien unterwegs, so die Vision, um ihre Aufgaben mit künstlicher Intelligenz zu erledigen: „Das klassische, RFID-basierte ‚Internet der Dinge‘, wie es etwa zur Jahrtausendwende erfunden wurde, bekommt Augen, Ohren, Arme und Beine.“
Weitere Artikel zum Thema |
Und es bekommt zahllose Rollen für eine omnidirektionale Fördertechnik, möchte man hinzufügen: „Celluveyor“ heißt das neuartige Fördersystem, das Bremer Logistikforscher Mitte Mai auf der CeMAT in Hannover erstmals präsentierten. Das von Claudio Uriarte vom BIBA – Bremer Institut für Produktion und Logistik GmbH an der Universität Bremen entwickelte modulare System ist dazu in der Lage, mehrere Objekte gleichzeitig auf beliebigen Bahnen zu bewegen sowie einzelne Stückgüter individuell zu behandeln. Außerdem kann es zum Beispiel als Ausschleuser, Sorter oder zur Erstellung von Paketlagen für Palettieranlagen eingesetzt werden – und das alles verblüffend einfach, nur über Änderungen in der Software.