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03.11.2020 | Serviceroboter | Infografik | Online-Artikel

Weltmarkt für Serviceroboter um 32 Prozent gewachsen

verfasst von: Thomas Siebel

3 Min. Lesedauer

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Roboter in Medizin, Logistik und Haushalt treiben den Markt. Für weitere Impulse sorgt die Coronapandemie – und der Markt für Assistenzroboter in der Pflege wirft seine Schatten voraus.

Infografik Markt für Servicerobotil 2019 © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

Der Markt für Serviceroboter floriert weiter. Weltweit wurden im Jahr 2019 professionelle Serviceroboter im Wert von 9,6 Milliarden Euro verkauft, wie die International Federation of Robotics (IFR) im Jahrbuch World Robotics 2020 berichtet. Das entspricht einer Steigerung von 32 Prozent gegenüber 2018. Damit setzt sich der Vorjahrestrend fort, denn bereits 2018 hat sich die Zahl der verkauften Serviceroboter mehr als verdoppelt. Wachstumstreiber sind Medizinroboter, Logistikroboter und Haushaltsroboter.

Medizinroboter gehören mit einem Marktanteil von 47 Prozent zu den bedeutendsten Servicerobotern. Sie werden unter anderem für mikroskopisch kleine Eingriffe in der Chirurgie eingesetzt. Im Jahr 2019 wurden Medizinroboter im Wert von 4,6 Milliarden Euro verkauft – ein Rekordwert und zugleich eine Steigerung von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bis 2022 könnte sich der Markt nach Schätzung des IFR sogar auf 9,7 Milliarden Euro verdoppeln. Das dürfte interessant für US-amerikanische und europäische Anbieter sein, von denen bereits heute 90 Prozent der eingesetzten Medizinroboter stammen.

Anhaltendes 40-Prozent-Wachstum bei Logistikrobotern

Besonders stark wächst erneut der Markt für Logistikroboter: Zwar liegt der Gesamtumsatz im Jahr 2019 bei vergleichsweise geringen 1,6 Milliarden Euro, was jedoch einer Steigerung von 110 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Fast der gesamte Umsatz entfällt dabei auf Anwendungen im Innenbereich, etwa für mobile Roboter in Lagerhäusern oder in intelligenten Fabriken. Mit Blick auf die Zukunft hält die IFR anhaltende jährliche Wachstumsraten von 40 Prozent für Umsätze mit Logistikrobotern für möglich. Professionelle Logistikroboter stammen heute zu 90 Prozent aus europäischer oder amerikanischer Produktion, 10 Prozent werden in China hergestellt.

Der mit 4,9 Milliarden Euro größte Umsatz wurde im Jahr 2019 mit Servicerobotern für den persönlichen und häuslichen Gebrauch erzielt – eine Steigerung von 20 Prozent gegenüber 2018. Von den insgesamt über 23 Millionen verkauften Einheiten entfielen die meisten auf Haushaltsroboter wie Staubsauger-, Rasenmäher- oder Unterhaltungsroboter. Drei von vier Haushaltsroboter wurden im Jahr 2019 in den USA produziert; der chinesische Anteil lag bei 19, der europäische bei sechs Prozent.

Coronapandemie verstärkt den Trend

Einen "enormen Zukunftsmarkt" sieht das IFR für Assistenzroboter für ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung. Der geschätzte Verkaufswert stieg zuletzt um 17 Prozent auf 78 Millionen Euro. Die Pflegebranche ist stark vom demografischen Wandel betroffen: Die Zahl pflegebedürftiger Menschen wächst, zugleich mangelt es an Fachkräften. Multifunktionale Roboter könnten Pflegekräfte künftig bei zeitraubenden Tätigkeiten wie der Dokumentation oder bei Hol- und Bringdiensten unterstützen, wie die Autorinnen und Autoren um Svea Schuh in einem Beitrag für die HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik erläutern.

Ganz aktuell treibt die Covid19-Pandemie die Servicerobotik zu weiterem Wachstum. So berichtet das IFR von hohen Nachfragen etwa nach Desinfektionsrobotern oder nach Robotern für die Warenzustellung bis an die Haustür. Zahlreiche Einsätze von Servicerobotern während der Coronakrise stellt Oliver Bendel in der Zeitschrift HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik zusammen. So berichtet Bendel von den weltweit eingesetzten Desinfektionsrobotern Krankenhäuser oder U-Bahnen, von Robotern, die Temperatur von Krankenhausbesuchern messen oder von einem vierbeinigen Roboter, der Passanten in einem Park in Singapur an die Abstandregeln erinnert. Auch Bendel betont die Schubwirkung der Coronakrise auf die Servicerobotik, wenngleich die weltweiten Anwendungen bislang überschaubar seien und sich weitgehend auf Asien und Europa beschränkten.

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