Diversity Manager begreifen den Wandel als Chance für mehr Unternehmenserfolg.
@ Abel Mitja Varela | istockphoto
Gerade in diesen Zeiten zeigt sich: Manager dürfen in der Organsation der Unternehmenszukunft nicht still stehen, gleich ob kleines Unternehmen oder großer Konzern. Warum Diversity Management jetzt angesagt ist.
Das Tempo für unternehmerisch notwendige Veränderungen steigt in allen Unternehmensebenen: Ob in der zielgerichteten Führung von Mitarbeitern, der Erschließung neuer Märkte oder dem strategischen Ausbau von Kundenbeziehungen bis hin zur vielzitierten Work-Life-Balance, die ein anderes Arbeiten abfordert. Doch in jedem Wandel steckt auch eine Chance. Diesen im Rahmen von Diversity Management zu erkennen und positiv zu nutzen, beispielsweise für den Geschäftserfolg im Wettbewerb, müssen Manager im Griff behalten. Insbesondere im proaktiven Risiko-Management, in der Steuerung der Belegschaftsstruktur oder im Talent-Management junger Nachwuchskräfte liegen Herausforderungen, die immer die gesamte Unternehmensorganisation betreffen. Insbesondere, wenn Unternehmen beispielsweise Mitarbeitervielfalt in der betrieblichen Praxis implementieren möchten, liefert das Diversity Management als ganzheitlicher Ansatz für den schnellebigen Unternehmenswandel dem Management die Rezepte dazu.
Mitarbeiter als Erfolgsfaktor
Prof. Dr. Martin Klaffke (Hrsg.) hat in seinem Buch "Strategisches Management von Personalrisiken" unter anderem dargestellt, wie Manager den Wandel und die Mitarbeitervielfalt innerhalb des Unternehmens sozusagen als "Erfolgskapital" nutzen können. Diversität, also die Verschiedenartigkeit und Vielfalt insbesondere von Mitarbeiterteams, definiert er als Management-Ansatz, der die Vielfalt der Mitarbeiter im Unternehmen "als Chance und Erfolgspotenzial" einzusetzen weiß. Auf sich wandelnde gesellschaftliche und marktgetriebene Werte gilt es in Zeiten zunehmender Knappheit von Humankapital, die Belegschaftsstruktur eines Unternehmens
- aktiv zu beeinflussen und
- eine Kultur der Wertschätzung und Toleranz
aufzubauen.
Eine zentrale Fragestellung für Diversity Manager ist vor allem die interkulturelle Ausrichtung in Organisationen. Dabei ergibt sich der Wert von Mitarbeiter-Vielfalt aus dem Unternehmenskontext und der -aufgabe. Und natürlich aus dem potenziellen Beitrag, den eine vielfältige Mitarbeiterschaft bei der Erreichung der Unternehmensziele leisten kann. "Ein ausgewogenes Diversity Management betont hierfür die Individualität eines jeden Mitarbeiters", weiß Prof. Klaffke.
Marketingvorteile durch Diversity
In der Praxis folgt Diversity Management aber nicht nur ethisch wohlfeilen Grundsätzen. Mitarbeitervielfalt bedeutet durchaus auch einen Marketingvorteil für das Unternehmen: Durch die Annäherung an die demografische Kundenstruktur in der eigenen Belegschaft kann sich zum Beispiel "ein besserer Zugang zu Märkten und Kunden" ergeben. Bellinger und Hillmann haben zudem bereits vor über 12 Jahren festgestellt, dass der Vorteil von Diversity Management messbar ist: So beobachteten sie damals in einer Untersuchung von 200 Unternehmen des Standard and Poors SOO-Index, dass der Erfolg eines Unternehmens umso höher ausfiel, je heterogener der Vorstand aufgebaut war. Als Grund nannten sie, dass eine heterogen besetzte obere Führungsebene einen besseren Informatlonszugang zu vielfältigen Kunden- und Mitarbeiter-Gruppen hat. Dass Diversity Management eine wesentliche Führungsaufgabe der Zukunft ist, bestätigt der Führungsexperte Sven Grote, Herausgeber des Springer-Buchs "Zukunft der Führung": Er sieht im Diversity Management den bewussten Einsatz und die Steuerung von personeller Vielfalt als Ressource im Unternehmen.
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