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27.02.2013 | Unternehmensstrategie | Schwerpunkt | Online-Artikel

Was die Mittelständler auszeichnet

2:30 Min. Lesedauer

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Sie sind die heimlichen Gewinner der Krise: Mittelständler jammern nicht, sondern packen an. Der Wirtschaftssoziologe und Autor Holger Rust hat mehr als 300 Mittelständler befragt wie sie die unternehmerischen Herausforderungen meistern. In einer Serie stellt Rust die Ergebnisse vor. Teil 1: Die Strategien.

Jammerkultur? Krisenangst? Offensichtlich nicht im deutschen Mittelstand. Denn ganz gleich was im letzten Jahrzehnt passierte, die meisten Managerinnen und Manager, Unternehmerinnen und Unternehmer zeigten und zeigen sich in ihrer täglichen Arbeit unerschrocken und oft sogar ganz unerwartet erfolgreich. Zu "heimlichen Gewinnern“, kürte sie Hermann Simon schon vor langer Zeit. Gewinner zudem, die einen hohen volkswirtschaftlichen Profit erwirtschaften. Auch in diesen Tagen erreichen immer wieder überraschende Nachrichten der wachsenden Zuversicht die Öffentlichkeit. Obwohl ja unbestritten ist, dass die Staatschuldenkrise bei weitem nicht bewältigt ist.

Woraus nährt sich diese Zuversicht?

Statt zu spekulieren habe ich versucht, die Zielgruppe zu analysieren - mit Hilfe einer Befragung von 310 Personen und 22 begleitenden Gesprächen, ergänzt durch eine Vergleichs-Analyse von 80 publizierten Interviews mit Spitzenmanagern großer Konzerne.

Die Herausforderungen der Unternehmer

Auf welche Ursachen führen die Wirtschaftsakteure die überraschenden Erfolge zurück? Worauf gründen sie ihre Zuversicht für die weitere Arbeit? Sind es Modelle, Systeme, Tools: Strategie? Ist es die Kreativität großer Persönlichkeiten, also das Genie? Oder braucht man einfach nur Glück und Zufall?

Eine der eindrucksvollsten Bekundungen lässt sich aus den Antworten auf eine Eingangsfrage danach lesen, wie man denn dieses täglich laut beklagte Tohuwabohu in der Unternehmensumwelt am ehesten bezeichnen könnte. "Drohung“? Kaum. Nur  14 Prozent der befragten Managerinnen und Manager fühlen sich (mehr oder weniger) von äußeren Umständen bedroht. Ebenso wenige nehmen die Dinge als "Schicksal“ (16 Prozent). "Chaos“ erscheint als Kennzeichnung schon näherliegend (30 Prozent), allerdings doch eher in Form einer zwar undurchschaubaren aber irgendwie logischen Verkettung von Faktoren, weshalb 42 Prozent der Befragten den Begriff der "Emergenz“ für angebracht halten. Doch die wesentliche Kennzeichnung der Unwägbarkeiten, der Turbulenzen und (später noch im Einzelnen dokumentierten) Überraschungen lautet für 94 Prozent der Befragten: "Herausforderung“.

Viele Probleme, viele Strategien

Zweiter durchgehender Befund: Das Vertrauen darauf, diese Herausforderungen mit Hilfe des "Strategischen Managements“ zu bewältigen, ist ebenso verbreitet. Womit dann auch gleich die Ausgangsfrage (Strategie? Genie? Oder Zufall?) beantwortet scheint: Strategie.

Doch diese Mutmaßung führt in die Irre. Denn auf weitere Fragen danach, welche Strategie oder Strategien das nun seien, mit denen sich die "Herausforderungen“ bewältigen ließen, gibt es mehr als drei Mal so viele Antworten wie Befragte. Offensichtlich verfolgt man jeweils ganz spezifische systematische Vorgehensweisen vor dem Hintergrund der unverwechselbaren, individuellen Position des Unternehmens im Universum der jeweils für sie bedeutsamen Märkte.

Lesen Sie auch:

Teil 2: Zwischen Ordnung und Chaos

Teil 3: Was den Mittelstand so erfolgreich macht

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Die Hintergründe zu diesem Inhalt

2009 | OriginalPaper | Buchkapitel

Führung

Quelle:
Erfolg im Mittelstand

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