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17.10.2016 | Verbrennungsmotor | Schwerpunkt | Online-Artikel

Der Verbrennungsmotor hat noch Potenzial

verfasst von: Stefan Schlott

2:30 Min. Lesedauer

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Die politische Diskussion um ein erzwungenes Ende von Verbrennungsmotoren schlägt hohe Wellen. Dabei haben Otto- und Dieselmotoren noch große Entwicklungspotenziale.

In einem Statement zur aktuellen Diskussion um die Zukunft der automobilen Antriebstechnik formuliert Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), ungewöhnlich scharf: "Die simple Forderung der Grünen nach einem Verbot des Verbrennungsmotors ist konzeptionell schwach und nicht zu Ende gedacht. Politik sollte kluge Rahmenbedingungen setzen, aber nicht Technologiefortschritte diktieren oder dem Kunden Entscheidungen vorschreiben." Ein politisch erzwungenes Ende des Verbrennungsmotors, so Wissmann weiter, könne für den Klimaschutz sogar kontraproduktiv sein. Ein Schwarzweiß-Ansatz, der den Verbrennungsmotor pauschal als Klimasünder abstempelt, sei zu schlicht. In Abhängigkeit vom Energiemix könne der Verbrennungsmotor sogar besser abschneiden. Denn nur wenn Strom aus regenerativen Quellen kommt, seien Elektroautos wirklich emissionsfrei. Für den VDA-Chef steht deshalb fest, "dass der Verbrennungsmotor auch im Jahr 2030 aller Voraussicht nach noch einen ganz wesentlichen Anteil am Antriebsmix auf der Straße haben wird". 

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01.11.2016 | Titelthema

Wälzlagerungstechnologie für Pkw-Turbolader

BorgWarner hat sein erstes Wälzlagerungssystem für Turbolader zur Serienreife entwickelt. Die Turbowälzlagerung steigert den Laderwirkungsgrad signifikant, damit verbessert sie das Ansprechverhalten des Motors und senkt den Kraftstoffverbrauch.


Welch große Potenziale zur Weiterentwicklung der verbrennungsmotorischen Antriebstechnik noch gehoben werden können, zeigt auch die Titelstrecke der aktuellen Ausgabe 11-2016 der MTZ. Unbestritten ist, dass mit den Abgasgrenzwerten der Stufe Euro 6c und den Flottengrenzwerten für CO2 bereits erhebliche Verbesserungen der Emissionsbilanz moderner Pkw-Motoren erreicht wurden. Doch da das Bessere des Guten Feind ist, gehen die Entwicklungen weiter. In ihrem Artikel Potenziale moderner Nockenwellen-Verstellsysteme aus der MTZ 11-2016 berichten beispielsweise Peter Solfrank und Joachim Dietz von einem elektromechanischen Nockenwellen-Phasensteller. Das System verbindet hohe Flexibilität bei der Auslegung des Ladungswechsels mit einer einfachen Applikation. Seit dem Produktionsstart für die erste Serienanwendung, so die Autoren, sei bereits die Vorbereitung weiterer Serienanläufe im Gang. In diesem Zusammenhang geben sich Solfrank und Dietz optimistisch: "Aufgrund der kommenden Emissionsbestimmungen und der damit verbundenen Dynamisierung des Luftpfads ist zu erwarten, dass moderne Nockenwellen-Phasenversteller mit den beschriebenen funktionalen Vorteilen in zahlreichen Anwendungen Verbreitung finden und auch für Dieselmotoren zunehmend interessant werden."

Den Nutzen der Elektromobilität real beurteilen

Auch Prof. Rudolf Flierl von der TU Kaiserslautern bricht eine Lanze für den verbrennungsmotorischen Antrieb. Im Titelinterview "Wir dürfen die Saugmotoren nicht vergessen" aus der MTZ 11-2016 konstatiert er:

Wenn der Nutzen der Elektromobilität real beurteilt werden würde und wenn erkannt wird, dass die weltweiten Mobilitätswünsche der Bevölkerungen nicht allein mit Plug-in-Hybridantrieben zu realisieren sind, dann werden einfach alle Konzepte, die die CO2- und Schadstoffemissionen von Verbrennungsmotoren weiter reduzieren, an Bedeutung gewinnen."

Auch zunächst wenig spektakulär scheinende mechanische Komponenten können dazu ihren Beitrag leisten. So berichten Dieter Zeppei, Silvio Koch und Amir Rohi in ihrem Artikel Wälzlagerungstechnologie für Pkw-Turbolader aus der MTZ 11-2016 von einer neuen Kugellagerung für Turbolader, mit der es gelungen sei, ein robustes, leistungsfähiges und geräuscharmes System zu entwickeln, das heutigen und zukünftigen Einbaubedingungen gerecht werde. Durch eine Wirkungsgradsteigerung von 4 Prozent verbessert die Kugellagerung den Autoren zufolge das Laderansprechverhalten signifikant und reduziert gleichzeitig die CO2-Emission um bis zu 2 Prozent.

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