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01.07.2014 | Wertpapiergeschäft | Schwerpunkt | Online-Artikel

BIZ warnt vor neuen Turbulenzen

verfasst von: Bianca Baulig

1:30 Min. Lesedauer

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Laut der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich könnten dem europäischen Finanzmarkt neue Unruhen bevorstehen. Grund dafür ist vor allem das Verhalten konservativer Großanleger.

Sechs Jahre nach dem Höhepunkt der Finanzkrise befindet sich der europäische Finanzsektor weiterhin in einer kritischen Situation. Dies schreibt die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in ihrem Jahresbericht, der Ende Juni vorgelegt wurde. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters warnt BIZ-Chefvolkswirt Hyun Song Shin zudem davor, dass neue Unruhen durch im Grunde konservative Großanleger wie Pensionsfonds und Vermögensverwalter entstehen könnten. Denn angesichts der andauernden Niedrigzinsphase gehen gerade sie immer riskantere Investitionen ein, um Erträge zu erwirtschaften, die sie ihren Kunden teils garantiert haben.

Zahl riskanter Papiere nimmt zu

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Nach Ansicht Shins dürfen die Bemühungen um die Regulierung der Finanzbranche nicht nur die Banken umfassen. "Die Risiken haben sich verändert. Wir dürfen nicht blind werden für neue Risiken", zitiert ihn das Nachrichtenportal N24. Investoren seien inzwischen oft bereit, teils hoch riskante Wertpapiere zu zeichnen, darunter Anleihen von Unternehmen mit niedriger oder zweifelhafter Bonität. Im vergangenen Jahr wurden weltweit pro Quartal im Schnitt riskante Unternehmensanleihen im Wert von 90 Milliarden US-Dollar emittiert. Vor der Krise waren es pro Quartal durchschnittlich 30 Milliarden Dollar.

Shin empfiehlt staatliche Gegenmaßnahmen. Sie sollen den durch die Renditejagd entstehenden Spekulationsblasen entgegenwirken, etwa Immobilienpreisblasen. Erste Beispiele gibt es bereits. So führt Großbritannien ab Oktober 2014 Grenzen bei Hypothekenkrediten ein. Auch in Deutschland sind die Immobilienpreise in Ballungsräumen zuletzt stark gestiegen. Allerdings, schreiben die Springer-Autoren Philipp an de Meulen und Martin Micheli in einem Beitrag für den Wirtschaftsdienst, haben die Preise bisher kein besorgniserregendes Ausmaß angenommen. Von einer Immobilienblase sei noch nicht zu sprechen. In ihrem Beitrag analysieren sie die Preisentwicklung für die fünf großen Metropolregionen in Deutschland – Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt.

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Quelle:
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