2011 | OriginalPaper | Buchkapitel
Stadt als Transitraum: Ein Blick hinter den Bronx-Mythos
verfasst von : Birgit Mattausch-Yildiz
Erschienen in: Neue Vielfalt in der urbanen Stadtgesellschaft
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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„Eine Nachricht ist erst dann eine Nachricht, wenn der zweite Blick den ersten bestätigt“, heißt ein oft gebrauchtes Pulitzer-Zitat. Doch jedes Wissen, das erst einmal den Status einer Normalität erreicht hat, wird kaum hinterfragt, es bestimmt die Perspektive und falls ein zweiter Blick für notwendig erachtet wird, bestätigt er oft genug den vorangegangenen. Die Geschichte der Bronx – weltweites Synonym für urbanen Verfall – macht nachvollziehbar, wie Negativmythen entstehen, wie diese im Laufe der Zeit den Status von Naturgegebenheiten annehmen können, die nicht mehr hinterfragt werden und folglich wie Naturgewalten auf die Realität zurückwirken. Diese Geschichte ist nicht nur exemplarisch für das Missverhältnis zwischen einem öffentlichen, zu Symbolen erstarrten Bild und der vielschichtigen Lebenswirklichkeit von Stadtbewohnern. Sie veranschaulicht darüber hinaus, dass Diversität kein statisches Nebeneinander von Elementen ist, die wie Mosaiksteine ein einheitliches Gesamtbild ergeben würden, sondern vor allem in Bewegung und Gegenbewegung, Überlagerung, Brüchen und Widersprüchen zu finden ist und daher immer wieder zu Umorientierung und Perspektivwechsel zwingt.