Skip to main content

1999 | Buch

Steuerungs- und Regelungsprobleme in der Informationsgesellschaft

herausgegeben von: Prof. Dr. Kurt Imhof, Prof. Dr. Otfried Jarren, Prof. Dr. Roger Blum

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

Buchreihe : Mediensymposium

insite
SUCHEN

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einleitung

Einleitung
Steuerungs- und Regelungsprobleme in der Informationsgesellschaft
Zusammenfassung
Mit Bezug auf die bemerkenswerten Veränderungen der öffentlichen politischen Kommunikation seit den 60er Jahren, insbesondere jedoch seit der Deregulierung der elektronischen Medien und der ökonomischen Konzentration, Globalisierung und Diversifizierung des Medienwesens in den 80er Jahren gilt das Interesse dieses Sammelbandes den Steuerungs- und Regelungsproblemen in der Informationsgesellschaft. Dies erfordert eine gesamtgesellschaftliche Perspektive, die das Verhältnis der Systeme Politik, Ökonomie und Medien fokussiert. Der gewandelte Zusammenhang der drei Teilsysteme lässt sich beschreiben als Resultat zweier gegenläufiger Entwicklungen: der Ausdifferenzierung des Mediensystems vom politischen System einerseits sowie der Entdifferenzierung der Medien vom ökonomischen System andererseits.
Kurt Imhof, Otfried Jarren, Roger Blum

Regelungsprobleme in der Informationsgesellschaft und beim Mediensymposium Luzern: Konvergenzen & Divergenzen; Abschied & Fortführung

Regelungsprobleme in der Informationsgesellschaft und beim Mediensymposium Luzern: Konvergenzen & Divergenzen; Abschied & Fortführung
Einführung
Zusammenfassung
Der Titel „Steuerungs- und Regelungsprobleme in der Informationsgesellschaft“ rekurriert, ob wir dies wollen oder nicht, auf normative Zielvorgaben für die öffentliche Kommunikation, die wir historisch den deliberativen Ansprüchen der Aufklärungsbewegung verdanken. So etwa heute noch in der medienpolitischen Forderung nach der Sicherung der Meinungsvielfalt und der Verhinderung der Medienkonzentration. Auch in den geltenden Kommunikationsverboten, wie etwa dem Verbot der Verletzung der Rechte Dritter, dem Kinder-, Jugend- und Minderheitenschutz, dem Verbot, den sozialen Frieden zu gefährden etc., sind noch klassische Diskurs- und Tugendvorstellungen enthalten. Derivate des alten Leitbildes sind also noch rechtsgültig, wenn auch von schwindender normativer Kraft und Wirksamkeit.
Kurt Imhof

„... Deformierung der Öffentlichkeit durch die Entflechtung medial erschlossener Sozialräume von politisch definierten Territorien?“

Frontmatter
Europäische Öffentlichkeit: Historische Voraussetzungen und aktuelle Folgen eines unvollendeten Projekts
Zusammenfassung
In Europa wächst seit dem zweiten Weltkrieg ein supranationaler Staat heran. Er hat noch keinen definitiven Namen und so nennen ihn manche, mehr aus Verlegenheit, „Euroland“ oder nach Empfehlung der Académie Française „zone euro“. Dieses supranationale Gebilde hat noch nicht den Charakter eines vollständig autonomen Staates, aber es scheint auf dem Weg dorthin zu sein. Die Mitgliedstaaten geben einen zunehmenden Teil ihrer Souveränität an den supranationalen Staat ab. Wenn ihm eine Kompetenz übertragen wird, dann sind die entsprechenden Rechtsnormen automatisch Bestandteil des nationalen Rechts, ohne dass die nationalen Parlamente daran mitwirken könnten (Lepsius, 1993, 256). Es gilt das Prinzip: Europäisches Recht bricht nationales Recht und der europäische Gerichtshof kann Mitgliedstaaten sanktionieren, wobei er „in dubio pro communitate“ entscheidet. Neben dieser Neuallokation von Kompetenzen findet auch eine Verschiebung der Ressourcenallokation statt. Die EU bezieht direkt Einnahmen aus Zöllen und Abgaben von den Mitgliedstaaten. Der dadurch gewonnene Handlungsspielraum wächst (Gerhards 1998, 20). Diese Europäisierung von Kompetenzen geht auf Kosten der Autonomie der Nationalstaaten und rechtfertigt es, von einem supranationalen Staat zu sprechen.
Andreas Ernst
Europäische Grenzen und journalistische Grenzen
Medienkooperationen in europäischen Grenzregionen und das Problem europäischer Öffentlichkeit
Zusammenfassung
Gibt es eine europäische Öffentlichkeit? Die einhellige Antwort in der wissenschaftlichen Literatur lautet: Nein!
Bernd Blöbaum
Strategien und Grenzen der Internationalisierung von Massenmedien
Zusammenfassung
Anlass und Ausgangspunkt für den folgenden Beitrag ist die dem Roundtable 3 des Mediensymposiums gestellte Aufgabe, „den Erscheinungsformen und Folgen der Entflechtung medial erschlossener Sozialräume von politischen Geltungsbereichen auf lokaler, regionaler und europäischer Ebene“ nachzugehen. Wenn ich dies richtig verstehe, lässt sich aus dieser Aufgabe unter anderem auch die Frage nach Strategien und Grenzen der Internationalisierung von Massenmedien ableiten, der ich mich hier zuwenden möchte. Und zwar um daraus Erkenntnisse zu gewinnen, auf welchen Voraussetzungen die unterstellte „Entflechtung medial erschlossener Sozialräume“ beruht, in welchen Formen sie international Platz greift, welche Konzepte man dabei verfolgt und wo deren Grenzen liegen. Herrscht hier eine ökonomische Rationalität, die zwangsläufig auch eine Globalisierung der Kommunikation zur Folge hat? Oder gibt es auch Kräfte, die dieser entgegenwirken und damit die Möglichkeiten zur „Entflechtung medial erschlossener Sozialräume“ durch die Internationalisierung der Massenmedien limitieren?
Jürgen Wilke
Wandel durch Kommerzialisierung: Transnational operierende Medienkonzerne strukturieren Öffentlichkeit und Märkte
Zusammenfassung
Das regional gebundene, traditionelle Verlegerkapital wird mehr und mehr durch internationale Kapitalgesellschaften abgelöst, an denen Telekommunikationsfirmen, Banken, Versicherungen, Energiekonzerne und Bauunternehmen schwergewichtig partizipieren. Die weltweite Informations-und Unterhaltungsindustrie wird in erster Linie von einigen transnational und multimedial tätigen Konzerne kontrolliert. Die traditionellen Anbieter der „Bewusstseinsindustrie“ sind nicht mehr in der Lage, die Parameter der sich ausdifferenzierenden Märkte und konvergierenden Medienindustrien maßgeblich zu beeinflussen. Im vorliegenden Beitrag wird deshalb der Versuch unternommen, vielfältige Kommerzialisierungsprozesse als Hauptursache für die Entflechtung medial erschlossener Sozialräume von politischen Territorien zu postulieren.
Werner A. Meier

„Ende des Neokorporatismus?“

Frontmatter
www.blocher.ch. Mediales Ereignis-Management und Störpotential einer schweizerischen Oppositionsbewegung
Zusammenfassung
Das schweizerische Mediensystem ist stark beeinflusst vom politischen System und von der politischen Kultur der Schweiz (Saxer 1984: 192). Im politischen System haben sich viele Elemente des Neokorporatismus eingenistet, die sich ausprägen in Proporzregeln, Konsultationsverfahren und Minderheitenrechte, so dass sich das eidgenössische Konkordanzmodell vom Konkurrenzmodell der meisten parlamentarischen Demokratien unterscheidet (vgl. Linder 1999): Alle wichtigen Parteien des Landes sind seit 1959 nach einer festen Formel an der Regierung beteiligt,1 alle wichtigen Interessengruppen und die Kantone werden im „Vemehmlassungsverfahren“ vor jeder Gesetzesnovelle konsultiert, und das Sanierungsprogramm für die Bundesfinanzen wurde sogar am „Runden Tisch“ ausgehandelt — mit dem Effekt, dass das Parlament nur noch akklamieren konnte. Das System der direkten Demokratie verschafft umgekehrt den Stimmberechtigten zahllose Interventionsmöglichkeiten.2 Zur politischen Kultur gehört auch die Rücksichtnahme auf die vier Sprachgruppen und auf die föderalistische Struktur mit der stark dezentralen Kompetenzverteilung.
Roger Blum
“Boundary Activity” — Zum Verhältnis von politischen Parteien und elektronischen Medien
Zusammenfassung
Die Veranstalter des Mediensymposiums stellen u.a. die Frage, ob die Allgegenwärtigkeit der elektronischen Medien inzwischen so weit fortgeschritten ist, dass diese die politischen Parteien nicht erst bei der Vermittlung, sondern bereits im Stadium der Formulierung ihrer Zielsetzungen und Herstellung von Entscheidungen auf die Berücksichtigung publizistischer Kriterien verpflichten. Hat der politische Wettbewerb um Stimmenanteile ein Stadium erreicht, in dem die Orientierung an den Aufmerksamkeitsregeln der Massenmedien auch das Taktieren der Akteure auf den politischen Hinterbühnen erfasst, so dass ein Verschwinden jeglicher publizitätsfreier Räume zu erwarten ist? Um auf diese Frage eine Antwort zu-finden, werden im folgenden drei Argumentationsschritte unternommen. Begonnen wird mit der Skizzierung einiger Gründe für die Abschwächung der Bindungen zwischen Parteien und Wählern. Im Mittelpunkt steht dabei das „Ende der großen Ideologien“ und der hiermit einhergehende Verlust eindeutiger Bezugskollektive für politische Repräsentationsangebote. Diese Entwicklung wird aus Sicht der Parteien als eine generelle Verunsicherung in der programmatischen Ausrichtung und eine Verschärfung des Wettbewerbs um die Gunst der Wähler erfahren (Abschnitt 1). Als Konsequenz dieser Entwicklung zeichnet sich immer deutlicher ab, dass Parteien im Kampf um Aufmerksamkeitsanteile der Bevölkerung auf die Unterstützung der Massenmedien angewiesen sind mit der oft beklagten Folge einer „Telegenisierung“ ihrer Politikvermittlung (Abschnitt 2). Massenmedien dienen jedoch nicht nur einer möglichst öffentlichkeitswirksamen Inszenierung der Parteien, sondern auch einer Einschätzung der Erfolgsaussichten politischer Angebote. Sie bilden vor allem für die mit Fragen der Öffentlichkeitsarbeit und Repräsentation betrauten Akteure an den Grenzlinien der Parteien wichtige Instrumente der Informations- und Wissensbeschaffung. Deren Ergebnisse gewinnen nun infolge einer Kontingentsetzung programmatischer Richtlinien auch für die internen Kursbestimmungen der Parteien eine immer größere Bedeutung, so dass in dem Maße, wie die Grenzstellen sich durch die Monitoring-Leistungen der Massenmedien beeindrucken lassen, rückwirkend auch hinsichtlich der programmbezogenen Entscheidungen in den öffentlichkeitsfernen Kernzonen der Parteien mit Medieneffekten zu rechnen ist (Abschnitt 3).
Josef Wehner
Rollenspiele und Systemwechsel
Zum Verhältnis von PR, Politik und Journalismus
Zusammenfassung
„Ich danke Herrn Peter Hausmann für seine stets loyale Mitarbeit in schwieriger Zeit und wünsche ihm für seinen weiteren Lebensweg alles Gute.“ Mit diesen dürren Worten entließ Bundeskanzler Helmut Kohl im Mai 1998, vier Monate vor der Bundestagswahl, seinen Regierungssprecher in den einstweiligen Ruhestand (vgl. Lölhöffel, 1998, 3). Zum Nachfolger ernannte er noch am selben Tag den CDUBundestagsabgeodneten Otto Hauser, dem als Sprecher der 15 CDU-Landesgruppen eine beträchtliche politische Hausmacht nachgesagt wurde. Bevor dieser das Mandat eines Abgeordneten übernahm, arbeitete Hauser als Redakteur bei der Tageszeitung „Die Welt“ war. Gleichzeitig bestellte Kanzler Kohl den Ex-Chefredakteur der BILD-Zeitung, Hans-Hermann Tiedje, zu seinem neuen Wahlkampfberater.
Margret Lünenborg
Inszenierte Öffentlichkeit
Eine qualitative Analyse der zentralen Akteure im Fall »Brent Spar«
Zusammenfassung
Deutschland im Juni 1995. Kaum ein Fernsehabend vergeht, an dem die Nachrichtensendungen nicht mit einem Thema aufmachen: »Brent Spara«. Die Diskussion um die geplante Entsorgung und Versenkung der Ölplattform im Nordatlantik besitzt bereits seit Ende April einen latenten Nachrichtenwert, seit erstmals Greenpeace-Aktivisten die Ölplattform, ein ausgedientes schwimmendes Öllager, besetzt halten. Als die Plattform am 23. Mai von der schottischen Polizei und dem Werkschutz des verantwortlichen Betreibers Shell UK geräumt wird, haben sich das deutsche Umweltministerium wie die Regierungen der Nordseeanrainerstaaten Dänemark, Island, Belgien und Niederlande gegen die Versenkung ausgesprochen. Nach ersten Protestaufrufen sind in Deutschland am 1. Juni laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid drei Viertel der Bevölkerung zum Boykott von Shell-Tankstellen bereit. Was folgt ist eine Protestbewegung in einer Dimension, wie sie zuvor noch von keiner nichtstaatlichen Organisation (NGO) ausgelöst worden ist: »Brent Spar« wird zum „Fall“. Während in der Nordsee Greenpeace und Shell bei den Versuchen einer zweiten und dann dritten Besetzung der Plattform bzw. deren Verhinderung durch den Einsatz von Wasserwerfersch ffen den Kampf David gegen Goliath medienwirksam und medienpräsent inszenieren, häufen sich in Deutschland Boykottaufrufe quer durch alle politischen und gesellschaftlichen Lager. Die öffentliche Meinung und mit ihr die Medien reagieren hoch emotionalisiert. Shell erleidet am deutschen Mineralölmarkt massive Einbrüche; der Protest wird zum Boykott, der den Konzern an seiner empfindlichsten Stelle trifft: dem Markt. Was öffentliche Appelle an Umweltbewusstsein und gesellschaftliche Verantwortung nicht vermocht haben, schaffen nun die Argumente des Marktes: Den Verlust wesentlicher Marktanteile an einem seiner wichtigsten Absatzmärkte vor Augen gibt die Royal-Dutch Shell-Gruppe am Abend des 20. Juni in einer kurzen Pressemitteilung den Versenkungsverzicht bekannt. Der Konzern lenkte unter dem massiven Druck der Öffentlichkeit ein.1
Peter Szyszka

„Kolonalisierung des politischen Systems durch mediale Personalselektion, Ereignisproduktion und plebiszitäre Medienmacht?“

Frontmatter
Politischer Generationswechsel via Bildschirm? Der Medieneinfluss auf die parteiinterne Personalselektion bei Helmut Kohl und Gerhard Schröder
Zusammenfassung
Die Ära Helmut Kohl ist zu Ende. Nicht nur wegen seiner einschüchternden Statur wirkte der Rekordkanzler am Schluss seiner Amtsperiode immer mehr wie ein Fossil aus einer längst vergangenen Zeit. Vergleicht man seinen Umgang mit und seine Darstellung in den Medien mit Bill Clinton (zumindest vor der Lewinsky-Affaire) oder Tony Blair, dann wird der Unterschied evident. Doch seit kurzem muss man für solch einen Vergleich aus deutscher Perspektive nicht mehr das Ausland bemühen. Der Generationswechsel in der Politik wird in der Person von Kohls fünftem und schließlich erfolgreichen Herausforderer, Gerhard Schröder, deutlich. Er scheint für Deutschland tatsächlich einen markanten Stilwandel anzukündigen, denn der agile neue Kanzler tritt auf dem gesellschaftlichen Parkett mit von Kohl nie erreichter Selbstverständlichkeit auf und hat selbst von einer skandalträchtigen Ehescheidung eher noch profitiert, als dass sie ihm dauerhaft geschadet hätte. Über Kohls Bild in der Öffentlichkeit schrieb Hans Mathias Kepplinger in der „Welt“ Anfang September 1989, also ungefähr zur Hälfte seiner Amtszeit:
„ Vor Helmut Kohl gab es keinen Bundeskanzler, der so wie er gegen sein eigenes Bild und Image in der Öffentlichkeit anrennen musste [...J. Kohl steht vor dem Phänomen, dass er eine respektable Politik vorweisen kann, aber diese Pluspunkte ihm persönlich nicht zugerechnet werden [...] Das ist ungerecht, schon deshalb, weil die zunehmende Neigung zu erkennen ist, dass man sich nicht mehr so sehr mit den Fakten der Politik, sondern mit dem Efeu drum herum befasst, aber vielleicht ist Kohl in dieser Situation auch, weil ihm die Präsentation seiner Entscheidungen allzu oft misslingt.“ (Die Welt, 7.9.1989, zit. n. Wiedemeyer 1990, 273).
Christoph Jahr
Politiker: Die Regisseure in der medialen Themenlandschaft der Zukunft?
Agenda-Setting-Prozesse im Zeitalter neuer Kommunikationstechnologien
Zusammenfassung
Am zweiten Septemberwochenende 1998 fokussierte sich die Aufmerksamkeit im sogenannten Cyberspace in noch nie dagewesenem Ausmaß. Auf die exklusiv im World Wide Web publizierte Vollversion des Starr-Reports über die Clinton-Affäre griffen am 11.9. so viele User zu, dass mehrere Webserver in den USA kurzfristig überlastet waren; Auswertungen der Nutzungsprotokolle zeigen für diesen Tag eine enorme Zunahme des Datenverkehrs (vgl. z.B. Wiggins 1998; MIDS 1998). Das Thema „Monicagate“ hatte höchste Priorität für die Medienzuwendung der User: Promotet durch Hinweise auf den Homepages der großen Suchmaschinen ebenso wie durch entsprechende Diskussionen in den einschlägigen Newsgroups und Ankündigungen in klassischen Massenmedien hatten bereits nach zwei Tagen 5,9 Millionen Menschen in dem Dokument geblättert (o. Verf. 1998, 152). Ungeachtet der Tatsache, dass sich diese enorme Resonanz laut empirischen Studien weniger aus politischem Informationsbedürfnis denn aus schlicht voyeuristischem Interesse an den schlüpfrigen Details des Berichts erklärt (NetRatings 1998), lassen sich an diesem Fallbeispiel gleich mehrere Beobachtungen illustrieren, die auf eine Veränderung der klassischen Thematisierungsprozesse hindeuten:
  • Bestehende Erklärungsansätze aus der Kommunikationswissenschaft wie etwa die Agenda-Setting-Funktion der Massenmedien beziehen sich überwiegend auf das Repertoire traditioneller Medien wie Tageszeitung oder Fernsehen; ihre Herausforderung durch neue Kommunikationskanäle ist zu überprüfen.
  • Das öffentliche Interesse beispielsweise an der Lewinsky-Affäre wurde wesentlich durch die Berichterstattung dieser traditionellen Medien stimuliert, die dokumentierten Zugriffszahlen wären ohne deren vorherige Thematisierungsleistung undenkbar. Das Thema wurde nicht von der Online-Kommunikation gesetzt, aber das Netz war als zusätzliches Informations- und Diskussionsforum von Bedeutung. Die Relevanz neuer Kommunikationstechnologien muss also stets vor dem Hintergrund der Wirkungen traditioneller Medien betrachtet werden, die nach wie vor existieren.
  • Wechselwirkungen gewinnen aufgrund dessen besondere Bedeutung, dass Journalisten dieser Medien in ihrer Arbeit immer stärker auf neue Kommunikationstechnologien zurückgreifen, z.B. bei ihren Recherchen. Unter den Online-Lesern des Starr-Reports waren auch zahlreiche Journalisten zu fmden.
  • Gleichzeitig erwächst aus dem basisdemokratisch anmutenden Charakter von Zugang und Nutzung die Hoffnung, politische Arbeit könnte (unter Umgehung der massenmedialen Filter in den Redaktionen) als unmittelbarer und vielschichtiger Diskurs zwischen politischen Entscheidungsträgern und Bürgern verlaufen; Themen könnten also ohne die fokussierende Kraft der Medieninstitutionen diskutiert werden.
  • Diese Hoffnung beruht freilich auf der Annahme, dass sich ein hinreichend (inter-) aktives Publikum für diesen Diskurs interessiert und ihn aufrechterhält. Dies ist nicht zwangsläufig der Fall — wenn sich die Kommunikationskanäle proportional stärker vermehren als die Zahl der Nutzer, verringert sich im Schnitt die Aufmerksamkeit pro Kanal.
Patrick Rössler
Antagonismen politischer Kommunikation in dramatologischer Perspektive
Zusammenfassung
Politik und Medien — Politikherstellung und Politikdarstellung — Entscheidungspolitik und Darstellungspolitik — Symmetrie und Asymmetrie — Norm und Wirklichkeit — Nähe und Distanz. — Es gibt eine Reihe von Begriffspaaren, die in der politischen Kommunikationsforschung vor allem antagonistisch gebraucht werden und die zu mehr analytischer Klarheit oder auch Verwirrung beitragen können.
Jochen Hoffmann
Politische PR-Kultur?
Zur These der Amerikanisierung der politischen Kommunikation
Zusammenfassung
Die Formel von der Kolonialisierung des politischen Systems durch plebiszitäre Medienmacht gehört zu den Requisiten des Strukturwandels moderner Öffentlichkeit, insbesondere dann, wenn man wie Jürgen Habermas (1962) eine langfristige historische Perspektive einnimmt. In kurzfristiger Sicht und mit Rekurs auf Fallbeispiele unterschiedlicher Güte wird die gleiche Formel seit den 80er Jahren in der Theoriediskussion zum Verhältnis von politischem System und Mediensystem verwendet (vgl. dazu Jarren 1988). In bezug auf die Extrempositionen in dieser Debatte wird der Kolonialisierungsbegriff bemüht, wenn es darum geht, die Instrumentalisierung eines passiven ohnmächtigen Mediensystems durch ein übermächtiges politisches System zu behaupten. Die umgekehrte Variante des Kolonialisierungsvorwurfs postuliert, daß ein aktives Mediensystem dem politischen System die Bedingungen seiner öffentlichen Präsenz aufzwinge. Jenseits solcher Kolonialisierungspostulate wird in diesem Beitrag eine dritte Position vertreten. Diese begreift die Beziehung zwischen politischem System und Mediensystem als gemeinsames politisches Kommunikationssystem, das aus komplexen Interaktionen zwischen wechselseitig abhängigen und daher anpassungsbereiten Akteuren vor einem gemeinsamen Publikum besteht (Blumler/Gurevitch 1995): Politische Sprecher und Journalisten verfolgen dabei ein globales gemeinsames Ziel, nämlich die Aufrechterhaltung der politischen Kommunikation, haben ansonsten aber verschiedene Intentionen. Ihre Beziehung ist die eines „generalisierten Tausches“ (Neidhardt 1994:15) von Information gegen Publizität. Diese Interaktion wird von zwei Faktoren beeinflußt: einerseits von den strukturellen Bedingungen des politischen Systems und des Mediensystems, andererseits von den professionellen Rollenvorstellungen und Normen der politischen Sprecher und Journalisten. Die kollektiven professionellen Orientierungen der Beteiligten gegenüber den Objekten ihres Handelns kann man als politische Kommunikationskultur verstehen.
Barbara Pfetsch

„Steuerungs- und Regelungsmöglichkeiten in der Informationsgesellschaft?“

Frontmatter

Bedingungen medialer Selbstregulation

(Selbst-)Steuerung des Mediensystems durch Medienjournalismus und Medien-PR
Zusammenfassung
Der Medienjournalismus, also die Berichterstattung der Medien über Medien und Journalismus, boomt — zumindest in den Printmedien. Nicht nur die Programm- und Fachzeitschriften haben sich vermehrt, auch in den großen Tageszeitungen, in den Wochenblättern und Nachrichtenmagazinen sprießen die Medienressorts und gewinnen an Bedeutung.
Stephan Ruß-Mohl
Reflexive Medienberichterstattung in der Legitimation und Selbstregulation des (Systems) Journalismus — Selbstreferenz oder Selbstreverenz
Zusammenfassung
Angesichts der Lösung der Medien aus tradierten gesellschaftlichen und politischen Bindungen (Autonomiezuwachs), der zunehmenden Orientierung an ökonomischen Faktoren (vgl. Jarren 1997, 309) und der damit einhergehenden, fortschreitenden Internationalisierung, ja Globalisierung auch der Medien- und Kommunikationsmärkte, erscheint es zukünftig einerseits immer weniger aussichtsreich und (perspektivabhängig) andererseits wenig wünschenswert, allein auf normative Einflussspielräume oder (womöglich gesetzliche) Regelungs- und Steuerungsmechanismen zu setzen oder zu vertrauen. Letztere haben unter dem „Druck“ der Globalisierung, die sich überwiegend zunächst als ökonomische erweist, ebenfalls nur auf supranationaler Ebene eine Aussicht auf Erfolg und sind von bestehenden globalen Machtverhältnissen (die sich zumeist auch aus der Ökonomie ergeben) abhängig.
Thomas Quast
Mediale Öffentlichkeit im Lichte von Ethik und Moral
Zusammenfassung
Die strukturellen Wandlungsprozesse der Öffentlichkeit und des Mediensystems in den Informationsgesellschaften des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts haben vielfältige Konsequenzen, von denen zwei hier hervorgehoben seien: zum einen erweitert sich das, was als legitimer Gegenstand öffentlicher Interessen gilt. Zum anderen richtet sich dieses Interesse selbst auf immer mehr und, oder andere bzw. neue Gegenstände. Aus diesem Grund vergrößert sich die Spannbreite der medialen Präsentation und Rezeption von Inhalten d.h. die Auswahl dessen, was als publizistisch relevant gilt.
Stefan Müller-Doohm
Öffentlichkeit als Folgentransparenz
Über ein Regulierungsproblem der modernen Gesellschaft und das Lösungspotential des Journalismus
Zusammenfassung
Die Frage dieses Aufsatzes ist, was Medien und Journalismus zur Selbststeuerung der Gegenwartsgesellschaft beitragen können, von der ich annehme,dass sie strukturell bedingte Regulierungsdefizite hat.
Horst Pöttker

Bedingungen politischer und rechtlicher Steuerung des Mediensystems

Ökonomik der Steuerungs- und Regelungsmöglichkeiten des Mediensystems — Rezipientenorientierung der Kontrolle
Zusammenfassung
Aus ökonomischer Sicht ist prinzipiell der Rezipient der angemessene Kontrolleur der Medienproduktion. Dies entspricht dem ökonomischen Basispostulat des normativen methodologischen Individualismus. Allerdings stößt eine Rezipientenorientierung der Steuerung und Regelung des Mediensystems auf eine Reihe von Problemen, die im Rahmen der Ökonomie mit dem Paradigma von Markt, Marktversagen und Politikversagen konzeptionell erfasst werden (Abschnitt 2). Dieses Konzept, mit der jedenfalls grundsätzlichen Akzeptanz der Rezipientenkontrolle, kann aber nicht vorbehaltlos auf alle Bereiche der Medienproduktion angewendet werden (Abschnitt 3). Das Ergebnis dieser Überlegungen ist ein normatives duales System der Medienproduktion, in dessen einem Teil der ökonomische Wettbewerb als Steuerungs- und Regelungsverfahren grundsätzlich akzeptiert wird und in dessen anderem Teil nach Alternativen in Form eines publizistischen Wettbewerbs gesucht werden muss (Abschnitt 4). Überlegungen zur Organisation des dualen Systems der Medienproduktion in Form eines Forumbereiches (Abschnitt 5) und in Form eines Gebrauchswertbereiches (Abschnitt 6) schließen diesen Beitrag ab. Dass eine solche Trennung schwierig aber gleichwohl notwendig ist, zeigt die immer weiter zunehmende „Ökonomisierung“ des Mediensystems, die nur in einer strikten funktionalen Trennung überwunden werden kann (Abschnitt 1).
Jürgen Heinrich
Der Markt als sozialverträglicher Regelungsmechanismus
Historische Anmerkungen zum Steuerungs- und Regelungsproblem in der Informationsgesellschaft
Zusammenfassung
Die Diskussion der Frage, ob und wie das, was sich als künftige „Informationsgesellschaft“ etabliert oder abzeichnet, zu steuern und zu regeln sei, treibt immer neue Blüten, doch trägt sie kaum Früchte. Politiker, Juristen und Kommunikationswissenschaftler sind seit Jahren damit beschäftigt, Konzepte und Begründungen zu erörtern, die gewährleisten sollen, dass der „Urknall“ im elektronischen Medienbereich, dessen Zeugen wir seit etwa einem Jahrzehnt sind, in geordneten Bahnen verläuft, damit sie möglichst wenig gesellschaftlichen und politischen Schaden anrichten. Je länger und breiter diese Diskussion verläuft, desto mehr wuchern die Steuerungsund Regelungsideen aus, werden im Bemühen, den möglichen Wildwuchs zu beschneiden, immer umfänglicher und differenzierter, komplexer und komplizierter, so dass man sich zu fragen beginnt, wo denn die gesetzgebenden oder rechtsprechenden Instanzen sind, die derlei national durchsetzen oder gar international verbindlich machen könnten. Man nähert sich unaufhaltsam der Quadratur des Kreises.
Dieter Roß
Zum Wandel normativer Leitdifferenzen in der „Informationsgesellschaft“
Zusammenfassung
In den vergangenen Jahren sind vor allem in den Sozialwissenschaften Beschreibungsformeln für die moderne Gesellschaft aufgetaucht, die eine Zunahme des Einflusses der Massenmedien auf die Produktion wissenschaftlicher Theorien signalisieren. Die Rede von der „Informationsgesellschaft“ ist ein solcher Fall. Nachdem Karl Steinbuch die Nachrichtentechnik als Zentrum der „informierten Gesellschaft“ entdeckt hatte (Steinbuch, 1968), nahm die Zahl an Anschlussveröffentlichungen, in denen das Phänomen der computerisierten Datenverarbeitung zu einem mehr oder weniger neuartigen Gesellschaftstypus hochgerechnet wurde, rasch zu. Die häufige Benutzung des Begriffs der „Informationsgesellschaft“ als Buch-oder Aufsatztitel bewirkte dann den Rest: War es zu Beginn vielleicht nur die Suche nach einem schlagkräftigen Titel, wurde die „Informationsgesellschaft“ schon in der nächsten Runde als Beschreibung gehandelt, die eine neue Epoche ankündigt: das Informationszeitalter, in dem die Gesellschaft nicht zuletzt mit einer selbsterzeugten Informationsflut konfrontiert wird. Auf einmal ist dann auch in den Massenmedien ganz selbstverständlich von der „Informationsgesellschaft“ die Rede, aber der semantische Gehalt, der durch den Begriff der „Informationsgesellschaft“ abgebildet und gespeichert werden soll, wird nun nicht mehr hinterfragt, sondern einfach als gegeben unterstellt.
Thomas Vesting
Transformation der Staatlichkeit im Kommunikationssektor: Regulierungsansätze für die Mediamatik
Zusammenfassung
Der Umbruch zur Informationsgesellschaft und zur Informationsökonomie ist evident. Das gesellschaftliche Kommunikationssystem unterliegt einem weitreichenden Wandel, und die Struktur der Kommunikationswirtschaft hat sich im letzten Jahrzehnt grundlegend verändert. Daraus resultieren Steuerungs- und Regelungsprobleme der Informationsgesellschaft. Falls die Chancen dieses Umbruchs im Kommunikationssektor, also bei Telekommunikation und Medien, insbesondere im Hinblick auf Internet und Digitales Fernsehen genutzt werden sollen, bedarf es auch einer umfassenden Reform der Kommunikationspolitik, die bereits in groben Zügen zu erkennen ist.
Michael Latzer
Regelungs- und Steuerungsmöglichkeiten im Rundfunkrecht
Zusammenfassung
Das Recht als relativ statisches „Faktum“ sieht sich insbesondere in Bereichen, welche durch schnelle technische Entwicklungen geprägt sind, verstärkt Legitimitätsproblemen gegenüber, die sich in verschiedenen Facetten auswirken.
Rolf H. Weber
Der Beitrag des Rechts zur Steuerung und Regelung des Mediensystems
Zusammenfassung
Die Frage nach dem Beitrag des Rechts zur Steuerung und Regelung des Mediensystems lässt sich empirisch und normativ verstehen: Welcher Ordnungsbedarf kann und soll durch das (Medien-)Recht befriedigt werden? Welchen Einfluss hat das Recht gegenwärtig auf den Bestand und die Entwicklung des Mediensystems? Welche technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen haben Änderungen bzw. Änderungsbedarf fttr die Kommunikations- und Medienordnung ausgelöst? Welche Instrumente stehen dem Gesetzgeber zur Steuerung und Regelung des Mediensystems zur Verfügung?
Udo Branahl
Zum Verhältnis von Fremd- und Selbstregulierung in der Medienpolitik
Zusammenfassung
Moderne Gesellschaften sind im Unterschied zu traditionellen dadurch gekennzeichnet, dass immer mehr Teilbereiche (Subsysteme) entstehen, die sich gegenüber anderen Teilbereichen abgrenzen (Willke 1991, Giddens 1996). Diese Abgrenzung geschieht u.a. durch Spezialisierung auf die Lösung bestimmter Aufgaben innerhalb der Gesellschaft. Dieser Differenzierungsprozess betrifft nicht nur die aggregierten Ebenen wie die der Wirtschaft, der Wissenschaft und auch der Politik, sondern auch einzelne Institutionen innerhalb dieser Subsysteme — seien es Unternehmen, Verbände, Professionen, Rundfunkanstalten oder Verlage. Auf der anderen Seite kann der Modernisierungsprozess auch als die wechselseitige Durchdringung gesellschaftlicher Institutionen und Subsysteme interpretiert werden: So sind z.B. auch Unternehmen in ethische Diskurse eingebunden, und Verlagshäuser sehen sich — ihrem Idealbild als unabhängige Instanz („Vierte Gewalt“) zum Trotz — nicht nur publizistischen Imperativen, sondern mehr noch ökonomischen und politischen gegenüber. Umgekehrt ist die Politik zur Beschaffung von Zustimmung immer mehr auf die Medien angewiesen.l
Manfred Mai
Rechtssetzung in der „Informationsgesellschaft“: Renaissance für die Gesetzgebungslehre?
Entwicklung von Regulierungsprogrammen am Beispiel „Digitales Fernsehen“ in der Bundesrepublik Deutschland und in Großbritannien
Zusammenfassung
Dass die Veränderungen, die mit dem Übergang in eine „Informationsgesellschaft“1 verbunden sind, zur Modifizierung von Regulierungsansätzen nötigen, ist mittlerweile ein Gemeinplatz. Weniger Einigkeit herrscht darüber, wie sich Regulierungsansätze und einzelne Instrumente verändern werden, ob und inwieweit Alternativen im Recht und zum Recht diskutiert werden müssen. Der folgende Beitrag will allerdings nicht die bestehenden Regelungsansätze und -instrumente analysieren und die Vorschläge zur Veränderung des Regelungsapparates diskutieren. Vielmehr soll — quasi auf der Meta-Ebene — im Mittelpunkt stehen, ob und wie die Rechtsordnungen und politischen Systeme, so wie sie derzeit konstruiert sind, die Fähigkeit besitzen, die Veränderungen im Regelwerk in adäquater Art und angemessenem Tempo zu prozessieren.
Wolfgang Schulz
Warnung vor großen medienpolitischen Windmaschinen
Plädoyer für eine wissenschaftliche Medienpolitik
Zusammenfassung
Das Thema des Luzerner Mediensymposiums 1998, dem die Artikel dieses Bandes gelten, ist gewissermaßen ein medienpolitisches und -wissenschaftliches Evergreen. Dies, und auch die stark repetitiven diesbezüglichen Diskussionszyklen (Saxer, 1994, 24f.) lässt auf eine besonders schwierige Problemlage schließen, die auch in den weiteren Beiträgen dieser Publikation immer wieder aufscheint. Im Identifizieren und Lösen der Steuerungs- und Regelungsprobleme in der Informationsgesellschaft verdichten sich ja zugleich der Anspruch und die Fragwürdigkeit praktischer wie wissenschaftlicher Medienpolitik in der Demokratie.
Ulrich Saxer
Makromedien, Selbstorganisation und verteilte Steuerung
Zusammenfassung
Vor wenigen Jahren sprach man noch von der „besseren elektrischen Schreibmaschine“, vom „elektronischen Spielzeug“, gepaart mit „Elektronengehirn“; dann wurde Computer auf die Ebene der „elektronischen Welt“ gehoben, wurde als weltweite Rationalisierungsstruktur der Informationsverbreitung und -verwendung verstanden. Derzeit entpuppt sich eine neue Dimension digitaler Medientechnologie: die unhintergehbare Mensch-Computer-Mensch-Interaktivität wird als Raum neuer sozialer Beziehungen verstanden. Unbestritten ist, dass digitale Medien für alle genannten Ebenen verwendet werden können.
Manfred Faßler
Copyright oder Copy left?
Prekäre immaterielle Eigentumsverhältnisse im Cyberspace
Zusammenfassung
Noch dem 18. Jahrhundert war die Vorstellung fremd, dass es neben dem „greifbaren“ Eigentum an Land, Gebäuden, Tieren oder Juwelen ein juristisch analog ausgestaltetes „immaterielles“ Eigentum geben könnte, das sich auf exklusive Nutzungs- (bzw. Verwertungs-)rechte an Bildern, Texten, Melodien oder technischen Erfindungen bezieht (Thibadeau 1995).
Hans Geser
Backmatter
Metadaten
Titel
Steuerungs- und Regelungsprobleme in der Informationsgesellschaft
herausgegeben von
Prof. Dr. Kurt Imhof
Prof. Dr. Otfried Jarren
Prof. Dr. Roger Blum
Copyright-Jahr
1999
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-663-12385-9
Print ISBN
978-3-531-13486-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-12385-9