2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Stiftungen
verfasst von : Rupert Graf Strachwitz, Sabine Reimer
Erschienen in: Handbuch Corporate Citizenship
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
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Schon seit dem 19. Jahrhundert sind Stiftungen auch als Eigentümer oder Miteigentümer von Wirtschaftsunternehmen nachweisbar. So wurden etwa die Unternehmen Carl Zeiss und Schott-Glas durch Ernst Abbe einer Stiftung übertragen, die bis 2004 sogar die Besonderheit aufwies, nicht nur Eigentümerin, sondern selbst die Unternehmerin, im handelsrechtlichen Sinn Einzelkauffrau, zu sein. Auch im 20. Jahrhundert sind immer wieder Unternehmen ganz, mehrheitlich oder teilweise in das Eigentum von Stiftungen übergegangen. Die Robert-Bosch-GmbH und die Bertelsmann AG machen ihre Eigentümer, die Robert-Bosch-Stiftung bzw. die Bertelsmann Stiftung, zu den größten deutschen Stiftungen überhaupt. Für diese Form der Verbindung zwischen Stiftungswesen und Unternehmertum, die ihre Begründung wesentlich im angestrebten Erhalt des Unternehmens und der Bündelung der Anteile findet, hat sich die Bezeichnung
Unternehmensträgerstiftung
eingebürgert. Auch diese Stiftungen tragen zu einem Bild ihrer Unternehmen in der Öffentlichkeit bei, das im weiteren Sinn mit Corporate Citizenship assoziiert werden kann. Die Tatsache, dass die erwirtschafteten Gewinne nicht privaten Eigentümern zufließen, sondern — selbstverständlich nach Entrichtung der Körperschaftsteuer — der Finanzierung von Aufgaben des allgemeinen Wohls dienen, wird gewiß positiv vermerkt.