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2003 | OriginalPaper | Buchkapitel

Symbolizität durch Deutungsoffenheit

verfasst von : André Brodocz

Erschienen in: Die symbolische Dimension der Verfassung

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Eine rekonzeptualisierte Annäherung an das Problem der symbolischen Dimension der Verfassung geht über die bestehende Konzeption also dann hinaus, wenn es ihr gelingt zwei Anforderungen zu erfüllen. Zum einen darf der zu symbolisierende Bezugspunkt in einer solchen Rekonzeptualisierung nicht so lokalisiert werden, daß er der politischen Ordnung entweder intern oder extern ist. Zum anderen darf diese Rekonzeptualisierung nicht dazu führen, die Symbolisierung dieses Bezugspunkts durch die Verfassung als angemessen oder unangemessen zu beurteilen. Der ersten Anforderung kann, so meine erste These, ein theoretisches Angebot gerecht werden, das den in einer politischen Ordnung zu symbolisierenden Bezugspunkt als die Grenze der Ordnung lokalisiert, womit die Frage nach interner oder externer Verortung obsolet wird. Denn an der Grenze beginnt von innen gesehen das Außen und von außen gesehen das Innen, die Grenze ist darum weder intern noch extern. Die zweite Anforderung wird, so meine zweite These, erfüllt, wenn es einer Theorie gelingt, das Problem der Angemessenheit als ein Problem der Hegemonie zu begreifen. Denn hege-monial ist etwas, das einerseits unangemessen ist, weil es unmöglich ist, eine unbedingte Geltung gegenüber den Alternativen beanspruchen zu können, die an seiner Stelle sein könnten, wenn es nicht selbst an dieser Stelle wäre. Zugleich ist es andererseits jedoch angemessen, diese Stelle zu besetzen, weil keine Alternative einen unbedingten Geltungsanspruch darauf hat, aber eine Besetzung dieser Stelle trotzdem notwendig erscheint.

Metadaten
Titel
Symbolizität durch Deutungsoffenheit
verfasst von
André Brodocz
Copyright-Jahr
2003
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-80431-0_6