2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Tarifpolitik im Zuge der Osterweiterung
verfasst von : Alexandra Baum-Ceisig
Erschienen in: Soziales Europa?
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich in den westeuropäischen Ländern mehrheitlich ein Paradigmenwechsel sowohl in der Wirtscharts- als auch in der Tarifpolitik vollzogen. Sinkende Wachstumsraten, ansteigende Erwerbslosigkeit, zunehmend transnational operierende Unternehmen und verstärkte Globalisierungstendenzen sowie ein grundlegender Politikwechsel von der vielfach keynesianisch ausgerichteten Wirtschaftspolitik hin zu einer angebotsorientierten Strategie (Busch 1994) begrenzten den tarifpolitischen Aktionsrahmen. Eine produktivitätsorientierte oder wettbewerbsneutrale Lohnpolitik war fortan kaum noch möglich und wurde in der überwiegenden Mehrheit der heutigen EU-Staaten durch eine wettbewerbsorientierte lohnpolitische Strategie ersetzt (Schulten/Bispinck 1999), die nach wie vor innerhalb der Europäischen Union (EU) als wichtiger Garant für Wachstum und Beschäftigung gilt. Konsequenz dieser verteilungspolitischen Wende sind insbesondere rückläufige Lohnquoten und sinkende reale Lohnstückkosten, während die erhofften positiven Effekte wie ein Ansteigen des Wirtschaftswachstum und ein deutlicher Abbau der Arbeitslosigkeit nicht im erwünschten Maße eintraten.