1998 | OriginalPaper | Buchkapitel
Über die Wahl von Referenzsystemen in der visuellen Suche
verfasst von : Wilfried Kunde, Joachim Hoffmann
Erschienen in: Intelligente Informationsverarbeitung
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Viele Reize in unserer Umwelt haben ihren festen Platz: Nasen in der Mitte von Gesichtern, Türklinken in mittlerer Höhe, und Zahnbürsten eher auf der Waschbeckenablage als auf dem Toilettensitz. Das visuelle System ist offensichtlich sensibel für diese allgegenwärtige Redundanz in der räimilichen Verteilung von Reizen: Die Wahrnehmung eines Objektes ist erleichtert, wenn es an einem typischen Ort im Kontext einer Szene präsentiert wird (Biederman, 1972; Boyce, Pollatsek & Rayner, 1989; Hoffinann & Klein, 1988). Ein kurzzeitig präsentierter Buchstabe wird besser erkannt, wenn er in einem Wort anstatt in einem Anagramm dargeboten wird (Wort-Überlegenheits-Effekt; Reicher, 1969; Wheeler, 1970). Und, wenn Vpn in einem Buchstabendisplay nach zwei möglichen Targetbuchstaben suchen, wird an den einzelnen Darbietungspositionen jeweils dasjenige Target schneller entdeckt, das dort häufiger präsentiert wurde (Hoffinann & Kunde, eingereicht; Miller, 1988). Derartige Befimde lassen die Vermutung zu, daß das visuelle System Erfahrungen über das Auftreten von Objekten in Szenen, von Buchstaben in Wörtern und von Targets in Suchdisplays ortsbezogen akkumuliert imd Erwartungen darüber ausbildet, wo welche Reize üblicherweise auftreten.