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10.01.2017 | Umwelt | Schwerpunkt | Online-Artikel

Wechselwirkung im asiatischen Monsunsystem entdeckt

verfasst von: Julia Ehl

2 Min. Lesedauer

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Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung haben eine Wechselwirkung zwischen Regenfällen in China und Australien entdeckt. Sie gleicht einer riesigen Wippe.

Das Verständnis, wie die saisonalen Regenfälle auf der nördlichen und der südlichen Erdhalbkugel zusammenhängen, ist wichtig zur Abschätzung möglicher Fernwirkungen des Klimawandels. Der Monsun hat mit seinen Wassermengen große Auswirkungen auf die Hälfte der Weltbevölkerung. Andreas Bott beschreibt im Buchkapitel "Die globale Zirkulation" die Entstehung der Niederschläge und beziffert dabei die weltweit höchsten Niederschlagsmengen auf teilweise mehr als 10.000 Millimeter pro Jahr, die in Indien gemessen werden.


Wissenschaftler am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) haben eine neue mathematische Methode entwickelt, mit der sich die Spuren klimatischer Ereignisse der letzten 9.000 Jahre analysieren lassen. Anhand von Veränderungen der chemischen Zusammensetzung von Tropfsteinen konnten klimatische Bedingungen zugeordnet werden. Tausende von Isotopen-Proben aus unterschiedlichen Höhlen, wie beispielsweise der Dongge Höhle in Südchina und der KNI-51 Höhle im Nordwesten Australiens, wurden analysiert und ermöglichten eine statistische Auswertung. Partner hierbei war das Institut für Geologie, Mineralogie und Geophysik der Ruhr-Universität Bochum.

Schwacher Regen in China, starker Regen in Australien

Über die statistische Analyse von Zeitreihen konnten die Wissenschaftler schließlich nachweisen, dass es die bislang unbekannten Wechselwirkungen im asiatischen Monsunsystem gibt. Ist der Sommerregen in China schwach ausgefallen, ist er in Australien stark und umgekehrt. Das Auf und Ab ist nicht jährlich zu beobachten sondern über Jahrzehnte und Jahrhunderte.

"Wir waren überrascht, wie deutlich das Auf und Ab der Regenfälle in Ostasien und Australien einander genau entgegengesetzt ist, es ist wirklich eine gigantische Wippe", sagt Deniz Eroglu vom PIK und der Universität von São Paulo, Leit-Autor der in Nature Communications erschienenen Studie.

Auswirkungen nicht nur für den asiatischen Raum

Die Wissenschaftler sind sich sicher, dass Veränderungen über die Region hinaus von Bedeutung sind. So ist die so genannte Monsun-Wippe wahrscheinlich von Faktoren wie der Neigung der Erdachse und der Sonnenaktivität – also Faktoren, die der Mensch nicht beeinflussen kann – angetrieben. Jürgen Kurths, Ko-Leiter des PIK-Forschungsbereichs Transdisziplinäre Methoden und Konzepte, ordnet die Forschungsergebnisse ein: "Wenn wir die natürlichen Schwankungen im Ost-Asiatisch-Australischen Monsun besser verstehen, dann hilft uns das, auch einige der vom Menschen verursachten Risiken für unser Klima in Zukunft besser zu verstehen."

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