Versicherer und Banken in Deutschland arbeiten enger mit Fin- und Insurtechs zusammen als bislang angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt der "Fintech-Kooperationsradar" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.
Die Berater identifizierten mehr als 850 Partnerschaften zwischen den etablierten und den neuen Finanzdienstleistern. In der Assekuranz sind die Munich Re mit 67 und die Allianz mit 54 Kooperationen besonders aktiv. Auf die Bankenbranche entfallen unterm Strich rund zwei Drittel der Bündnisse, auf die Versicherer ein Drittel. Die Städte in denen die meisten Kooperationen geschlossen werden sind für den Bankensektor Frankfurt am Main und für die Versicherungsbranche München.
Die Qualität der Zusammenarbeit ist wichtig
"Bislang ging man bei den meisten Banken und Versicherern davon aus, dass sie allenfalls mit einem Dutzend Fintechs zusammenarbeiten. Dabei haben die wechselseitigen Verflechtungen mittlerweile ein viel größeres Ausmaß erreicht", sagt Sascha Demgensky, Leader Fintech bei PwC Deutschland. "Die etablierten Player haben genauso wie die Start-ups erkannt, dass sie den größten Erfolg erzielen, wenn beide Seiten miteinander statt gegeneinander arbeiten", so Demgensky weiter.
Dennoch komme es letztlich auf die Qualität an, nicht auf die Quantität: "Man muss kritisch fragen, ob die Bündnisse immer das halten, was sich die Parteien von ihnen versprechen. Beide Seiten brauchen eine passgenaue Kooperationsstrategie."