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14.06.2013 | Unternehmensstrategie | Schwerpunkt | Online-Artikel

Warum Manager gute Schachspieler sein sollten

verfasst von: Eva-Susanne Krah

2:30 Min. Lesedauer

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Eine Top-Strategie ist der halbe Unternehmenserfolg für das Management. Warum Schachspielen dabei hilft, die richtigen Optionen für strategische Entscheidungen zu finden, erklärt der Springer-Buchautor Werner Boysen anhand des Schachspiels.

Die Qualität der Unternehmensstrategie hat einen großen Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Um sicher sein zu können, die beste Wahl zu treffen, ist ein vollständiger Überblick über die strategischen Optionen für das Management wichtig, um den richtigen Weg für das unternehmerische Handeln zu wählen. Werner Boysen, Autor des Buchs "Grenzgänge im Management", weiß, dass Strategien oft verwässern, weil Managern die gedankliche Klarheit fehlt und im Wesentlichen operativ manövriert werde. Wer sich näher mit dem Schachspiel beschäftigt, entdeckt nach Ansicht von Boysen in den Grundzügen dieses Strategiespiels gute Ansätze, die sich im Management des Unternehmensalltags für strategische Handlungen umsetzen lassen.

Warum Attacken aus dem Schach für den Marktwettbewerb taugen

Die wichtigsten Strategien und Spielzüge im Schach machen das deutlich: Ähnlich wie im Wettbewerb am Markt und im "Zusammen- oder Gegenspiel" mit Mitbewerbern, Geschäftspartnern und anderen Marktteilnehmen gilt es beispielsweise, mit jedem Zug alle Aufmerksamkeit auf den Ausbau der Angriffs- und der Deckungsposition zu richten,

  • „Attacken“ vorbereitet durchzuführen,
  • Überraschungsmöglichkeiten vorzubereiten sowie auszuspielen und sich bei
  • Bedrohung andere Handlungsoptionen bewusst zu machen.

Schach als "Blueprint" für die unternehmerische Praxis

Die aus dem Schachspielen gewonnenen Erkenntnisse können schließlich wie ein "Blueprint" auf die Unternehmenspraxis übertragen werden, schlägt Boysen vor. Bei den Handlungsmöglichkeiten für Manager, die wie im Schach strategisch gezielt und überlegt vorgehen, geht es letztendlich im übertragenen Sinn darum, wie im Schachspiel "den König schachmatt" zu setzen. Für die unternehmerische Praxis von Managern heißt das, sich das Ziel der Aktivität zu vergegenwärtigen. Boysen gibt zu bedenken, dass es Unternehmer dabei zwar nicht mit einem Gegner, sondern mit einem vielschichtigen Umfeld, bestehend aus Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit zu tun haben, in dem sie bestehen müssten. Dennoch sei es eine vergleichbare Konstellation. Die beschriebenen Haltung sieht er auch für Führungs-Teams. Wenn diese nicht dafür sorgen, dass alle verfügbaren Ressourcen auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet sind, müssten sie mit "Blindleistung und sogar mit kontraproduktiven Aktivitäten" rechnen. Praktische Vergleiche für den eigenen Management-Fahrplan lassen sich am besten mit den drei bekannten Grundstrategien des Schachs ziehen:

  1. angreifen,
  2. decken oder
  3. ausweichen.

Erst wenn sich keine dieser drei Optionen umsetzen lässt, stehen Gewinner und Verlierer fest, meint Boysen dazu. Mit Blick auf den Wettbewerb wird es für das Management spannend: So kann ein "Angriff" beispielsweise in einer aus dem Wettbewerb entstehenden Angebotssituation, in Innovationen, Investitionen oder gezielten Marketingmaßnahmen bestehen. Zur "Deckung" kann das Unternehmen Joint Ventures, Kooperationen oder Gegengeschäfte eingehen oder auch die Diversifikation anstreben. Ausweichstrategien bedeuten dagegen häufig einen strategisch sinnvollen Rückzug aus umkämpften Märkten, die Spezialisierung oder First-Mover-Aktivitäten in neuen Marktnischen, die besonders wettbewerbsintensiv sind. Der direkte Vergleich zum Strategiespiel Schach zeigt, dass es interessante, übertragbare Handlungsoptionen für Manager gibt. Motto: Der nächste Zug sollte immer sorgfältig geplant sein, damit kein Schachmatt droht.

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