1988 | OriginalPaper | Buchkapitel
Unternehmungsführung und Ethik
verfasst von : Professor Emil Küng
Erschienen in: Ethik und Unternehmensführung
Verlag: Physica-Verlag HD
Enthalten in: Professional Book Archive
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„The business of business is business“. So ist in zahlreichen amerikanischen Verlautbarungen auch heute noch zu lesen. Anders ausgedrückt: Im Erzielen von Gewinnen besteht die einzige Aufgabe der Geschäftstätigkeit. Mit dieser Maxime ist es freilich nicht zu verwechseln, wenn in der ökonomischen Wissenschaft gelegentlich unterstellt wird, die Unternehmungen seien bestrebt, ihre Reinerträge zu maximieren. Denn dabei handelt es sich nicht um eine Tatsachenbehauptung, sondern um eine heuristische Hypothese, um eine blosse Annahme also, die es erlauben soll, exakte Resultate abzuleiten.Wie immer dem auch sei: In der Wirklichkeit der Gegenwart kommt eine real existierende Unternehmung schlechterdings nicht mehr darum herum, ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft anzuerkennen, bezieht sie doch ihre Inputs aus dem gesellschaftlichen System und gibt sie doch auch ihre Outputs an dieses ab. Ebensowenig lässt sich die Mitverantwortung für den Zustand der Politik insbesondere in ihrer näheren Umgebung leugnen, hängt doch davon auch ihr eigenes Wohlergehen in nicht geringem Umfange ab. Dass die Firma eine Verantwortung gegenüber ihren Eigentümern trägt, wenn sie überleben, wachsen und sich neues Eigenkapital beschaffen will, ist von elementarer Selbstverständlichkeit. Hinzugetreten ist indessen in neuerer Zeit noch die Verantwortung gegenüber der Umwelt in ihrer ökologischen Bedeutung — denken wir nur an die Schadstoffe. So zeigt sich denn, dass die Unternehmung nur ein Subsystem innerhalb eines grösseren Ganzen darstellt.