nach oben

Erschienen in:

2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

„Verrechnet“ – in welchem Sinne können nicht nur Unternehmen, sondern auch Märkte scheitern? Ein Blick auf die globale Finanzkrise von 2007/ 2008

verfasst von : Philipp Hessinger

Erschienen in: Scheitern – Organisations- und wirtschaftssoziologische Analysen

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Einloggen

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config

KI-gestützte Suche

Aus

Zusammenfassung

Können Unternehmen scheitern? Keine Frage, das ist so. Können Märkte scheitern? Für die neoklassischen Ökonomen dürfte diese Frage in etwa ebenso viel Sinn machen, wie die, ob „Umwelten“ scheitern können.

Sie haben noch keine Lizenz? Dann Informieren Sie sich jetzt über unsere Produkte:

Springer Professional "Wirtschaft+Technik"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft+Technik" erhalten Sie Zugriff auf:

über 102.000 Bücher
über 537 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

Automobil + Motoren
Bauwesen + Immobilien
Business IT + Informatik
Elektrotechnik + Elektronik
Energie + Nachhaltigkeit
Finance + Banking
Management + Führung
Marketing + Vertrieb
Maschinenbau + Werkstoffe
Versicherung + Risiko

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Jetzt informieren

Springer Professional "Wirtschaft"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft" erhalten Sie Zugriff auf:

über 67.000 Bücher
über 340 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

Bauwesen + Immobilien
Business IT + Informatik
Finance + Banking
Management + Führung
Marketing + Vertrieb
Versicherung + Risiko

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Jetzt informieren

Vorheriges Kapitel Failing Decisions

Nächstes Kapitel Der Fall Kevin – Warum wird geholfen, wenn Hilfe nicht mehr hilft?

Ganz ähnlich wird in der jüngeren amerikanischen politischen Soziologie – dem so genannten „market reconstruction paradigm“ folgend – in Anschluss an Polanyi die These vertreten, dass staatliches Handeln für die Entstehung von Märkten von konstitutiver Bedeutung ist (Block 1994). Die scharfe Gegenüberstellung von „Markt“ und „Staat“, wie sie im Neoliberalismus zu finden ist, ist demzufolge irreführend.

Der Tendenz nach, nicht von ihrer Herkunft her. Die sphärenspezifische Herkunft von Netzen (als wirtschaftliche, politische, familiale Netze etc.) wird in einer jüngeren Studie breit dokumentiert (Bommes und Tacke 2011).

Der Autor dieses Aufsatzes hat dafür in Anschluss an Fredrik Barth an anderer Stelle die Bezeichnung „Inkorporierungsmuster“ vorgeschlagen (Hessinger 2001, S. 97,117).

Das mit Abstand erfolgreichste „generische Produkt“ dieser Epoche waren die überall verwendeten und weiterverpackten „Swaps“ (Forderungen auf Kredit-Ausfallbürgschaften), die vom amerikanischen Versicherungskonzern AIG entwickelt worden waren (vgl. Arnoldi 2009,S. 30). Ein Markt von mehreren Billionen Dollar.

In diesem Punkt divergiert die hier vorgeschlagene Krisendiagnose von der JoscfVogls, der ausschließlich auf die marktlogisch erfassbaren Aspekte der Krise abhebt, diese aber – in Anschluss an Minskys Instabilitätstheorem - äußerst pointiert untersucht (Vogl2011, S. 163ff.).

Aglietta, M. (2000). Ein neues Akkumulationsregime. Die Regulationstheorie auf dem Prüfstand. Hamburg: VSA.

Andersen, H. W., & Colett, J. P. (1989). Anchor and Balance. DetNorske Veritas 1864-1989. Oslo: Coppelens Forlag.

Arnoldi, J. (2009). Alles Geld verdampft – Finanzkrise in der Weltrisikogesellschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Baecker, D. (1991). Womit handeln Banken?. Eine Untersuchung zur Risikoverarbeitung in der Wirtschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Berger, P., & Luckmann, T. (1980). Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit: Eine Theorie der Wissenssoziologie. Frankfurt am Main: Fischer.

Block, F. (1994). The role of the State in the economy. In: N. J. Smelser, & R. Swedberg (eds.), The handbook of economic sociology (S. 601-710). Princeton: University Press.

Boltanski, L., & Thévenot, L. (2007). Über die Rechtfertigung. Eine Soziologie der kritischen Urteilskraft. Hamburg: Hamburger Ed.

Bommes, M., & Tacke, V. (Hrsg.) (2010). Netzwerke in der funktional differenzierten Gesellschaft. Wiesbaden: VS.

Bourdieu, P. (1998). Das ökonomische Feld. In: P. Bourdieu, Der Einzige und sein Eigenheim (S. 185-222). Hamburg: VSA.

Brenner, R. (2002). Boom & Bubble. Die USA in der Weltwirtschaft. Hamburg: VSA.

Callon, M. (1998a). Introduction: The embeddedness of economic markets in economics. In: M. Callon (Hrsg.), The Laws of the Market (S. 1-57). Oxford: Blackwell Publishers.

Callon, M. (1998b). An essay on framing and overflowing: economic externalities revisited by sociology. In: M. Callon (Hrsg.), The Laws of the Market (S. 244-269). Oxford: Blackwell Publishers.

Chamberlin, E. (1962 [1933]). The theory of monopolistic competition. A re-orientation of the theory of value. Cambridge/ MA: Harvard University Press.

Chandler, A. (1962). Strategy and structure: Chapters in the history of the american enterprise. Cambridge/ MA: Massachusetts Institute of Technology.

Chesnais, F. (2004). Das finanzdominierte Akkumulationsregime: theoretische Begründung und Reichweite. In: C. Zeller (Hrsg.), Die globale Enteignungsökonomie (S. 217-254). Münster: Westfäl. Dampfboot.

Cronon, W. (1991). Nature’s Metropolis. Chicago and the Great West. New York: Norton.

Eichhorn, F., Hessinger, P., Finke, M., & Feldhoff, J. (2003). Regionale Knoten in globalen Warenketten. Industriedistrikte im Spannungsfeld von Global Players und lokalen Akteuren. Medizintechnik in Tuttlingen und maritime Industrie in Rostock. München: Hampp.

Esposito, E. (2010). Die Zukunft der Futures. Die Zeit des Geldes in Finanzwelt und Gesellschaft. Heidelberg: Auer.

Eucken, W. (1999 [1946]). Über die Verstaatlichung der Privaten Banken. In: W. Eucken, Ordnungspolitik (S. 38-58). Münster u. a.: LIT.

Eucken, W. (1989). Die Grundlagen der Nationalökonomie. Berlin u. a.: Springer.CrossRef

Eymard-Duvernay, F. (1989). Conventions de qualitc et formes de coordination. Revue economique 2,329–359.

Favereau, O., & Lazega, E. (eds.) (2002). Conventions andstructures in economic Organization.Markets, Networks, and Hierarchies. Cheltenham/ Northampton: Edward Elgar Pub.

Fligstein, N. (2001). The architecture of markets: An economic sociology of twenty-first-century capitalist societies. Princeton: Princeton University Press.

Granovetter, M. (1994). Les institutions cconomiqucs comme constructions sociales: un cadre d’analyse. In: A. Orléan (eds.), Analyse economique des Conventions (S. 79-94). Presses universitäres de France.

Granovetter, M., & Swedberg, R. (1992). Introduction. In: M. Granovetter, & R. Swedberg (eds.), The sociology of economic life (S. 6-19). Boulder, CO: Westview press.

Heidegger, M. (1986 [1926]). Sein und Zeit. Tübingen: Niemeyer.

Hessinger, P. (2009). Soziale Konstruktion von Märkten und integrierte Versorgung – Rationalitätskonflikte in der aktuellen Reorganisation des Gesundheitswesens. In: V. Amelung, J. Sydow, & A. Windeler (Hrsg.), Vernetzung im Gesundheitswesen. Wettbewerb und Kooperation (S. 51-74). Stuttgart: Kohlhammer.

Hessinger, P. (2001). Vernetzte Wirtschaft und ökonomische Entwicklung. Organisatorischer Wandel, institutionelle Einbettung, zivilgesellschaftliche Perspektiven. Wiesbaden: Westdt. Verlag.CrossRef

Huffschmid, J. (1975). Die Politik des Kapitals. Konzentration und Wirtschaftspolitik in der Bundesrepublik. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Knight, F. A. (2006 [1921]). Risk, uncertainty andprofit. Mineola/ New York: Courier Dover Publications.

Krugman, P. (2012). Vergesst die Krise. Warum wir jetzt Geld ausgeben müssen. Frankfurt am Main: Campus.

Latour, B. (2007). Eine neue Soziologie für eine neue Gesellschaft. Einführung in die Akteur-Netzwerk-Theorie. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Luhmann, N. (1993). Temporalstrukturen des Handlungssystems: Zum Zusammenhang von Hand- lungs- und Systemtheorie. In: N. Luhmann (Hrsg.), Soziologische Aufklärung 3: Soziales System, Gesellschaft, Organisation (S. 126-150). Opladen: Westdeutscher Verlag.

MacKenzie, D. A. (2006). An engine, not a camera: How financial models shape markets. Cambridge/ MA: The MIT Press.CrossRef

Malkiel, B. G., & Fama, E. F. (1970). Efficient capital market. A review of theory and empirical work. The journal ofFinance25(2), 383–417.CrossRef

Minsky, H. (1986). Stabilizing an unstable economy. New Häven/ London: Yale University Press.

Orléan, A., Aglietta, M., & Aoki, M. (1994). Analyse economique des Conventions .Paris: Presses universitäres de France.

Polanyi, K. (1978 [1944]). The Great Transformation. Politische und ökonomische Ursprünge von Gesellschaften und Wirtschaftssystemen. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Reifner, U. (2010). Die Geldgesellschaft. Aus der Finanzkrise lernen. Wiesbaden: VS.CrossRef

Sartre, J. P. (1991 [1943]). Das Sein und das Nichts. Versuch einer phänomenologischen Ontologie. Reinbek/ Hamburg: Rowohlt.

Schefold, B. (2004). Einführung. Der dritte Band. Herkunft und Wirkung. In: K. Marx, Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Bd. ; (S. 871-916). Berlin: Akademie-Verlag.

Sinn, H.-W. (2009). Kasino Kapitalismus. Wie es zur Finanzkrise kam, und was jetzt zu tun ist. Berlin: Ullstein.

Stiglitz, J. (2005). Die Roaring Nineties. Der entzauberte Boom. Berlin: Siedler.

Storper, M., & Salais, R. (1997). Worlds of production. The Action Frameworks of the Economy. Cambridge, MA: Harvard University Press.

Thévenot, L. (2002). Which road to follow? The moral complexity of an ’equipped’ humanity. In: J. Law, & A. Mol (eds.), Complexities: Social studies ofknowledgepractices (S. 53-87). Durham/ London: Duke University Press Books.

Vogl, J. (2011). Die Gespenster des Kapitals. Zürich: Diaphanes Verlag.

Weber, M. (1985 [1922]). Wirtschaft und Gesellschaft. Tübingen: Mohr.

Weber, M. (1991 [1923]). Wirtschaftsgeschichte. Berlin: Duncker & Humblot.

White, H., & Godart, F. (2007). Märkte als soziale Formationen. In: J. Beckert, R. Diaz-Bone, & H. Ganßmann (Hrsg.), Märkte als soziale Strukturen (S. 197-215). Frankfurt am Main: Campus Verlag.

White, H. (2002). Markets from networks: Socioeconomic models of production. Princeton: University Press.

Willke, H. (2001). Atopia. Studien zur atopischen Gesellschaft. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Titel: „Verrechnet“ – in welchem Sinne können nicht nur Unternehmen, sondern auch Märkte scheitern? Ein Blick auf die globale Finanzkrise von 2007/ 2008
verfasst von: Philipp Hessinger
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
Buch: Scheitern – Organisations- und wirtschaftssoziologische Analysen
Print ISBN: 978-3-658-01651-7

Electronic ISBN: 978-3-658-01652-4

Copyright-Jahr: 2014
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-01652-4_5