Die Stadt Kronberg im Taunus fördert junge Verwaltungsfachkräfte gezielt und individuell. Andreas Feldmann erläutert, welche Maßnahmen dabei eingesetzt werden und warum Employer Branding immer wichtiger wird.
innovative Verwaltung: Der demografische Wandel ist schon seit Langem in der öffentlichen Verwaltung angekommen. Wie bewerten Sie die aktuelle Situation?
Andreas Feldmann: In den großen Verwaltungen, insbesondere in Ballungsräumen, wird bereits seit mehreren Jahren intensiv an Konzepten und Maßnahmen gearbeitet, um die eigene Attraktivität als Arbeitgeber hoch zu halten und um Interesse zu wecken. Gerade dort ist die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt groß. Das war zwar früher auch schon so, die zunehmende Alterung der Gesellschaft verschärft das Problem in unserer Branche aber deutlich. Es ist zu beobachten, dass Verwaltungen dabei mittlerweile auch Wege einschlagen, die man in der Vergangenheit wahrscheinlich nicht gegangen wäre. Das zeigt auch, dass wir beweglicher, agiler sind, als viele glauben. Problematisch ist nach wie vor die Gehaltsstruktur im öffentlichen Dienst. Wir können mit vielen Branchen finanziell nur sehr schwer konkurrieren. Da wird sich mittelfristig etwas bewegen müssen. In kleinen Kommunen sind die Aktivitäten eher noch verhalten, vielleicht auch, weil die Personalfluktuation dort niedriger ist. Die Probleme sind aber dieselben, die Zahlen sind nur kleiner.
Welche Relevanz haben aus Ihrer Sicht die Themen "Öffentliche Verwaltung als Arbeitgebermarke" und "Employer Branding" derzeit für die Kommunen?
Die Themen sind entdeckt. Das Bewusstsein für den Handlungsdruck ist zweifelsfrei vorhanden, aber noch nicht flächendeckend. Man kann wirklich allen nur dringend empfehlen, hier aktiv und einfallsreich zu sein. Von nichts kommt nichts.
Welche konkreten Maßnahmen hat die Stadt Kronberg ergriffen, um für junge Fach- und Führungskräfte als Arbeitgeber attraktiv zu sein?
Wir können in etwa 13 Berufen ausbilden und machen das seit rund 20 Jahren auch über unseren eigentlichen Bedarf hinaus. Schwierigkeiten, geeignete Auszubildende zu finden, hatten wir in den vergangenen Jahren eher sporadisch. Daneben investieren wir seit circa zwölf Jahren intensiv und zielgerichtet in die Qualifizierung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Qualifizierung besitzt bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Wir nehmen dabei häufig mehr Geld in die Hand, als man in einer Verwaltung mit etwa 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vermuten würde.
Lesen Sie das vollständige Interview mit Andreas Feldmann in der innovativen Verwaltung Ausgabe 1/2 2017.