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19.03.2024 | Verwaltungsmanagement | Nachricht | Online-Artikel

Ökosystem Boden muss ins Rampenlicht

verfasst von: Alexander Ebert

2 Min. Lesedauer

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Böden sind Lebensgrundlage. Sie ernähren Mensch und Tier, speichern Wasser und mildern Klimafolgen ab. Eine Studie zeigt, dass die wertvolle Ressource stärker geschützt werden muss.

In der Europäischen Union gelten mittlerweile mehr als 60 Prozent der Böden als geschädigt. Dies ist im Bodenatlas 2024 zu lesen, ebenso, vor welchen Herausforderungen der Bodenschutz steht und welche Lösungen es braucht, um diese wertvolle Ressource zu schützen, gerecht zu verteilen und umweltverträglich zu nutzen. Die 50 Seiten umfassende Studie der Heinrich-Böll-Stiftung, des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie des TMG Think Tank for Sustainability mahnt: Industrielle Landwirtschaft, große Mengen an synthetischen Düngemitteln und chemischen Pestiziden schädigen die Böden massiv. Diese Faktoren und eine wachsende Weltbevölkerung führten dazu, dass jedem Menschen im Durchschnitt immer weniger fruchtbarer Boden zur Verfügung stehe. Der Schutz der Böden gehöre ins „Rampenlicht der gesellschaftlichen und politischen Debatte“, schreiben die Autorinnen und Autoren.

Kranke Böden erhöhen Überschwemmungsrisiko

Die Studie macht an zahlreichen Beispielen deutlich, welche bedeutsamen Funktionen gesunde Böden erfüllen. So sind sie natürliche Wasserspeicher und können damit Extremwetterereignisse wie Starkregen und Überschwemmungen mildern. Die Abtötung von Bodenlebewesen und der Verlust von Pflanzenwurzeln verdichteten jedoch die Böden. Folglich fließe das Wasser ab und erhöhe das Risiko von Überschwemmungen. Die Brisanz dieser Entwicklung zeige sich derzeit bei diversen Hochwasserlagen in verschiedenen Regionen Deutschlands.

Gesunde Böden sind zudem wichtige CO₂-Speicher, die zum Klimaschutz beitragen. Sie sind laut Studie sogar die größten CO₂-Speicher an Land – noch vor den Wäldern. Entsprechend kommt den Böden eine große Bedeutung in der internationalen Klimadebatte zu. Überdies filtern sie Wasser, indem sie Schadstoffe entfernen. Böden helfen somit, die Grundwasserqualität zu erhalten.

Rund 20 Prozent der Landwirtschaftsflächen erodiert

Als Hauptursache für die Schädigung von Böden in Deutschland und der EU bezeichnet die Studie die Erosion durch Wind und Wasser, die durch landwirtschaftliche Nutzung gefördert werde. In Deutschland zeigten bereits 20 Prozent und mehr der landwirtschaftlichen Flächen starke Anzeichen von Bodenerosion. In der EU seien 60 Prozent der Böden geschädigt.

Die Autorinnen und Autoren fordern, einen EU-weiten Bodenschutz einzuführen. Die Schwierigkeit hierbei bestehe darin, die unterschiedlichen Interessen der verschiedenen Nutzerinnen und Nutzer unter einen Hut zu bekommen, etwa aus der Landwirtschaft, der Baubranche oder dem Naturschutz. Doch die Zeit laufe den Menschen davon. Der Bodenatlas 2024 fordert daher nicht nur für die besonders betroffenen Regionen, zum Beispiel Niederbayern, ein Umdenken bei der Landschaftsgestaltung.

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