2003 | OriginalPaper | Buchkapitel
Vom Peptid zu besser geeigneten Wirkstoff-Strukturen
verfasst von : Dr. Jutta Eichler
Erschienen in: Kombinatorische Chemie
Verlag: Vieweg+Teubner Verlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Peptide bieten sich aufgrund ihrer in Kapitel 2 dargelegten Eigenschaften als Kandidaten für die Entwicklung biologischer Wirkstoffe, insbesondere von Arzneimitteln, geradezu an. Und in der Tat gibt es eine Reihe peptidischer Arzneimittel, wie z.B. das Peptidhormon Calcitonin zur Behandlung der Osteoporose, Cyclosporin zur Immunsuppression nach Organtransplantationen, oder das Octreotid, ein verkürztes Derivat des Somatostatins, zur Behandlung der Akromegalie und von Magengeschwüren. Peptide haben aber eine Reihe von Nachteilen, die ihre Attraktivität als potentielle Arzneimittel stark einschränken. Dazu gehört vor allem ihre unzureichende Stabilität im Organismus, da sie oft von proteolytischen Enzymen abgebaut werden, ehe sie ihren Wirkort erreichen. Des weiteren werden Peptide aufgrund ihrer Molekülgröße meist nicht oder nur unzureichend aus dem Magen-Darm-Trakt in den Blutkreislauf aufgenommen, so dass sie nicht oral verabreicht werden können. Deshalb ist die pharmazeutische Industrie viel mehr an nichtpeptidischen Strukturen als Kandidaten für die Arzneimittelentwicklung interessiert. Natürlich wurde bald nach der Etablierung der verschiedenen Strategien zur Herstellung und Nutzung kombinatorischer Peptidbibliotheken das enorme Potenzial dieses Konzepts für die Arzneimittelentwicklung erkannt, und mit großem wissenschaftlichen und finanziellen Einsatz daran gearbeitet, die für Peptidbibliotheken entwickelten Strategien auch für die Herstellung und Nutzung nichtpeptidischer Verbindungsbibliotheken mit besser geeigneten Wirkstoff-Strukturen zu adaptieren.