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2000 | OriginalPaper | Buchkapitel

Wem gehört die Hauptstadt ? Kontrollkapazität und interregionale Kapitalverflechtungen des Berliner Unternehmenssektors

verfasst von : Stefan Krätke, Renate Borst

Erschienen in: Berlin: Metropole zwischen Boom und Krise

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Berlin möchte gern zu den führenden Metropolregionen der Bundesrepublik (und darüberhinaus des europäischen Wirtschaftsraumes) gehören. Im Kontext des Stadt-Marketing ist die Rede von der Metropole Berlin Synonym für die Vision einer hervorragenden Position im Kreise der konkurrierenden Standortzentren Deutschlands und Europas. Stadtforscher bevorzugen demgegenüber eine relativ nüchterne Verwendung des Metropolenbegriffs, da wir es in den europäischen Ländern (bei wenigen Ausnahmen) mit poly-zentrischen Städtesystemen zu tun haben, in denen sich „Metropolenfunktionen“ auf mehrere großstädtische Agglomerationsräume verteilen, von denen keine eine klare Dominanz erreicht. Eine Wirtschafts-Metropole müßte einen hohen Grad an “Zentralität” vorweisen: dies bezieht sich auf die im jeweiligen Städtesystem erreichte Stellung als strategisches Wirtschaftszentrum (Sitz von Steuerungszentren des Unternehmens- und Finanzsektors). Im Kontext der Debatte um sog. “Global Cities”, die als Metropolen des Weltmarktes fungieren,93 hat ein weiteres Kriterium an Gewicht gewonnen, das aber nur selten empirisch gefasst wird:94 Metropole ist eine Stadt, die einen hohen Grad der Internationalisierung ihrer Wirtschaftsaktivitäten erreicht hat (was ihre Rolle als strategisches Wirtschaftszentrum stärkt und räumlich erweitert). Berlin gehört nach Einwohnerzahlen und nach seiner Funktion als Regierungssitz zweifellos zu den europäischen Metropolen.

Metadaten
Titel
Wem gehört die Hauptstadt ? Kontrollkapazität und interregionale Kapitalverflechtungen des Berliner Unternehmenssektors
verfasst von
Stefan Krätke
Renate Borst
Copyright-Jahr
2000
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-09364-0_3