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19.01.2015 | Wertpapiergeschäft | Schwerpunkt | Online-Artikel

Auf der Suche nach neuen Geldanlagen

verfasst von: Eva-Susanne Krah

3 Min. Lesedauer

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Die Niedrigzinsen bringen Sparer wie Geldanleger unter Druck. Ein Fünftel plant baldige Investitionen in neue Produkte.

Anhaltend niedrige Zinsen machen Sparprodukte immer unattraktiver. Daher wollen viele Investment-Planer sich auf Aktien und Fonds konzentrieren. Sie rangieren neben Tagesgeld, Festgeld und Bausparen ganz oben im Ranking. Das zeigt eine neue Studie des Marktforschungsinstituts You Gov zum "Marktpotenzial von privaten Geldanlagern". Danach will ein Fünftel der über 1.000 befragten 20- bis 65-jährigen Sparer in den nächsten zwölf Monaten neue Geldanlagen erwerben.

Jeder zweite Anleger unzufrieden mit der Rendite

Fast jeder zweite Geldanleger ist mit seinem Ertrag des vergangenen Jahres unzufrieden. Wichtige Kriterien für die Attraktivität von Geldanlagen sind für die Bankkunden nicht nur

  • niedrige Gebühren,
  • eine gute Rendite, sondern auch
  • eine hohe Wertstabilität und
  • ein klares Chancen- und Risikoprofil der jeweiligen Geldanlage.

Zur Entscheidung und den Produktvorlieben für ein bestimmtes Fonds-Investment tragen laut Studie besonders die Markenbekanntheit von Fondsgesellschaften wie Deka Investments oder Union Investment und ein positives Markenimage bei. Bei Unternehmen wie DWS Investments oder Franklin Templeton sehen interessierte Anleger dagegen eher die Wertstabilität als Vorzug. Aber auch Kostenaspekte spielen eine Rolle. Hier können laut Ergebnissen der Studie Anlageprodukte wie die Marken db x-trackers oder Universal-Investment punkten. Neben der Markenpräferenz ist aber auch der Kanal entscheidend: „Bei der Zielgruppe der Selbstentscheider beim Online-Broker gewinnen weniger bekannte Marken deutlich an Beliebtheit und stehen aufgrund spezifischer Qualitätswahrnehmungen dann in der ersten Wahl“, sagt Dr. Oliver Gaedeke, Vorstand und Leiter der Finanzmarktforschung bei You Gov.

Neue Produkte durch Niedrigzinsen

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Umgekehrt kurbelt die Niedrigzinsphase jedoch auch die Innovationskraft der Emittenten von Geldanlage- und Sparprodukten an. Das gilt insbesondere für Altersvorsorgeprodukte wie beispielsweise private Rentenversicherungen. Große Unternehmen wie Allianz und Ergo kommen laut Versicherungsmagazin-Autor Uwe Schmidt-Kasparek mit neuen Produktvarianten auf den Markt und geben so genannte Abschnittsgarantien, wie er im Beitrag "Niedrigzins führt zu neuer Produktwelt" (Ausgabe 9/2013) schreibt. Die Produkte leiten laut Schmidt-Kasparek über zum Ausstieg aus der klassischen Lebensversicherung. Sie wurde zuletzt auf Grund der niedrigen Garantieverzinsung immer unattraktiver für Sparer. Beim Vertrieb von Lebensversicherungen haben dennoch gerade die Banken gegenüber den klassischen Vermittlern aufgeholt.

Indexfonds für breites Portfolio

Sicherheitsbetonte Anleger setzen laut Springer-Autor Viktor Heese gerade in wirtschaftlich eher unsicheren Zeiten bei ihren Wertpapieranlagen gerne auf Indexanlagen, die den „breiten Markt“ abbilden. Denn hier seien sie "auf der sichereren Seite", als wenn sie in Einzelanlagen investierten, erklärt Heese im Band "Indizes in der Wertpapieranlage." Allerdings sinken damit die Chancen auf eine höhere Rendite. Dies sei aber nicht so maßgeblich, weil in Krisenzeiten die Risikominimierung im Vordergrund stehe. Ziel bleibt für Anleger immer, eine Rendite oberhalb der Inflationsrate zu erzielen, zitiert dazu Bankmagazin-Autorin Carmen Mausbach den stellvertretenden Geschäftsführer der Sparkassen Vermögensmanagement in Gelsenkirchen, Michael Hottinger. Mausbach zeigt in "Strategien gegen Micker-Renditen" (Bankmagazin-Ausgabe 4/2014) auf, dass Anleger jedoch trotz Niedrigzinsen ihre Gelder bisher nur marginal in Aktienanlagen umschichten. Die Liquiditätspräferenz und die Risikoneigung der privaten Haushalte verändere sich auch dann nicht wesentlich, wenn ihnen ein größerer Geldbetrag zur Verfügung steht.

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