2018 | OriginalPaper | Buchkapitel
Westliche Einflussnahme in der Ukraine
Ein blinder Fleck in deutschen Leitmedien?
verfasst von : Felix Firme, Dr. Uwe Krüger
Erschienen in: Nachrichten und Aufklärung
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Die Berichterstattung über den Euro-Maidan und die Ukraine-Krise haben weite Teile der deutschen Bevölkerung als einseitig empfunden. U. a. sei die „Einmischung“ des Westens in die Ukraine nicht oder nur verzerrt berücksichtigt. Dieser Vorwurf wird hier mit Hilfe einer Inhaltsanalyse empirisch geprüft und muss relativiert werden. In zehn Leitmedien (Spiegel, Zeit, Stern, Focus, Handelsblatt, Welt, Tagesspiegel, taz, Süddeutsche Zeitung, FAZ) wurde zwischen 2004 und 2015 in 183 Artikeln die westliche Unterstützung mit mindestens einer Aussage thematisiert, in der Kontrollgruppe mit zwei linken Medien (Neues Deutschland, junge welt) hingegen durchschnittlich sehr viel häufiger (148 Artikel). Die Leitmedien zitierten russische Quellen genauso häufig wie westliche Quellen und nannten als Gründe für die Unterstützung vor allem uneigennützige Ziele wie Demokratieförderung. Die linken Medien stützten sich stärker auf westliche als auf russische Quellen und betonten stärker Machtinteressen des Westens wie Erweiterung der eigenen Einflusssphäre und die Schwächung Russlands.