2020 | OriginalPaper | Buchkapitel
Wie Cyberterrorismus stattfindet – und warum wir ihn nicht sehen
Wirklichkeitsmanipulation als virtuelle Gewalt
verfasst von : Sebastian Enghofer, Daniel Müller, Alessandro Parrino
Erschienen in: Cyberkriminologie
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Verschwörungstheorien von im Untergrund herrschenden „Echsenmenschen“ oder einer „flachen Erde“ mögen in den Augen eines aufgeklärten Menschen abwegig und bizarr erscheinen, doch tatsächlich erfahren diese Narrative dank dem Internet erhöhte Beachtung. Schon lange sind Ufos, die „false-flag-Anschläge“ von 9/11 und die gefälschte Mondlandung Teil eines virtuellen Erklärungsangebots an Menschen, die grundsätzliches Misstrauen gegenüber traditionellen Medien oder dem „Mainstream-Glauben“ hegen. Während diese Devianz in der bisherigen Form keine oder kaum Auswirkungen auf gesellschaftliche Prozesse hatte, ist ab 2016 eine Zeitenwende erkennbar. Verschiedene Indizien geben Anlass zur Sorge, denn obwohl sog. „alternative Fakten“ – Falschmeldungen, Fake-News und Desinformationen – keine gänzlich neuen politischen Phänomene darstellen, erhöht sich deren virulente Wirkung durch das Internet. Dabei sticht insbesondere ein Vorfall hervor, der als Präzedenzfall einer Wirklichkeitsmanipulation mit weitreichender Implikation gelten kann: #Pizzagate.