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28.09.2023 | Windenergie | Interview | Online-Artikel

"Der Maschinen- und Anlagenbau ist besonders stark betroffen"

verfasst von: Thomas Siebel

2 Min. Lesedauer

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Der Transport schwerer und großer Güter gestaltet sich immer aufwendiger. Leidtragend ist der Maschinen- und Anlagenbau, wie Helmut Schgeiner vom Bundesverband Schwertransporte und Kranarbeiten im Interview erläutert.

springerprofessional.de: Der Bundesverband Schwertransporte und Kranarbeiten (BSK) kritisiert, dass marode Infrastruktur und aufwendige Genehmigungsverfahren Großraum- und Schwertransporte erheblich einschränken. Welche Bereiche der Industrie leiden am stärksten darunter?

Helmut Schgeiner: Der Maschinen- und Anlagenbau ist besonders stark betroffen. Aktuell stehen vor allem die Windenergieanlagen im öffentlichen Interesse, denn bei starken Verzögerungen bei Transport und Aufbau der Anlagen verzögert sich auch die Umsetzung der Energiewende deutlich.

Wie schwer sind die betroffenen Bauteile beziehungsweise welche Abmaße haben sie?

Beim Gewicht gibt es fast keine Obergrenzen. Transformatoren für die Energiewirtschaft zum Beispiel bringen gerne mehrere 100 Tonnen auf die Waage. Auch die Abmaße sind beeindruckend, so kommen wir beim Transport eines Rotorblatts für eine Windenergieanlage heute bereits auf rund 100 Meter Gesamtlänge.

Lassen sich die wirtschaftlichen Folgen für die betroffenen Sektoren beziffern?

Leider liegen verlässliche Zahlen nicht vor. Seitens der Schwergutlogistik ist bestenfalls der Wert des zu transportierenden Ladegutes bekannt. Doch dies ist nur ein geringer Teil von den Gesamtkosten eines Infrastrukturprojekts. Vor allem eklatante Zeitverzögerungen bringen Projektplanungen gehörig aus dem Lot und können zu ungeahnten Mehrkosten führen, welche die Industrie auch nicht immer an die Kunden weitergeben kann.

Hat sich das Problem auch industrieseitig verschärft, zum Beispiel indem etwa für die Energiewende mehr großes und schweres Gerät transportiert werden muss als früher?

Das Wachstum von technischen Anlagen, wie beispielsweise bei den Rotorblättern für die Windenergie, führt durchaus zu Bedenken bei der Schwergutlogistik hinsichtlich der Umsetzbarkeit der Transporte. Die einschränkenden Gegebenheiten des nutzbaren Straßenraums führen mehr und mehr zu herausfordernden Situationen, die bislang aber immer noch bewältigt werden konnten. Doch die Grenzen der Fahrwegsgeometrie und der Physik lassen sich nicht unendlich ausdehnen.

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Lesen Sie in einem weiteren Teil des Interviews, wie Helmut Schgeiner den Genehmigungsstau bei Großraum- und Schwertransporten einschätzt und welche Forderungen er an die Politik stellt.

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