2004 | OriginalPaper | Buchkapitel
Wohlfahrtsstaatliche Politik in Malawi und Zambia — demokratische Forderung oder Geberpolitik?
verfasst von : Gero Erdmann
Erschienen in: Wohlfahrtsstaatliche Politik in jungen Demokratien
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Eine Untersuchung zum Zusammenhang von jungen Demokratien und wohlfahrtsstaatlicher Politik in Afrika1 ist einer Reihe von besonderen Herausforderungen gegenüber gestellt — ganz abgesehen davon, dass der Terminus „Wohlfahrtsstaat“ angesichts des Massenelends und der fragilen Staatlichkeit in Afrika leicht als ein Euphemismus erscheinen mag, „social illfare“ dagegen viel angemessener. Zum einen gibt es zu wohlfahrtsstaatlicher Politik nur sehr wenig und zumeist nur ältere Sekundärliteratur.2 Grundsätzlich ist die Datenbasis sehr dünn und aktuelle Daten, außer vor Ort, sind kaum verfügbar. Dies betrifft vor allem den Bereich der sozialen Sicherung in der formalen Arbeitswelt, die nur eine relativ kleine Gruppe der arbeitenden Bevölkerung umfasst.3 Das bedeutet, dass vergleichbare Analysen, wie sie bei der Behandlung des Themas (nicht nur zu Industrieländern) üblich sind, kaum möglich sind.4 Zum anderen sind „Junge Demokratien“ in Afrika nicht allzu viele zu finden. Es überwiegen die in der Grauzone zwischen Demokratie und Diktatur angesiedelten hybriden Regime oder defekten Demokratien.5 Zusammen erschwert dies zunächst die Fallauswahl.