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2016 | Buch

Zum bilanzpolitischen Potential von Zinsinstrumenten in der IFRS-Bankbilanz

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Über dieses Buch

Björn Kirsten deckt bilanzpolitische Spielräume auf, die u. a. entstehen, weil das ohnehin äußerst komplexe IFRS-Regelwerk besonders im Bereich der Bilanzierung finanzieller Vermögens- und Schuldpositionen sehr unübersichtlich ist. Der Autor stellt fest, dass die wirtschaftswissenschaftlichen Publikationen diese Problematik in Bezug auf Zinsinstrumente bislang stiefmütterlich behandeln – mitunter negieren sie diese sogar explizit, obwohl die Spielräume, auch wenn sie nicht ausgenutzt werden, dem internationalen Rechnungslegungszweck entgegenstehen. Vor diesem Hintergrund analysiert Kirsten die bilanzpolitischen Potentiale im IFRS-Abschluss von Banken und erstellt Lösungsvorschläge, um die sich ergebenden negativen Auswirkungen einzudämmen. Dabei unterscheidet er zwischen Gestaltungen einerseits der Rechnungslegungsvorschriften und andererseits der Abschlussprüfung.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
I. Zinsinstrumente im Lichte der Bankbilanzierung
Zusammenfassung
In der EU sind seit dem Jahr 2005 respektive 2007 die Abschlüsse von kapitalmarktorientierten Konzernen auf der Grundlage der internationalen Rechnungslegungsnormen (IFRS) aufzustellen. Ein Wahlrecht gilt für nicht-kapitalmarktorientierte Konzernabschlüsse. Zu Veröffentlichungszwecken kann wahlweise ein HGB-Einzelabschluss durch einen geprüften IFRS-Einzelabschluss ersetzt werden. Somit hat die durch ihr umfangreiches Fallrecht gekennzeichnete internationale Rechnungslegung auch in Deutschland enorme Bedeutung erlangt.
Björn Kirsten
II. Zinsinstrumente im IFRS-Abschluss
Zusammenfassung
Finanzwirtschaftliche Tauschgeschäfte sind Ende der 1970er Jahre entstanden und stellen die wichtigste Finanzinnovation der 1980er Jahre dar. 1973 führte der Zusammenbruch des Systems fester Wechselkurse zu flexiblen und zeitweise stark schwankenden Wechselkursen zwischen den wichtigsten Währungen und zu Zinsunterschieden weltweit. Die Ölpreisschocks von 1973/74 und 1978/79 sowie weitere Krisen trugen zu einer Verstärkung dieses Umstandes bei. Aus diesem Grund mussten neue Instrumente zur Absicherung des Währungsrisikos und des Zinsänderungsrisikos gefunden werden. Weiterhin waren die Liberalisierung der Finanzmärkte und die Entwicklung neuer EDV- und Telekommunikationstechniken dafür verantwortlich, dass die Finanzinnovation Swap entstehen konnte.
Björn Kirsten
III. Zinsinstrumente als Objekte der Bilanzpolitik
Zusammenfassung
Auf die vielen und meist lediglich gering variierenden Definitionen der Bilanzpolitik rekurrierend kann Bilanzpolitik definiert werden als die durch die bilanzpolitischen Entscheidungsträger durchzuführende zweckorientierte Gestaltung des IFRS-Jahresabschlusses im Rahmen der durch die Standards und die Rechtsordnung gezogenen Grenzen. An der Definition ist zu erkennen, dass das Objekt der Bilanzpolitik nicht ausschließlich die Bilanz darstellt, sondern bilanzpolitische Maßnahmen auch auf andere Teile des gesamten Jahresabschlusses wirken können. Deshalb ist korrekterweise von Jahresabschlusspolitik zu sprechen, wobei im Schrifttum Bilanzpolitik als pars pro toto verwendet wird und somit die Begriffe im Folgenden synonym gebraucht werden, ebenso wie der Begriff der Rechnungslegungspolitik.
Björn Kirsten
IV. IFRS-Zielerreichung durch Bilanzpolitikreduktion
Zusammenfassung
Die IFRS gehen implizit von einer Unternehmung aus, deren Geschäftsführung und Kapitalgeber nicht identisch sind. Darauf aufbauend besteht das Ziel der IFRS darin, die Bilanzadressaten über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu informieren. Daher sollten die Bilanzierungsregeln möglichst entscheidungsnützliche Werte vorsehen. Die qualitativen Grundsätze des Rahmenkonzepts – die Entscheidungsrelevanz und die glaubwürdige Darstellung – dienen dem Hauptzweck der IFRS-Bilanzierung, der Entscheidungsnützlichkeit.
Björn Kirsten
V. Zusammenfassung der Ergebnisse
Zusammenfassung
Die internationale Rechnungslegung eröffnet „ein ‚Eldorado‘ bilanzpolitischer Stellschrauben“. Bilanzpolitik kann zwar auch positive Eigenschaften besitzen, wenn diese nachhaltig eingesetzt wird, bspw. um Krisen zu bewältigen. Allerdings untergräbt sie die Zielsetzung der IFRS und kann zu falschen Investitionsentscheidungen führen. Zusätzlich sind bspw. im HGB (vor allem vor BilMoG) die bilanzpolitischen Spielräume deutlicher erkennbar. In den IFRS sind diese aufgrund des Ersetzens expliziter durch implizite Wahlrechte weniger ersichtlich. An den vielen aufgezeigten bilanzpolitischen Spielräumen genügt ein maßvolles „Drehen an der Schraube“, um den gewünschten Ergebniseffekt zu erreichen.
Björn Kirsten
Backmatter
Metadaten
Titel
Zum bilanzpolitischen Potential von Zinsinstrumenten in der IFRS-Bankbilanz
verfasst von
Björn Kirsten
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-11675-0
Print ISBN
978-3-658-11674-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-11675-0