3-Länder-Tagung: Regionalismus in einer entgrenzten Welt, 29. September bis 1. Oktober 2016

Auszug

Im Zuge der Globalisierung haben sich innerhalb und außerhalb der Nationalstaaten zunehmend vielfältige Formen von Institutionen, Entscheidungsprozessen und Handlungsfeldern herausgebildet. Diese stellen nicht nur die Effektivität und Performanz von Staaten hinsichtlich nationaler und globaler Problemlösungen zunehmend in Frage, sondern erodieren auch vorherrschende (Hegemonial‑)Ordnungen der zwischenstaatlichen Beziehungen, speziell nach dem Ende des Kalten Krieges. Prozesse der Regionalisierung, also einer Zunahme an wirtschaftlicher, politischer, sozialer und/oder kultureller Interaktion transnationaler, nicht staatlicher Akteure, weisen dabei regional ganz unterschiedliche Implikationen für die inner- und zwischenstaatlichen Beziehungen auf. Diese können durchaus variant in sezessionalen (Afrika), konfliktiven (Asien), kooperativen (Nord- und Südamerika) und integrativen (Europa) Formen von Regionalismus kulminieren. Zugleich ist sich die Regionalismusforschung hinsichtlich der Persistenz und Funktionalität, aber auch der Legitimität und Autorität regionaler Organisationen – der Frage, ob diese entweder das Produkt von Regionalisierung oder dessen Antreiber seien –, uneins und kann somit mögliche Folgen einer world of regions bislang nur unzureichend prognostizieren. …