2006 | OriginalPaper | Buchkapitel
Agenda-Setting
verfasst von : Prof. Dr. Uwe Hasebrink
Erschienen in: Medien von A bis Z
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Der Begriff Agenda-Setting verweist auf die Rolle der Medien bei der Festlegung der gesellschaftlichen Tagesordnung, d. h. der Themen, mit denen sich die Gesellschaft auseinandersetzt. Mit dieser auch als „Thematisierungsfunktion“ bezeichneten Rolle ist eine der zentralen Leistungen der Medien für die öffentliche Kommunikation angesprochen. Entwickelt wurde das Konzept Agenda-Setting seit Anfang der 1970er Jahre im Zusammenhang mit der Annahme, dass die Medien nicht so sehr beeinflussen,
was
die Menschen über bestimmte Themen denken, sondern vielmehr
worüber
die Menschen nachdenken. In diesem Sinne wurde das Agenda-Setting als Medienwirkung verstanden. Entsprechende Untersuchungen, die sich vor allem auf die politische Berichterstattung bezogen, bestanden darin, per → Inhaltsanalyse die Häufigkeit und den Umfang verschiedener Themen in der Berichterstattung der Medien zu bestimmen und diese mit der Wichtigkeit zu vergleichen, die die Menschen diesen Themen zuweisen. Erwartet wurde, dass die Menschen auf Themen, die in den Medien prominent dargestellt werden, aufmerksam werden (Thematisierung). Weitergehend wurde außerdem erwartet, dass die Menschen verschiedene Themen in Abhängigkeit vom Umfang der Berichterstattung für mehr oder weniger wichtig halten (Themenstrukturierung).