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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

28. Anforderungen für den Aufbau von Abfallwirtschaftssystemen

verfasst von : Dr.-Ing. Wolfgang Pfaff-Simoneit

Erschienen in: Praxishandbuch der Kreislauf- und Rohstoffwirtschaft

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Die Abfallwirtschaft in Deutschland ist ein weitestgehend wohlgeordnetes System mit klaren Zielen und Rechtsgrundlagen, definierten Zuständigkeiten, qualifizierten Institutionen, Entsorgungsträgern und Dienstleistern, geregelten Planungs- und Zulassungsverfahren, praxisgerechten Ausbildungsgängen sowie einem gesicherten Instrumentarium zur Deckung von Investitionen und der laufenden Kosten der Verwertung und Entsorgung. Ein Blick über die Landesgrenzen hinweg offenbart, dass dies in vielen Ländern selbst innerhalb Europas nicht selbstverständlich ist. Für Investoren, Entsorgungsunternehmen und Institutionen, die ein längerfristiges Engagement in der Abfallwirtschaft in einem Land planen, ist es bei der Identifizierung von Maßnahmen und der Erschließung neuer Märkte von entscheidender Bedeutung, eine realistische Einschätzung zum Entwicklungsstand der Abfallwirtschaft, seinen Akteuren und den Umfeldbedingungen zu erhalten. Es reicht bei weitem nicht aus, die ‚richtige‘ Technologie auszuwählen. Die Kenntnis der regulativen, institutionellen, finanziellen, politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ist für Investoren und Entsorgungsunternehmen unabdingbar. Der Beitrag befasst sich mit den Elementen und Rahmenbedingungen, ohne die das ‚System Abfallwirtschaft‘ nicht nachhaltig ist. Er richtet sich an Investoren und Entsorgungsunternehmen, die Aktivitäten in anderen Ländern planen sowie an staatliche Institutionen, die andere Staaten beim Aufbau ihrer Abfallwirtschaftssysteme unterstützen wollen.

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Fußnoten
1
Vor allem Aussagen zu Zielhierarchie, Verursacherprinzip, Vorsorgeprinzip, Produkthaftung, Entsorgungssicherheit, Subsidiaritätsprinzip, Kostendeckung; es ist nicht zwingend, dass diese Prinzipien allesamt und von Beginn an angewandt werden, jedoch sollten die Grundsätze der Abfallwirtschaftspolitik klar benannt werden.
 
2
Vor allem Basler Konvention über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Transporte gefährlicher Abfälle und ihrer Entsorgung; Rotterdam‐Konvention über den internationalen Handel mit gefährlichen Chemikalien und Pestiziden; Stockholm‐Konvention (POP‐Konvention) zur Vermeidung der Freisetzung von schwer abbaubaren organischen Verbindungen; Kyoto‐Protokoll zur Reduzierung von klimaschädlichen Treibhausgasen.
 
3
Der informelle Sektor spielt v. a. in Entwicklungs‐ und Schwellenländern eine bedeutende Rolle in der Erfassung und Verwertung von Abfällen. Es handelt sich hierbei um Menschen, die ihren Lebensunterhalt außerhalb formeller Beschäftigungsverhältnisse durch Sammlung, Sortierung, Aufbereitung und Verwertung von Abfällen sowie durch Dienstleistungen wie Reinigung von Straßen und Anlagen bestreiten (GIZ 2011).
 
4
Einschließlich erforderlicher Ausstattung wie Mess‐ und Laboreinrichtungen, Kommunikations‑, Informationsverarbeitungssysteme, Logistik etc.
 
5
Regionale Abfallwirtschaftspläne bieten sich v. a. bei großen Ländern und entsprechenden Verwaltungsstrukturen an, z. B. für Bundesländer, Provinzen oder Gouvernorate.
 
6
In Deutschland sind für die Sonderabfallentsorgung zumeist bundesstaatliche Trägermodelle etabliert.
 
7
Insbesondere für spezielle Abfallarten wie Abfälle aus dem Gesundheitswesen, Minen‐ und Bergbauabfälle, Schiffs‑/Hafenabfälle u. a. m.
 
8
Der englische Begriff „enforcement“ ist hier verständlicher.
 
9
Die Industrieüberwachung ist in erster Linie eine Aufgabe im Rahmen der Sonderabfallüberwachung, die jedoch auch Aufgaben im Rahmen der Siedlungsabfallwirtschaft wahrzunehmen hat.
 
10
Kosten des Sammelgefäßes bezogen auf die entsorgte Abfallmenge.
 
11
Detaillierte Empfehlungen für die Eignung und die Einführung von Finanzierungs‐ und Kostendeckungsinstrumenten enthält EEA (2006).
 
12
Z. B. als Aufschlag auf die Strom- oder Wasserrechnung. In der Türkei dürfen die Kommunen die Abfallgebühren zusammen als Aufschlag zur Wasser‐ und Abwassergebühr festlegen und gemeinsam einziehen.
 
13
Dies gilt z. B. häufig für produktionsspezifische Abfälle.
 
14
Staatliche Verwaltung meint hier den Unterschied zur kommunalen (Selbst‑)Verwaltung oder der Verwaltung privater Organisationen. Gegenüber privaten Unternehmen können hoheitliche Aufgaben auch auf die kommunale Ebene verlagert werden, die diese jedoch organisatorisch von den Selbstverwaltungsaufgaben trennen muss.
 
15
Landkreise existieren in den meisten Staatsformen nicht oder haben rein koordinierende Aufgaben.
 
16
Vor allem regionale Vertretungen der staatlichen Verwaltung, die Überwachungs‐ und Vollzugsaufgaben haben.
 
17
Beispielsweise ist die Überwachung der Entsorgung gefährlicher Abfälle Bestandteil der Industrieüberwachung, die neben den umweltrelevanten Themen der Luftreinhaltung und des Gewässerschutzes auch Aspekte der Arbeitssicherheit und des betrieblichen Gesundheitsschutzes umfasst.
 
18
In Deutschland wird z. B. die KFZ‐Überwachung von privaten Organisationen wahrgenommen.
 
19
Zum Beispiel in Costa Rica (Universität Stuttgart), Thailand, Vietnam (Bauhaus‐Universität Weimar), Vietnam (TU Dresden), Kuba (TU Hamburg‐Harburg; DAAD 2004).
 
20
Zum Beispiel China (Universität Rostock, TU Cottbus).
 
21
Dort wurde die Bezeichnung Eco‐Recycler geprägt (Blings und Spöttl 2003). In Deutschland besteht bereits seit 2002 der Ausbildungsberuf Fachkraft für Kreislauf‐ und Abfallwirtschaft (Bundesagentur für Arbeit o. J.).
 
Literatur
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Zurück zum Zitat GIZ (2011) Recovering Resources, Creating Opportunities – Integrating the Informal Sector into Solid Waste Management. Eschborn GIZ (2011) Recovering Resources, Creating Opportunities – Integrating the Informal Sector into Solid Waste Management. Eschborn
Zurück zum Zitat Nassour (2005) Ansätze zur Reform der Abfallwirtschaft in Entwicklungsländern. Habilitationsschrift, Universität Rostock Nassour (2005) Ansätze zur Reform der Abfallwirtschaft in Entwicklungsländern. Habilitationsschrift, Universität Rostock
Zurück zum Zitat Pfaff-Simoneit (2013) Entwicklung eines sektoralen Ansatzes zum Aufbau von nachhaltigen Abfallwirtschaftssystemen in Entwicklungsländern vor dem Hintergrund von Klimawandel und Ressourcenverknappung. Dissertation, Schriftenreihe Umweltingenieurwesen Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät, Universität Rostock, ISBN 978-3-86009-203-3 Pfaff-Simoneit (2013) Entwicklung eines sektoralen Ansatzes zum Aufbau von nachhaltigen Abfallwirtschaftssystemen in Entwicklungsländern vor dem Hintergrund von Klimawandel und Ressourcenverknappung. Dissertation, Schriftenreihe Umweltingenieurwesen Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät, Universität Rostock, ISBN 978-3-86009-203-3
Zurück zum Zitat Schübeler P, Wehrle K, Christen J (1996) Conceptual Framework for Municipal Solid Waste Management in Low-Income Countries. UNDP/UNCHS (Habitat)/World Bank/SDC Collaborative Programme on Municipal Solid Waste Management in Low-Income Countries. SKAT, St. Gallen Schübeler P, Wehrle K, Christen J (1996) Conceptual Framework for Municipal Solid Waste Management in Low-Income Countries. UNDP/UNCHS (Habitat)/World Bank/SDC Collaborative Programme on Municipal Solid Waste Management in Low-Income Countries. SKAT, St. Gallen
Metadaten
Titel
Anforderungen für den Aufbau von Abfallwirtschaftssystemen
verfasst von
Dr.-Ing. Wolfgang Pfaff-Simoneit
Copyright-Jahr
2018
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-17045-5_28