Immer mehr Menschen können sich prinzipiell vorstellen, sich mit einem autonomen Verkehrsmittel fortzubewegen. Vor allem fahrerlose U- und S-Bahnen stoßen auf große Zustimmung.
Fast alle Menschen in Deutschland (99,8 %) könnten sich grundsätzlich vorstellen, ein autonomes Verkehrsmittel zu nutzen, wie eine Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergeben hat. Vor gut einem Jahr habe der Anteil bei 93 % gelegen, vor zwei Jahren erst bei 77 %, so die Umfrage von 1.003 Personen ab 16 Jahren. Am ehesten gelte bei U- und S-Bahnen der Mensch im Steuerhaus als verzichtbar, fast drei Viertel (73 %) würden in solche autonomen Bahnen einsteigen.
Laut der Umfrage würden zwei Drittel (66 %) autonome Busse nutzen. Jeweils 6 von 10 (62 %) könnten sich vorstellen, in einen selbstfahrenden Privat-Pkw, Mini-Shuttle-Bus oder ein selbstfahrendes Taxi zu steigen. Ebenfalls noch eine Mehrheit (59 %) würde autonome Regional- oder Fernzüge nutzen. Rund ein Drittel (32 %) würde ein autonomes Schiff besteigen, so die Umfrage, und 30 % ein autonom fliegendes Flugzeug. "Das autonome Fahren wird vermutlich zunächst den öffentlichen Nah- und Fernverkehr revolutionieren und hier für mehr Effizienz sorgen. Aber auch beim Individualverkehr ist die Frage beim autonomen Fahren weniger das Ob als das Wann", so Bitkom-Präsident Achim Berg.
Mehrheit rechnet mit Durchbruch binnen 20 Jahren
Allerdings rechnen die Bundesbürger laut Umfrage nicht mit einem schnellen Durchbruch beim autonomen Fahren mit dem Privat-Pkw. So erwarteten 13 %, dass hierzulande bereits in zehn Jahren mehr autonom fahrende als herkömmliche Autos zugelassen werden. 18 % sagten, dies werde in 15 Jahren der Fall sein und 31 % gingen von 20 Jahren aus. Ein Fünftel (22 %) rechne mit dem Durchbruch erst in 25 Jahren – und 12 % gehen davon aus, dass auch in mehr als 25 Jahren autonome Autos den herkömmlichen Fahrzeugen noch nicht den Rang abgelaufen haben werden.