Skip to main content

09.12.2016 | Bank-IT | Schwerpunkt | Online-Artikel

Mit Altsystemen geht nichts mehr

verfasst von: Eva-Susanne Krah

3:30 Min. Lesedauer

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
print
DRUCKEN
insite
SUCHEN
loading …

Veraltete IT-Architekturen bremsen die Geschäftsaussichten vieler Unternehmen aus, vor allem bei Geldhäusern. Mit modernen IT-Lösungen steigt meist die Effizienz, und kundenorientiertere Dienstleistungen sind möglich.

Von veralteten Kernbankensystemen sind laut dem "Stauatlas 2016" der Unternehmensberatung PPI vor allem die Privatbanken bundesweit betroffen. Sie sind extrem gefordert, da die Komplexität der Projekte und damit die Anforderungen an die Bank-IT stetig steigen. Durch nicht mehr aktuelle Systeme werden sie überdurchschnittlich stark in ihrer Geschäftstätigkeit behindert, sagt Christian Appel, Partner bei PPI im Beitrag "Mit Altsystemen geht nichts mehr" (Ausgabe 11/2016, Seite 44) von Bankmagazin-Redakteur Christian Kemper. 41 Prozent der Institute haben jedoch laut der PPI-Studie beispielsweise seit mehr als zehn Jahren ihr Kernbankensystem nicht mehr überarbeitet. Die privaten Banken mit direktem Kundenkontakt müssten "längst fällige strategische Fragen in ihrer IT-Architektur beantworten", mahnt Appel. Probleme, die häufig auch Unternehmen anderer Branchen in der IT betreffen, sind zudem

  • die Vielzahl von internen Software-Eigenentwicklungen,
  • Softwarebausteine verschiedener Anbieter oder
  • Individuallösungen, die nicht mehr aktualisiert werden können, weil beispielsweise Lizenzen ausgelaufen sind.

Damit werden sie nicht selten zum operationellen Risiko, warnt André Burger, Managing Director des Schweizer IT-Beratungshauses Synpulse. Unternehmen sehen sich heute in der IT also mit gewachsenen IT-Landschaften mit hunderten von betrieblichen Anwendungen konfrontiert, wie die Springer-Autoren Christian M. Schweda und Werner Schmitt im Kapitel "Leichtgewichtiges, unternehmensspezifisches IT-Management" (Seite 93) im Buch "Business IT Alignment feststellen". Daher kommt es darauf an, dass "ausgehend von den konkreten Bedürfnissen eines Unternehmens die benötigten Bausteine für das IT-Management identifiziert werden", so die Autoren. Unter anderem bekommt das Zusammenspiel von Geschäft und IT, das so genannte Business Alignment, dabei eine wesentliche Bedeutung.

Empfehlung der Redaktion

2016 | Buch

Digitalisierung der Finanzindustrie

Grundlagen der Fintech-Evolution

Dieses Buch bespricht eine Transformation im Bankensektor, die ähnlich tiefgreifend ist, wie einst die Industrialisierung in der Produktion physischer Güter.  

Darüber hinaus spielen vor allem für Geldinstitute auch Sicherheitsaspekte eine Rolle, denn ein IT-Sicherheitsmanagement ist entscheidend für eine Bank und deren Kunden, beispielsweise im Online-Banking, aber auch bei Einzahlungen am Schalter, bei denen das Kernbanksystem gefordert ist. Viele Unternehmen erfüllen aber die Mindeststandards in der IT-Sicherheit noch nicht, wie eine Untersuchung des Sicherheitssoftware-Anbieters Cyberark zeigt. 

Moderne, flexible Software eröffnet neue Chancen

Doch etliche Kreditinstitute haben das Problem inzwischen erkannt und wollen mit modernisierter Software neue Kundenmärkte besser erschließen. So prüft beispielsweise die Deutsche Apotheker- und Ärztebank, wie sie ihre veraltete IT auf die Banking Suite des Schweizer Technologieanbieters Avaloq umstellen kann. Ziel ist, das Produktangebot und das digitale Erlebnis für die Kunden der Bank zu erweitern. der Sparassen dun Verbdunpartner wieterentwickelt. So will die Bank ihre führende Stellung im Segment der Heilberufe ausbauen und laut Herbert Pfennig, Vorstandsvorsitzender der Apobank, "die Weiterentwicklung unserer IT-Systeme vorantreiben." In der Sparkassen-Finanzgruppe unterstützt die Finanz Informatik (FI) als zentraler Dienstleister dabei, dass das Gesamtbanksystem OS durch modularen Aufbau und eine offene, standardisierte Schnittstellenarchitektur flexibel bleibt und sich ausgerichtet an den Bedürfnissen der Sparkassen und Verbundpartner weiterentwickelt, schreibt Kemper.

Gerade mit dem Umbau von Kernbankensystemen sollen laut Burger oft verschiedene Herausforderungen gemeistert werden. Zum einen müssen Banken meist Kosten sparen, darüber hinaus aber auch Wachstumschancen ergreifen und möglichst ihre Risiken minimieren. Für die Neustrukturierung im Core Banking, die auch die IT-Kosten senken kann, gibt es verschiedene Erfolgstreiber.

Sechs Erfolgsfaktoren für den Umbau von Kernbankensystemen
1. Klare Verträge
2. Projektverständnis: Anreizstrukturen helfen, Captive-Situationen zu vermeiden
3. Top-Management-Involvement: Eine umfassende Gesamtbankoptimierung schafft ein Bewusstsein auf jeder Führungsebene
4. Fachliche Ressourcen: Es sollte in beste fachliche Ressourcen investiert werden
5. Projekt-Ressourcen: Top-Ressourcen müssen zur Verfügung stehen
6. Sonstige Ressourcen: Betriebsrat, Revision, Personal- und Rechtsabteilung sollten eng eingebunden werden.
Quelle: BHF Bank/Auszug

Die Springer-Autoren Rainer Alt und Thomas Puschmann verweisen in ihrem Buch zur "Digitalisierung der Finanzindustrie" überdies im Bankensektor auf einen Effekt aus der Digitalisierung für die IT. Nämlich, dass die digitale Transformation einen Paradigmenwechsel von einer bankzentrierten Inside-Out-Sicht hin zu einer kundenzentrierten Outside-In-Sicht bewirkt. Ein Wandel, der "auf einer erheblichen Leistungssteigerung der IT" beruhe.

print
DRUCKEN

Weiterführende Themen

Die Hintergründe zu diesem Inhalt

01.10.2016 | SPECIAL IT

Mit Altsystemen geht nichts mehr

01.09.2016 | Branchendiskussion

Wie sich Geldhäuser vor Risiken schützen

2016 | OriginalPaper | Buchkapitel

Ausblick

Quelle:
Digitalisierung der Finanzindustrie

2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

Sicherheitsarchitektur

Quelle:
IT-Sicherheit mit System

Das könnte Sie auch interessieren