Die Weltwirtschaft befindet sich wieder auf einem leichten Wachstumskurs. Selbst der Brexit hat die Aktienmärkte nur kurzfristig aus dem Takt bringen können, berichtet die Journalistin Carmen Mausbach in der Anlage Praxis 9/2016. Immerhin sollte der Ausstieg Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) noch mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen. Das bedeute aber auch eine längerfristige Unsicherheit. Auch im aktuell schwierigen und schwankungsanfälligen Marktumfeld haben Anleger die Chance, positive Renditen an den Aktienmärkten zu erzielen. Denn mit Zertifikaten lässt sich für nahezu jede Börsensituation und Erwartung eine passende Strategie finden, erläutert Mausbach.
Sicherheit geht vor Rendite
Für Anleger, die mit Kursrückschlägen rechnen, könnten Airbag-Zertifikate geeignet sein. Mit den Produkten können sie vollständig an Wertsteigerungen des Underlyings partizipieren und erhalten eine Rückzahlung, die dem Kurs des Basiswerts am Fälligkeitstermin entspricht. Ein eingebauter Sicherheitspuffer fängt eventuell eintretende Verluste bis zu einer vorher definierten Kursschwelle auf. Erst wenn diese Schwelle vom Basiswert unterschritten wird, müssen Anleger Verluste hinnehmen.
Noch etwas mehr Sicherheit für risikoscheue Anleger bieten so genannte Kapitalschutz-Produkte, zu denen etwa die Garantiezertifikate zählen. Sie können sich für einen vollständigen oder teilweisen Kapitalschutz entscheiden. Wollen sie am Laufzeitende mindestens ihr eingesetztes Kapital zurückgezahlt bekommen, sollten sie auf ein Vollgarantieprodukt setzen. Weil die Höhe des Rückzahlungsbetrags vom Emittenten garantiert und unabhängig davon geleistet wird, wie sich die zugrunde liegenden Börsenkurse entwickeln, ist der Verlust des eingesetzten Kapitals so gut wie ausgeschlossen. Ein Totalverlust ist nur dann möglich, wenn die emittierende Bank zahlungsunfähig wird.
Eingebauter Hebel bringt Outperformance
Für spekulative Anleger können speziell in der aktuellen Marktphase Hebel-Produkte eine attraktive Renditequelle sein. Diese Zertifikate können nämlich überproportional an Kurssteigerungen des Underlyings teilhaben. Im Gegenzug verfallen sie wertlos, wenn der jeweilige Basiswert vor der Endfälligkeit des Papiers eine vorab definierte Schwelle erreicht oder unterschreitet. Ein solches Ereignis wird auch als Knock-out bezeichnet. Mit ihrer Konstruktion weisen Hebel-Zertifikate große Ähnlichkeiten zu herkömmlichen Optionen beziehungsweise Optionsscheinen auf. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Hebel-Zertifikate bereits vor Fälligkeit wertlos verfallen können.