In Düsseldorf geht der Streit um den Jahresüberschuss der Stadtsparkasse weiter. Ein Kompromiss, jeweils für 2014 und 2015 einen Anteil von fünf Prozent des Vorsteuergewinns vor Dotierung der Rücklagen an den Träger auszuschütten, scheiterte. Zwar kam in einer Abstimmung des Verwaltungsrats der Stadtsparkasse laut Medienberichten eine Mehrheit für den Vorschlag zustande. Doch der Verwaltungsratsvorsitzende, Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD), stimmte dagegen.
Zu wenig Geld für das Stadtsäckel
Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt will mehr vom außerordentlich hohen Betriebsergebnis des Jahres 2014 abhaben. Der für 2014 ausgewiesene Überschuss von drei Millionen Euro, den die Stadt bekommen soll, sei zu gering, argumentiert Geisel. Die Stadtsparkasse Düsseldorf konnte inklusive Sondergeschäften ein Betriebsergebnis von 140 Millionen Euro verbuchen. Nun muss das Finanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen entscheiden, wie viel Geld die Stadt Düsseldorf von der Sparkasse bekommt.
Kapitalpolster aufbauen
Der Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Düsseldorf, Arndt M. Hallmann, wollte im Gespräch mit dem Bankmagazin (Ausgabe 1/2016) den Vermittlungen zwischen seinem Institut und der Stadt nicht vorgreifen. Kein Geheimnis ist, dass sich nicht nur die Stadtsparkasse wegen des Dauerzinstiefs und der strengeren Regulierung ein dickeres Kapitalpolster zulegen muss. Damit wirbt Hallmann schon seit Monaten für seine Sicht der Dinge.
Für Sparkassen ist es besonders schwierig, Kapital aufzubauen, da sie weder wie Geschäftsbanken Kapitalerhöhungen durchführen, noch wie genossenschaftliche Institute neue Anteile ausgeben können. „Tendenziell geht der Zinsüberschuss, die wichtigste Ertragsquelle der Sparkassen, zurück“, sagte Sparkassenchef Hallmann im Bankmagazin-Interview. „Dieser Trend wird in den kommenden Jahren anhalten, ja sich sogar verstärken.“