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22.06.2018 | Behavioral Finance | Kolumne | Online-Artikel

Mikrofinanzierung: Rendite mit gutem Gewissen

verfasst von: Christoph Eckart

2:30 Min. Lesedauer

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Eine simple Idee mit großer Wirkung: Mit Mikrofinanzierungen helfen Anleger ganz nach genossenschaftlichem Vorbild Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Wie das funktioniert und was die Geldanlage den Investoren bringt, erklärt Christoph Eckart in seiner Kolumne.

Spätestens im Jahr 2006 wurde die breite Öffentlichkeit auf das Thema Mikrofinanz aufmerksam. Es war das Jahr, in dem der bengalische Wirtschaftswissenschafter Muhammad Yunus für sein Engagement den Friedensnobelpreis erhielt. Inspiriert vom Jahr der Mikrofinanz, das die UNO 2005 ausgerufen hatte, gründete Günther Kastner, CEO der C Quadrat Asset Management, gemeinsam mit seinem Bruder Manfred die Plattform Vision Microfinance und lancierten den ersten Mikrofinanzfonds im deutschsprachigen Raum, den Dual Return Fund – Vision Microfinance.

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01.12.2017 | Vertrieb

In der Nische Gutes tun

Aus Renditegründen ist die Vergabe von Kleinstfinanzierungen für Geldhäuser nicht interessant. Anleger springen in die Bresche. Mittlerweile finden sich weltweit immer mehr Investoren für Mikrokreditfonds. Gleichwohl bleiben sie Nischenprodukte, die aufwendig im Aufbau und der Verwaltung sind.


Hier zählt das Selbsthilfeprinzip

Die Idee der Mikrofinanz ist bestechend einfach und geht auf das Selbsthilfe- und Solidaritätsprinzip von Sparkassen, Raiffeisen- und Genossenschaftsbanken zurück, das vor über 150 Jahren in Europa entwickelt wurde. Anleger in Deutschland investieren über Investmentgesellschaften in Mikrofinanz-Institute vor Ort. Diese Minibanken vergeben dann kleine Darlehen an Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern. Dabei handelt es sich um Mikrokredite, bei denen sehr kleine Summen zwischen 50 und 5.000 US-Dollar ausgegeben werden. Darunter sind aber keineswegs Almosen zu verstehen, sondern ein spezifischer Beitrag zur Entwicklungshilfe. Denn diese Mikrokredite ermöglichen Kleinstunternehmern ihr eigenes Business zu starten oder zu erweitern. Mit dem geliehenen Geld können kleine Investitionen, beispielsweise in einen Kühlschrank oder eine Nähmaschine, getätigt werden. So verbessert sich das Einkommen der Menschen nachhaltig.

Um zu gewährleisten, dass mit den Geldern verantwortungsvoll gewirtschaftet wird, dienen die Mikrofinanz-Institute als Brücke zwischen Investoren und Kreditnehmern. Mit unterschiedlichen Services bieten sie eine zusätzliche Sicherheitskomponente für beide Seiten. Denn die Institute sind in Schwellen- und Entwicklungsländern vor Ort und untersuchen die Lebensumstände eines Kleinstkreditnehmers genau, bevor ein solcher Kredit bewilligt wird. Sie haben zudem einen sehr engen Kontakt zu ihren Kunden, besuchen sie regelmäßig und bieten neben Mikrofinanz-Produkten oft auch Trainings- und Weiterbildungsmaßnahmen an. Darüber hinaus inkludieren Mikrokredite meist auch Versicherungsleistungen für den Kreditnehmer.

Rendite mit Gewissen

Doch nicht nur der Kleinstunternehmer kann von Mikrokrediten profitieren. Während der Kreditnehmer seine Lebenssituation nachhaltig verbessern kann, hat der Anleger in Deutschland die Chance auf Renditen – und das mit gutem Gewissen. Denn neben dem finanziellen Gewinn für den Investor versucht zum Beispiel der Dual Return Fund – Vision Microfinance auch eine soziale Rendite zu erwirtschaften.

Für Anleger, die in solche Fonds investieren, dürften neben sozialen und ethischen Beweggründen auch das niedrige Risiko und die stetigen Renditen dieser Anlageform zu deren Attraktivität beitragen. In den vergangenen Jahren haben Mikrofinanzfonds, die sich durch eine geringe Volatilität auszeichnen, Renditen von zwei bis vier Prozent pro Jahr erzielt.

Mikrofinanzprodukte als langfristiges Investment

Dass Anleger selbst in turbulenten Zeiten mit deutlichen Verlusten an den Börsen mit stabilen Renditen rechnen können, zeigt ein Blick auf die Finanzkrise 2008 und 2009. Damals haben die als langfristige Investments gedachten Mikrofinanzprodukte keine größeren Einbußen bei der Rendite erlitten. Grund dafür war unter anderem, dass das investierte Geld in mikroökonomische Kreisläufe fließt, die von Weltwirtschaftskrisen quasi nicht betroffen sind.

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