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2021 | Buch

Berührende Online-Veranstaltungen

So gelingen digitale Events mit emotionaler Wirkung

herausgegeben von: Prof. Stefan Luppold, Wolfgang Himmel, Hans-Jürgen Frank

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Über dieses Buch

In diesem Buch erfahren Sie, wie digitale Veranstaltungen emotional berühren können. 28 erfahrene Event-Manager und Kommunikations-Experten haben ihr Know-how zusammengetragen, wie Berührung auch auf Distanz gelingen kann. Sie zeigen, was es dazu in den Vorbereitungen, im Verlauf über Ankommen und Einstieg, im dialogischen Prozess bis hin zum Check-out und nach der Veranstaltung braucht.Der Raum für die Begegnung von Menschen muss inszeniert werden– bei virtuellen Begegnungen, noch detaillierter, einfühlsamer und zielgerichteter als bei physischen. In diesem Buch erhalten Sie Inspirationen, wie Sie das Gefühl des Getrennt-seins überwinden und Menschen in einen echten Kontakt bringen können – vom internationalen Management-Meeting bis zur lokalen Bürgerbeteiligung, vom intensiven Online-Training zur virtuellen Zusammenarbeit bis zur Online-Lehre.Anhand vieler Praxisbeispiele erhalten Sie Ideen, wie Online-Meetings auch hinsichtlich Emotionen, tiefgreifendem Dialog und soziodynamischer Prozesse gelingen können.
Aus dem InhaltWie kann die virtuelle Realität das Gefühl der tatsächlichen Teilnahme erzeugen?Wie lassen sich persönliche Begegnungen intelligent matchen?Wie und mit welchen Methoden gelingt Interaktivität?Wie werden Veranstaltungen inhaltlich relevant und menschlich authentisch?Welche vielfältigen und einfach zu bedienenden Werkzeuge oder Methoden haben sich bewährt?Wie kann eine wirksame Dramaturgie echte Gefühle bei den Teilnehmern schaffen?Wie bereiten wir uns persönlich vor, wenn wir ein Online-Veranstaltungen durchführen wollen?

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Was uns online begeistern kann – Ergebnisse aus unserer Expedition ins Unbekannte
Zusammenfassung
Aus einem Dialog zwischen Wolfgang Himmel und Stefan Luppold wuchs eine Expeditions-Gruppe, die sich regelmäßig und später mit zusätzlichen Beiträgen von Externen zum Austausch traf. Diese virtuellen Sessions mündeten in den Versuch, mithilfe eines digitalen Tools für kollaboratives Arbeiten und einer größeren Anzahl an Mit-Gestaltern zu erforschen, wie digitale Veranstaltungen berühren können. In einem zweiten Durchgang wurden diese Erkenntnisse als Grundlage für die Entwicklung konkreter Ideen und Vorschläge verwendet. In diesem Beitrag werden sowohl die Geschichte dieser Expedition ins Unbekannte als auch alle Ergebnisse vorgestellt.
Stefan Luppold, Wolfgang Himmel
Neo-hybride Events – real und virtuell im Post-Corona-Mix
Zusammenfassung
Die Pandemie hat uns eine steile Lernkurve hinsichtlich virtueller Veranstaltungen beschert. So werden auch die uns bekannten hybriden Konzepte neu zu interpretieren sein. Erfahrungen aus dem erzwungenen Umgang mit digitalen Veranstaltungen schaffen einen nachhaltigen Erkenntnisgewinn, ein neues Bewusstsein für Inhalte und die Allokation von Lebenszeit. Gleichzeitig ist zu diskutieren, ob wir weiterhin von real und virtuell sprechen können – oder nach einer neuen und präziseren Definition suchen müssen: Denn wir treffen uns live, so oder so, bei echten Ereignissen und mit wirklichen Erlebnissen.
Stefan Luppold
Bürgerbeteiligung gelingt auch digital
Zusammenfassung
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie wichtig Bürgerbeteiligung für unsere vielfältige Demokratie ist und warum Prozesse und Veranstaltungen partizipativ geplant werden sollten. Auf welche Weise wollen Bürger*innen angesprochen werden, damit sie sich an öffentlichen Fragen beteiligen? Beschrieben wird ein neues Rollenverständnis für Politik, Verwaltung und für Expert*innen. Aus Teilnehmer*innen können Teilgeber*innen werden. Beispiele zeigen, wie innovative Veranstaltungsdramaturgie zu überraschenden und breit akzeptierten Lösungen beitragen kann. Digitale Formate und Werkzeuge erweitern die Breite und Tiefe der Bürgerbeteiligung, und die wirkmächtigen Potenziale sind noch längst nicht ausgeschöpft. Wenn der Beteiligungsprozess selbst partizipativ entwickelt wird, kann hohe Ergebnis- und Erlebnisqualität erreicht werden.
Wolfgang Himmel
KunstPROZESSE in Wirtschaft und Gesellschaft für die Lösungsfindung in aktuellen Herausforderungen
Zusammenfassung
Der Beitrag zeigt Erfahrungen aus der Problemlöse-Arbeit durch KunstPROZESSE in Wirtschaft und Gesellschaft. Die wichtigsten Besonderheiten solcher Prozesse werden in praktischen Beispielen und persönlichen Erlebnissen geschildert. Dabei wird beleuchtet, warum solche Vorgänge in der aktuellen Situation für die Lösung dringender Herausforderungen wichtig sind und was dies für virtuelle Zusammenarbeit bedeutet. Menschliche Erlebnisse und berührende Momente spielen dabei eine besondere Rolle.
Hans-Jürgen Frank
Zwangs-virtualisierte Events – Erfahrungen aus der Praxis
Zusammenfassung
Der Begriff Zwangs-Virtualisierung könnte unterstellen, dass es sich bei virtuellen (oder auch digitalen) Veranstaltungen um ein neues Format handelt. Dem ist aber nicht so, virtuelle und hybride Veranstaltungen sind schon seit mehreren Jahren ein fester Bestandteil der Eventbranche. Allerdings konnte sich der Veranstalter bisher frei entscheiden, ob er seine Veranstaltung mit Vor-Ort-Präsenz (Onsite), als Online-Veranstaltung oder in einem hybriden Format stattfinden lässt. Die aktuelle Situation aufgrund der Corona-Pandemie schränkt diese Freiheit dramatisch ein. Veranstalter und deren Dienstleister müssen verstärkt mit digitalen Event-Formaten planen, wenn sie weiterhin ihre Botschaften direkt und persönlich an ihre Zielgruppen kommunizieren möchten. Im folgenden Beitrag werden persönliche Erfahrungen und natürlich auch Learnings aus zwei zwangs-virtualisierten Veranstaltungen geteilt. Die erste Veranstaltung, eine internationale Konferenz, wurde innerhalb einer Woche zu einer virtuellen Veranstaltung umgeplant. Die zweite Veranstaltung, eine Managementkonferenz, nach Verschieben und Hoffen auf Veranstaltung mit Vor-Ort-Präsenz dann digital geplant. Die Fragestellung, was virtuelle Veranstaltungen berührend macht, fließt in die Betrachtung ein.
Claudia Nielsen
Never host alone – Erfahrungen aus berührenden Online-Meetings
Zusammenfassung
Es ist eine Kunst, berührende virtuelle Meetings zu schaffen. Und da wir alle Künstler:innen sind, kann es uns allen gelingen. Damit sie leicht entstehen können, gibt es eine Reihe von Gelingensbedingungen, die in diesem Beitrag genannt werden in chronologischer Reihenfolge eines Prozesses: Grundannahmen, Vorbereitungen, Verlauf über Ankommen und Einstieg, dialogischer Prozess und Check-out.
Christian Kemper
Mit Methode und Konzept die virtuelle Begegnung inszenieren
Zusammenfassung
Die Basis, um Emotionen im digitalen Raum entstehen zu lassen, ist die Begegnung von Menschen. Der Raum dafür muss inszeniert werden – auch bei physischen Begegnungen, aber bei virtuellen eben noch detaillierter und zielgerichteter – und darf vor allem nicht von den Produkteigenschaften der Plattformen und Tools definiert werden. Für die Begegnung von Menschen im virtuellen Raum müssen neue Wege und Anreize erdacht werden. Diese virtuelle Begegnung ist eine andere, die aber im Moment ihres Stattfindens den gleichen Wert für die beteiligten Menschen haben kann und sollte wie die physische Begegnung. Dieser Beitrag beleuchtet, wie man Räume für Begegnung und Dialog schaffen kann, dass manchmal die analoge Welt die Qualität der digitalen Begegnung unterstützen kann und wie man sich der Herausforderung der Begegnung virtueller und physischer Teilnehmer mit Methode stellen kann.
Christina Buttler
Immersive Technologien als Transformationsbegleiter
Zusammenfassung
Im Laufe der Entstehungsgeschichte neuer Technologien nahm die Entwicklungsgeschwindigkeit stetig zu. Diese wird sich zukünftig exponentiell entwickeln. Aus einer Betrachtung der Vergangenheit heraus lassen sich kommende technologische Entwicklungen nicht mehr ableiten. Dem menschlichen Gehirn ist es nicht möglich, exponentielle Vorhersagen zu treffen. Neue immersive Technologien bieten bereits zum aktuellen Zeitpunkt die Möglichkeit, orts- und zeitunabhängige Veranstaltungen wie Marketing-Events, Konferenzen und Messen zu ermöglichen. Die künftige Weiterentwicklung dieser Technologien bietet enorme Chancen, Kommunikation und Austausch auf einer ganz neuen Ebene zu erleben und zu erfahren – wenn man sich dieser annimmt.
Philipp Kahl
Angewandte Improvisation – online echten Kontakt erzeugen
Zusammenfassung
Wer Seminare, Lehre oder einfach nur Meetings durchführt/moderiert, sah sich seit März 2020 gezwungen, auf Online-Meetings umzusteigen. Schnell fand man sich in einem, teilweise ganztägig laufenden, Video-Konferenz-Marathon wieder, der oft zäh, anstrengend und mit dem Gefühl des Getrennt-Seins von anderen verbunden war. Wem das nicht so gegangen ist, der kann diesen Beitrag einfach überspringen, für alle anderen möchte ich hier Inspirationen geben, wie man Online-Trainings, -Lehre, – Konferenzen lebendiger gestalten kann und Menschen auch im Online-Raum in einen echten Kontakt bringt. Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass psychologische Sicherheit genau dafür sorgt. Und warum Angewandte Improvisation dazu beiträgt, ist, weil der elementare Kern der Angewandten Improvisation, der spielerische Ansatz, psychologische Sicherheit schafft, egal ob im Off- oder Online-Raum.
Roberto Hirche
Berührende Elemente bei der Online-Teamentwicklung
Zusammenfassung
Tauchen Sie ein in eine Geschichte, in der ein Team dabei unterstützt wird, teaminterne Prozesse zu identifizieren und zu reflektieren. In diesem Fallbeispiel wird aufgezeigt, wie Teamentwicklung auch online funktioniert. Es werden konkrete Methoden und Übungen vorgestellt, die Online-Seminare kurzweilig und interaktiv machen. Diese können in die eigene Veranstaltung integriert werden. Der Beitrag sensibilisiert dafür, dass Online-Veranstaltungen nicht nur vor dem Bildschirm stattfinden müssen und auch die Pausen für das Gelingen digitaler Veranstaltungen genutzt werden können.
Lars Pohl
Denken im Kollektiv – wie echte Begegnung auf Augenhöhe gelingt, ohne sich zu sehen
Zusammenfassung
Wir von nextpractice nutzen seit über 20 Jahren eine eigene Software, mit der wir viele Menschen vernetzen und in gemeinsame Denk- und Austauschprozesse einbeziehen. Ob in einem vor Ort installierten Netzwerk, hybrid oder rein virtuell, eine konsequente Trennung von Person und Information ermöglicht eine echte Begegnung auf Augenhöhe, trotz oder gerade dank der Digitalisierung. Im rein inhaltsbezogenen Austausch entfalten sich Co-Kreativität und kollektive Intelligenz von Gruppen für Lösungen, die begeistern.
Andreas Greve, Frank Schomburg
Das Empfinden der Teilnehmenden – ein Dialog über die Evaluation von Online-Partizipation
Zusammenfassung
Der in diesem Beitrag interviewte Prof. Dr. Frank Brettschneider begleitet und evaluiert Bürgerbeteiligungsprozesse. Er stellt fest, dass die Teilnehmenden an Bürgerbeteiligungsveranstaltungen den Wechsel von Präsenz- auf Online-Formate meist positiv bewerten. Zudem hat sich die Zusammensetzung bei Bürgerbeteiligungsveranstaltungen erkennbar verändert. Online-Formate sprechen eine breitere Teilnehmerschaft an, haben geringere Zugangsschwellen und werden als demokratischer empfunden. Es kommt zukünftig ein größeres und ausgewogeneres Meinungsspektrum zu Wort. Beim digitalen Raum gibt es kein „hinten“ und kein „vorne“, alle können gleichermaßen gut hören. Für Präsentationen empfiehlt er veränderte Darstellungsweisen. Digitale Formate ermöglichen auch zeitversetzte Meetings und lassen damit, verbunden mit den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz, für die Zukunft interessante Innovationen erwarten.
Frank Brettschneider, Wolfgang Himmel
Berührende Momente in virtuellen Räumen
Ästhetische Erfahrungen aus der digitalen Lehre im Fachbereich BWL
Zusammenfassung
Bei der Corona-bedingten Vervielfältigung von Online-Lehrveranstaltungen stand vielfach zunächst die Funktionalität im Vordergrund: Wie können Formate und Inhalte aus den gewohnten ko-präsenten Lehrveranstaltungen im Hörsaal in den digitalen Raum übertragen werden? Die ästhetische Dimension digitaler Lehre blieb dabei vielfach zunächst untergeordnet. Auf Basis von Erfahrungen im Masterstudium BWL an der Alanus Hochschule identifiziert dieser Beitrag ästhetisch berührende Momente in der digitalen Lehre und stellt die Prozesse und Ansätze dar, die solche Momente und damit eine umfassendere Lernerfahrung ermöglichen. Eine sorgsamere Beachtung der ästhetischen Dimension von digitaler Lehre kann nach Ansicht der Autorin auch dazu beitragen, die verbreitete „Zoom-Müdigkeit“ zu reduzieren.
Susanne Blazejewski
„Digital Responsible Leadership“ – Dialogische Führungsverantwortung im Zeitalter der Digitalisierung
Zusammenfassung
Dieser Beitrag schlägt die Brücke zwischen den Forschungserkenntnissen zum Thema verantwortlicher Führung und Erfahrungen bei der Arbeit im digitalen Raum. Beide Themenbereiche nehmen im Kontext gesellschaftlicher Herausforderungen und aktueller Veränderungsprozesse in Unternehmen und Gesellschaft eine herausragende Stellung ein, sind bis anhin aber noch nicht verbunden. Wir fassen zusammen, was „Responsible Leadership“ bedeutet und welche Qualitäten verantwortliches Führen braucht. Wir beschreiben im Kontext eines konkreten, computergestützten Dialogprozesses für die Südafrikanische Regierung und an dem dafür entwickelten IT-Werkzeug, welche Qualitäten verantwortlicher Führung von besonderer Bedeutung für komplexe Veränderungsprozesse sind. Dadurch wird ein Weg skizziert hin zu „Digital Responsible Leadership“ im Kontext aktueller Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft – zur dialogischen Führungsverantwortung im Zeitalter der Digitalisierung.
Hans-Jürgen Frank, Thomas Maak, Nicola M. Pless
Digitale Veranstaltungsplattformen
Kategorisierung der Softwarelösungen und ihre Eignung für Veranstaltungsformate
Zusammenfassung
Die rasante (Voll-)Digitalisierung der Veranstaltungsbranche im Messejahr 2020/2021 verändert eine erfolgreiche Messe- und Veranstaltungsbranche. Teils zur Überbrückung eines aufgrund Covid-19 ausfallenden Veranstaltungszyklus, teils aber auch zur Schaffung von dauerhaften Alternativen des Austauschs werden digitale Veranstaltungen initiiert. Diese basieren auf digitalen Veranstaltungsplattformen verschiedener Architektur und Funktionalität. Videokonferenzen, Websites als Navigationsplattformen, Web-Applications, Point-and-Click Applications sowie Virtual-Reality-Plattformen werden zur geeigneten Umsetzung der verschiedenen Veranstaltungsformate sowie im Hinblick auf die Zielgruppen ausgewählt und teilweise miteinander kombiniert. Ein Überblick erleichtert die Auswahl der richtigen Softwarelösung; ein Blick auf die Strategie der Veranstalter zeigt die Chance – idealerweise verlängern Veranstaltungsplattformen die Veranstaltungen dauerhaft digital.
Thomas Bauer, Timo Kargus, Felix Josephi
Berührende Vorträge bei einem Online-Kongress – Referenten informieren, qualifizieren und motivieren
Fallbeispiel virtuelle tekom-Jahrestagung 2020: Herausforderungen, Umsetzung und Learnings
Zusammenfassung
Die tekom-Jahrestagung findet jährlich im November in Stuttgart statt. Wir bieten ein Vortragsprogramm mit über 250 Fachvorträgen und Workshops über drei Tage sowie viel Zeit und Raum für den beruflichen Austausch und das Networking. Mit ca. 4500 Teilnehmern ist die tekom-Jahrestagung der größte internationale Branchentreff für Technische Kommunikation. Der Kongress wird inhouse organisiert, von der Idee über die Planung bis zur Umsetzung. Externe Dienstleister werden für einzelne Aufgaben beauftragt, die Gesamtkonzeption wird jedoch nicht in die Hände einer Agentur gelegt. Technische Kommunikation ist an sich eher ein „trockenes“ Thema, zumindest für Außenstehende. Die TechComm-Community – Experten, Brancheninsider, Mitglieder des Berufsverbandes und Kongressteilnehmer – bringen jedoch viele Themen ein, die heiß diskutiert werden. Vor Ort gibt es dazu regen fachlichen Dialog, hitzige Diskussionen, neue Erkenntnisse und Lösungen werden aufgezeigt. Kurz gesagt: Emotionen werden erzeugt.
Cornelia Ilg
Online-Meetings – besser als ihr Ruf?
Ein Erfahrungsbericht aus der Praxis
Zusammenfassung
Online-Meetings haben den Ruf, in einigen Gesichtspunkten mit physischen Treffen nicht mithalten zu können. Gerade wenn es um Emotionen, tief greifenden Dialog und soziodynamische Prozesse geht, so haftet virtuellen Veranstaltungen der Makel der fehlenden Nahbarkeit an. Im folgenden Beitrag zeigt der Autor anhand eines Praxisbeispiels Stellhebel und Ideen zur Behebung dieses Mangels auf. Seine These lautet: Online-Meetings sind besser als ihr Ruf, wenn sie in folgenden Aspekten passend und umfassend gestaltet werden: Setting und Format, Medien, technische Ausstattung und Infrastruktur, Interaktion und Beteiligung sowie Führung und Moderation. Dies gelingt insbesondere, wenn Möglichkeiten der Interaktion geschaffen und die Teilnehmer aktiv dazu aufgefordert werden, sich einzubringen. Auch wenn diese Veranstaltungen vor dem Bildschirm stattfinden: Bei den Teilnehmern darf nie der Eindruck des Medienkonsums entstehen, wie sie ihn vom Fernseher kennen. Wenn die Teilnehmer die Veranstaltung selbst aktiv mitgestalten, wird sie berührend.
Thomas Wolter-Roessler
Herausforderung Customer Experience bei digitalen Veranstaltungen – Erkenntnisse aus der Corona-Krise
Zusammenfassung
Die in Deutschland Anfang März 2020 ausgelöste, weltweite Corona-Pandemie und das damit verbundene Veranstaltungsverbot löste in der Eventbranche eine bislang ungekannte Tiefenkrise aus. Sowohl das Kundenverhalten als auch die Innovationsgeschwindigkeit der Unternehmer in der Veranstaltungsbranche wurden nachhaltig verändert. Digitalisierungsskeptiker mussten, teilweise notgedrungen, auf digitale Dienstleistungen ausweichen. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie die Customer Experience – also das Gäste- bzw. Kundenerlebnis während Veranstaltungen – von der Digitalisierung beeinflusst wird. Mit einem explorativen Ansatz wurden leitfadenbasierte Experteninterviews in mehreren Ländern geführt, die mit einer Inhaltsanalyse ausgewertet wurden. Der Beitrag beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus der Digitalisierung in der Veranstaltungsbranche hinsichtlich der Customer Experience ergeben, und gibt Handlungsimpulse für die Praxis. Es zeichnet sich ab, dass die fortschreitende Digitalisierung Teil des „New Normal“ ist und dass nach der Corona-Pandemie vermehrt hybride Veranstaltungen durchgeführt werden.
Susanne Doppler, Michelle Kraut, Adrienne Steffen
Business Meetings – Verbindung schaffen in virtuellen Räumen
Zusammenfassung
Meetings sind Kern jeder Organisation. Eine beachtliche Menge von Zeit und Energie wird den Arbeits- und Entscheidungssitzungen gewidmet. Die meisten Menschen mögen sie jedoch nicht, viele finden sie sogar frustrierend. Spätestens seit den Maßnahmen gegen Ausbreitung der Corona-Pandemie sind virtuelle Meetings nicht nur eine Annehmlichkeit, sondern eine Notwendigkeit geworden. Es wird oft bemängelt, dass die Beziehungen unter dem virtuellen Kontakt leiden. Ist es so und muss es so sein? In diesem Beitrag werden ausgewählte Faktoren, die erfolgreiche und berührende virtuelle Meetings ermöglichen, unter Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse skizziert und die Wege, wie sie erreicht werden, aufgezeigt. Virtuelle Meetings stellen zweifellos Herausforderungen dar. Sie bieten viele Vorteile und ermöglichen, gute Beziehungen auch virtuell aufzubauen – mit passendem Mindset und Methoden.
Eugenia Schmitt
Experience Economy und virtuelle Live Communication
Konzeption eines partizipativen und interaktiven virtuellen Veranstaltungsformats
Zusammenfassung
Virtuelle Veranstaltungen fanden lange keine große Beachtung in der Live Communication, da besonders emotionale und multisensuale Erlebnisse schwierig in den digitalen Raum zu übertragen sind. In der Corona-Pandemie war die Überführung von Veranstaltungen in den digitalen Raum jedoch oftmals eine zentrale Notwendigkeit zur Sicherung des Geschäftsbetriebs. Zudem bringt sie elementare Vorteile auf der Teilnehmerseite mit sich, wie Kosteneinsparung, Zeiteinsparung und Klimaneutralität.
Damit virtuelle Veranstaltungen jedoch überzeugen und erinnert werden, muss der Fokus auch im Business-Kontext klar auf der Schaffung von Kundenerlebnissen liegen. Durch eine bewusste Formatgestaltung und Inszenierung müssen die Nachteile und neuen Herausforderungen von virtueller Live Communication überwunden werden. Im Folgenden wird ein theoretisches Fundament für die Übertragung von Live Communication in den digitalen Raum vorgestellt und anhand eines Praxisbeispiels Ansätze und Inspiration für die Konzeption zukünftiger virtueller Veranstaltungen geschaffen.
Lea Ott
Backmatter
Metadaten
Titel
Berührende Online-Veranstaltungen
herausgegeben von
Prof. Stefan Luppold
Wolfgang Himmel
Hans-Jürgen Frank
Copyright-Jahr
2021
Electronic ISBN
978-3-658-33918-0
Print ISBN
978-3-658-33917-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-33918-0