Skip to main content

2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

Preisentscheidungen

verfasst von : Ralf Ewert, Alfred Wagenhofer

Erschienen in: Interne Unternehmensrechnung

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.

search-config
loading …

Preisgrenzen

sind

Entscheidungswerte

für das Unternehmen, bei deren Über- oder Unterschreiten bestimmte Entscheidungen ausgelöst werden.

Preisuntergrenzen

werden zB für die Entscheidung über die Annahme oder Ablehnung eines Zusatzauftrages oder die Eliminierung eines Produktes aus dem Produktionsprogramm benötigt.

Preisobergrenzen

legen die Entscheidung über den Bezug von benötigten Beschaffungsgütern fest.

Relative Preisgrenzen

führen zu einer Veränderung der Zusammensetzung des Produktionsprogramms.

Für die Bestimmung von Preisgrenzen sind die

relevanten Kosten

zu ermitteln, das sind jene Kosten, die sich gegenüber der Ausgangssituation durch Änderung der Entscheidung ergeben. Sie umfassen bei einem Zusatzauftrag immer die

Grenzkosten

(des gesamten Auftrages, nicht nur des letzten Stücks) und alle weiteren Kosten, die durch die

Entscheidung beeinflusst

werden können. Dabei handelt es sich einmal um

Opportunitätskosten

, die dann auftreten, wenn ein Auftrag das bisherige Produktionsprogramm verändert. Dies kann auch (kurzfristig)

fixe Kosten betreffen

, zB bei der Möglichkeit des Ausbaues (der Einschränkung) der Kapazitäten bei Annahme (Ablehnung) des Auftrages.

Preisgrenzen

sind kritische Werte, bei denen sich eine Entscheidung gerade ändert. Das heißt noch nicht, dass die tatsächlichen Preise diesen Preisen entsprechen müssen. Insbesondere können Kosten auch für die

Ermittlung optimaler Absatzpreise

verwendet werden. Sie sind jedoch nicht isoliert, sondern immer im Zusammenhang mit sämtlichen

Marketinginstrumenten

zu sehen.

Der

kurzfristig optimale Preis

ergibt sich grundsätzlich aus der fundamentalen Gleichung:

Grenzerlös = Grenzkosten

. Fixkosten spielen dabei keine Rolle. Das bedeutet, dass typische Verfahren der Preiskalkulation (zB Zuschlagskalkulation, Handelsspannenkalkulation,

Target pricing

) im Regelfall nicht zu optimalen Preisen führen. Sind (aus kurzfristiger Sicht) Fixkosten jedoch beeinflussbar, sind sie ebenfalls relevant. Es handelt sich dabei um dieselben Überlegungen wie bei der

Preisuntergrenze

. Je nach Dauer der Leistungserstellung (Fristigkeit) werden damit mehr oder weniger (kurzfristig) fixe Kosten berücksichtigt. Beispielsweise sind für die Angebotserstellung eines langfristigen Fertigungsauftrages die meisten Kosten beeinflussbar, die Preisentscheidung basiert dann auf Vollkosten. Das Zurechnungsproblem von (dann nur mehr variablen) Gemeinkosten bei mehreren Aufträgen bleibt aber bestehen. Der optimale Preis hängt nicht nur von den

Produktkosten

in der betreffenden Periode ab, sondern zusätzlich von

künftigen Kosten

(dynamische Preisstrategien), von den

Interdependenzen

zu anderen Produkten und damit deren Kosten als auch von

Kosten der Konkurrenten

, wenn diese einen spürbaren Einfluss auf das Entscheidungsfeld des Unternehmens haben.

Das Ergebnis der Untersuchung, wie optimale Preise von den Kosten abhängen, hat gezeigt, dass es sehr

vielfältige Zusammenhänge

gibt, die eigentlich alle beachtet werden sollten. Für eine formale Analyse kann man sich leicht auf ein oder höchstens zwei Produkte und auf eine oder höchstens zwei Perioden beschränken und alles andere unbeachtet lassen (

ceteris paribus

-Annahme). In der

praktischen Anwendung

der Ergebnisse treten diesbezüglich jedoch Schwierigkeiten auf. Es existieren weit

mehr und komplexere Zusammenhänge

. Zusätzliche

Probleme

mit der Anwendung der Modellergebnisse liegen in den benötigten

Daten

selbst. So ist beispielsweise die Schätzung der Preis-Absatz-Funktion nicht gerade einfach. Schwierigkeiten liegen zB in der Produkt- und Marktdefinition, der Berücksichtigung von Produktinterdependenzen und den Einflüssen anderer Marketinginstrumente, die vom Preis als Einflussgröße kaum hinreichend isoliert werden können.

Sie haben noch keine Lizenz? Dann Informieren Sie sich jetzt über unsere Produkte:

Springer Professional "Wirtschaft+Technik"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft+Technik" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 102.000 Bücher
  • über 537 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Automobil + Motoren
  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Elektrotechnik + Elektronik
  • Energie + Nachhaltigkeit
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Maschinenbau + Werkstoffe
  • Versicherung + Risiko

Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Springer Professional "Wirtschaft"

Online-Abonnement

Mit Springer Professional "Wirtschaft" erhalten Sie Zugriff auf:

  • über 67.000 Bücher
  • über 340 Zeitschriften

aus folgenden Fachgebieten:

  • Bauwesen + Immobilien
  • Business IT + Informatik
  • Finance + Banking
  • Management + Führung
  • Marketing + Vertrieb
  • Versicherung + Risiko




Jetzt Wissensvorsprung sichern!

Metadaten
Titel
Preisentscheidungen
verfasst von
Ralf Ewert
Alfred Wagenhofer
Copyright-Jahr
2014
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-35961-3_4