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07.09.2023 | Compliance | Schwerpunkt | Online-Artikel

Kleinere Betriebe hadern mit Offenlegungspflichten

verfasst von: Andrea Amerland

1:30 Min. Lesedauer

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Der Gesetzgeber hat Unternehmen zu gewissen Transparenzregeln verpflichtet. Während größere Konzerne damit zurecht kommen, sind sie für kleinere Betriebe eine Last, ergibt eine Umfrage.
 

Fast ein Drittel aller Unternehmen (30 Prozent), die für das German Business Panel im Juli befragt wurden, wünschen sich weniger Offenlegungspflichten. Lediglich 13 Prozent sprechen sich für eine Erhöhung aus. Der Monitor befragt monatlich mehr als 800 Firmen zur Unternehmenslage und unter anderem auch zur Zufriedenheit mit der Wirtschaftspolitik. Neun deutsche Universitäten sind an dem Projekt beteiligt. 

Die Forschenden haben vor dem Hintergrund, dass ab 2024 mit der Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) weitere Transparenzanforderungen - insbesondere auf große Konzerne - zukommen und damit auch höhere Kosten, ihre aktuelle Umfrage konzipiert. 

KMU fehlen Ressourcen für Informationsaufbereitung

Demnach plädieren kleinere Betriebe mit bis zu zehn Beschäftigten für weniger Publizitätspflichten. Obwohl die gesetzlichen Auflagen für sie ohnehin bereits geringer ausfallen als für börsennotierte Kapitalgesellschaften, sprechen sich rund 33 Prozent der Befragten Kleinstbetriebe für weniger Transparenz aus. "Für kleine Unternehmen wiegen die Kosten der Offenlegung offenbar deutlich schwerer als ihr Nutzen", so Projektleiter Jannis Bischof. Zudem mangele es an Ressourcen und Fachpersonal, um die geforderten betrieblichen Informationen aufzubereiten.

Größere Unternehmen mit mehr als zehn Arbeitnehmern gehen mit dem Thema vergleichsweise entspannter um, haben die Wissenschaftler ermittelt. Während beinahe 24 Prozent der befragten Unternehmensentscheider, Transparenzregeln eher reduzieren möchten, votieren fast 19 Prozent in dieser Personengruppe sogar für eine Ausweitung ihrer Publizitätspflichten. Die Forschenden weisen klar nach, dass die Zustimmung zu den gesetzlichen Vorgaben mit der Unternehmensgröße und den vorhandenen Ressourcen zunimmt.

Denn Konzerne haben den Studienzahlen zufolge eine bessere Personalsituation, insbesondere in den Finanzabteilungen (mehr als fünf Mitarbeiter), und profitieren sogar von der Regulierung. So konnten sie in den vergangenen zwei Jahren aus der Berichterstattung von Wettbewerbern wertvolle Informationen ziehen und für sich nutzen. Laut Panel stellen etwa Investitionen in Forschung und Entwicklung von Konkurrenten "handlungsentscheidende Informationen" dar.

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