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07.06.2018 | Corporate Governance | Nachricht | Online-Artikel

Nachhaltigkeit ist für Bankinvestments weniger wichtig

verfasst von: Jan F. Wagner

2 Min. Lesedauer

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Das Thema "nachhaltiges Investieren" spielt bei deutschen Banken und Sparkassen laut einer aktuellen Studie eine eher untergeordnete Rolle. Um ihre soziale Verantwortung zu unterstreichen, setzen die Institute auf andere Möglichkeiten wie etwa das Sponsoring.

Nur 39 Prozent der Kreditinstitute gaben an, nachhaltige Kriterien bei ihrer Kapitalanlage zu respektieren. Das war der niedrigste Wert für alle 203 befragten Großinvestoren. Den höchsten Wert verzeichneten Kapitalanlagegesellschaften mit 91 Prozent. Danach kamen Stiftungen und Kirchen (88 Prozent), Versicherer (70 Prozent), Pensionskassen (59 Prozent) sowie Großunternehmen (43 Prozent).  Das zeigt eine neue Studie der genossenschaftlichen Union Investment, die in Zusammenarbeit mit Professor Henry Schäfer von der Universität Stuttgart erstellt wurde.

Den niedrigen Wert bei den Banken erklärte der Nachhaltigkeitsexperte Schäfer auf Anfrage so: "Die Banken geben an, dass es keine Vorgaben von ihren Aufsichtsrats- oder Verwaltungsratsgremien für nachhaltige Kapitalanlagen gibt." Um ihre soziale Verantwortung zu unterstreichen, würden die Institute auf andere Möglichkeiten wie Sponsoring setzen, so Schäfer weiter. 

Umwelt- oder Sozialaspekte spielen eine wichtige Rolle

Mit Blick auf alle Befragten gaben 65 Prozent an, nachhaltige Kriterien bei der Kapitalanlage zu berücksichtigen. Vor fünf Jahren lag dieser Wert noch bei 48 Prozent. Beispiele für nachhaltige Kriterien sind ökonomische Faktoren wie die Finanzstabilität des Emittenten oder eine besonders freundliche Umwelt- oder Sozialpolitik. Auch eine gute bzw. ethische Unternehmensführung gehört zu den Kriterien für die Investoren.

Laut der Studie fanden drei Viertel der Investoren die ökonomischen Kriterien am Wichtigsten. Als weniger wichtig erachteten die Investoren soziale Kriterien (64 Prozent der Befragten) sowie Governance-Kriterien (63 Prozent). Ökologische Kriterien waren ihnen am wenigsten wichtig (58 Prozent).

Anleger, die das Thema Nachhaltigkeit skeptisch sehen, begründen dies mit möglichen Einbüßen bei der Rendite. Sie argumentieren, dass ein nachhaltiger Ansatz zum Ausschluss von Emittenten führt. Allerdings gaben 64 Prozent der nachhaltigen Investoren an, dass die Anwendung der Kriterien keinen Renditennachteil bedeutet habe. Weitere sechs Prozent sagten, ihr nachhaltiges Portfolio habe sogar eine bessere Performance als ein Portfolio ohne die Kriterien.

"Nachhaltige Strategien sind traditionellen ebenbürtig"

"Hier scheint Aufklärung nötig. Denn inzwischen hat sich bestätigt, dass nachhaltige Investmentstrategien traditionellen Ansätzen ebenbürtig sind. Immer mehr spricht sich herum, dass die Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien im Risikomanagement Vorteile bringen kann", meint Alexander Schindler, Vorstand bei der Union Investment mit Verantwortung für das institutionelle Geschäft. Bei nachhaltigen Investments ist die Union Investment Marktführer mit mehr als 33 Milliarden Euro unter Verwaltung.

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