Die Digitalisierung führt in der Energiewirtschaft zum größten Veränderungsprozess seit der Elektrifizierung.
fotohansel / Fotolia
Gegenwärtig vollzieht sich in der Energiewirtschaft der größte Veränderungsprozess seit der Elektrifizierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. So bedrohen inzwischen die beiden maßgeblichen Branchentrends – Digitalisierung und Dezentralisierung – die Geschäftsmodelle der klassischen Energieversorgung in ihrer Existenz. Dabei werden die herkömmlichen, analogen Versorgungsprodukte in den kommenden Jahren mehr und mehr durch digitale Lösungen ersetzt. Eine Tendenz, welche mittelfristig die Existenz traditioneller Energieversorgungsunternehmen gefährdet. Ähnlich wie die Leuchtdiode nicht Resultat der Weiterentwicklung der Kerze ist, werden sich auch die digitalen Konzepte der Energieversorgung schon in Kürze radikal vom ihren analogen Pendants unterscheiden.
Der Übergang von analog zu digital ist in vollem Gange und macht auch vor Stadtwerken und Co. nicht halt. Es bedarf keiner hellseherischen Fertigkeiten vorauszusagen, dass sich Versorger in der digitalen Welt perspektivisch mehr oder weniger zu IT-Unternehmen mit angeschlossenen Strom-, Gas- und Wärmeaktivitäten entwickeln werden. Es entsteht ein neuer Typus digitaler Energieversorgungsunternehmen oder Utilities 4.0, der als aktiver Gestalter der Energiezukunft in Erscheinung treten dürfte und dessen Leistungsangebote vorzugsweise vernetzt, flexibel, digital und dienstleistungsorientiert sein werden.
Utility 4.0
Als eine der ersten Publikationen zur digitalen Transformation der Energiewirtschaft erschien im deutschsprachigen Raum im Frühjahr 2016 das Booklet Utility 4.0 – Transformation vom Versorgungs- zum digitalen Energiedienstleistungsunternehmen. Der kompakte Text begleitete die zu jener Zeit in Fahrt kommende Diskussion um die Digitalisierung des Energiesektors und etablierte mit Utility 4.0 zugleich einen eingängigen Begriff für serviceorientierte digitale Versorgungsunternehmen. Mit der Bezeichnung Utility 4.0 wird dabei ganz bewusst und keineswegs zufällig auf die in der produzierenden Wirtschaft unter Industrie 4.0 breit geführte Diskussion um die Digitalisierung als vierte industrielle Revolution Bezug genommen.
Praxisratgeber um die digitale Energiewelt von morgen
Mit dem Springer Fachbuch Herausforderung Utility 4.0 wird die ursprüngliche Idee des initialen Booklets aufgegriffen und umfassend weiterentwickelt. Renommierte Autoren liefern dem Leser Einblicke in die unterschiedlichen Facetten des weiten und hochaktuellen Themenfelds Digitalisierung der Energiewirtschaft. Leitmotiv des Buches ist dabei die sinnvolle Verknüpfung von Theorie und Praxis. Dementsprechend liefert es umfassend Antworten auf Kernfragen der digitalen Transformation im Energiesektor und belässt es gleichzeitig nicht bei der abstrakten Darstellung eines theoretischen Digitalisierungskonzepts für die Energiebranche. Folgerichtig beschäftigt sich das Buch mit ausgewählten Konzepten und Technologien für das digitale Energiesystem von morgen ebenso wie mit konkreten Geschäftsmodellen für eine smarte Energieversorgung. Schließlich greift das Buch mit ausgewählten Beiträgen rund um Vernetzung und Steuerung ein Schwerpunktthema der Leitmesse E-world energy & water 2017 auf.
Dem Leser wird ein praxisorientiertes Buch an die Hand gegeben, welches bei der erfolgreichen Bewältigung des Übergangs von der analogen zur digitalen Energiewirtschaft unterstützt und darüber hinaus den Akteuren der Branche wertvolle Impulse für eigene Transformationsinitiativen liefert. Es unterstützt damit Fach- und Führungskräfte der Energiebranche bei ihrem Bemühen um die Erschließung neuer, lukrativer Betätigungsfelder. – Herausforderung Utility 4.0 macht Mut, den Veränderungsprozess zuvorderst als Chance für die Energiebranche zu begreifen.