Die Bedeutung von Informationstechnologie für Energie gliedert sich in drei Bereiche: Energieverbrauch von
IT‐Systemen, Steigerung der Energieeffizienz in anderen Sektoren durch den Einsatz von IT und Verbesserung des
Gleichgewichts zwischen Stromangebot und ‐nachfrage durch intelligente Netzsteuerung. Der vorliegende Beitrag liefert
Fakten und Hintergründe, stellt Zusammenhänge her und erklärt die Dynamik der jeweiligen Märkte anhand beobachteter
Nutzenerwartungen der beteiligten Interessengruppen. Trotz kontinuierlicher Verbesserung der Energieeffizienz in der
IT‐Infrastruktur hat sich ihr Anteil am Stromverbrauch durch hohes Mengenwachstum stetig erhöht. Im Bewusstsein von
Politik und Gesellschaft hat sich IT zu einem Risikofaktor für Umwelt und Klima entwickelt. Während das Entstehen
völlig neuer Anwendungsfelder und deren Marktdynamik nur schwer prognostiziert werden können, befindet sich die
technologische Entwicklung der IT‐Infrastruktur seit der Zeit, in der Energie als Kostenfaktor der IT identifiziert
wurde, auf einem steilen Pfad zu höherer Energieeffizienz. Gleichzeitig setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch,
dass IT die wichtigste Schlüsseltechnologie zur Steigerung der Energieeffizienz in anderen Sektoren darstellt. Selbst
wenn der gesamte Energieverbrauch für den Betrieb der IT‐Systeme ins Verhältnis zu den Einsparungen gesetzt wird, die
bereits in den wichtigsten vertikalen Einsatzfeldern durch IT ermöglicht werden, ergibt sich eine deutlich positive
Bilanz. Hinausgehend über die zahlreichen direkten Einspareffekte, die IT in vertikalen und horizontalen Prozessen
erzeugt, kommt IT wachsende Bedeutung für die Steuerung des Stromnetzes zu. Durch intelligente dynamische
Anreizstrukturen für die Ausrichtung der Stromnachfrage an die fluktuierenden Angebotspotenziale kann die Effizienz
des Elektrizitätsmarktes gesteigert werden. Mit der Ausdehnung auf das „Internet der Dinge“ kann IT einen wichtigen
Beitrag zur Stabilisierung von Stromnetzen unter Kostenoptimierung der Erzeugung und Maximierung der Nutzung
erneuerbarer Quellen leisten. Abschließend legt dieser Beitrag Gründe dar, die trotz großer betriebs‐ und
volkswirtschaftlicher Potenziale die Geschwindigkeit der Marktdurchdringung hemmen.
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Beispiele sind die Definitionen der EnergyStar
Klassifizierungen für PC, Monitore, Server und andere Formen von IT‐Systemen durch die EPA der USA, deren Übernahme durch die
Europäische Kommission sowie die Verknüpfung von Beschaffungsmaßnahmen der öffentlichen Einrichtungen an solche
Kennzeichen.
Die Aussagekraft
der PUE wird oft missverstanden. Es handelt sich nicht um die Beurteilung der Energieeffizienz des Gesamtkomplexes, sondern um ein
Kriterium zur Bewertung der Infrastruktur, die zum Betrieb der damit versorgten IT‐Systeme installiert ist. Eine Verbesserung n
der Effizienz der IT‐Systeme kann daher eine Verschlechterung der PUE zur Folge haben, weil damit der relative Energieaufwand der
Infrastruktur wächst.