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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

7. Ergänzendes zu Sonderproblemen

verfasst von : Ulrich Hampicke

Erschienen in: Kulturlandschaft - Äcker, Wiesen, Wälder und ihre Produkte

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Bisher wurden in diesem Buch die Struktur des landwirtschaftlichen Systems in Deutschland beschrieben (Kap. 3 und 4) sowie seine beiden wichtigsten Problembereiche, die nach Reformen verlangen: die Verdrängung der Biodiversität (Kap. 5) und die Desorganisation der Stoffströme (Kap. 6). Mögen manche Fragen dort schon Antworten gefunden haben, so bleiben aber Themen offen, die eine gesonderte knappe Darstellung verlangen. Die Auswahl in diesem Kapitel mag etwas willkürlich erscheinen. Dass es sich um wichtige Themen handelt, dürfte jedoch nicht zu bestreiten sein – jedenfalls wird man zu ihnen häufig angesprochen.

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Fußnoten
1
Mit Gefüge wird die Aggregation der Bodenteilchen zu größeren räumlichen Einheiten bezeichnet. Es reicht vom Einzelkorngefüge (ohne Aggregation) bis zum Kohärentgefüge (alle Teilchen sind zu einem größeren zusammengebacken). Erwünscht ist im Ackerbau ein durch biologische Aktivität stabilisiertes Krümelgefüge, das bei der Pflugarbeit erhalten bleibt.
 
2
Aus nur teilweise bekannten Gründen schützt ein aktives Bodenleben Kulturpflanzen vor schädigenden Einwirkungen unterschiedlicher Art. Plausibel erscheint dabei die Unterdrückung von Krankheitskeimen im Boden, die Wirkungen des antiphytopathogenen Potenzials reichen jedoch weiter.
 
3
Natürlich „gewöhnen“ sich nicht die Individuen an den Mitteleinsatz, vielmehr erfolgt bei längerem Gebrauch eine Auslese derjenigen, die resistent sind.
 
4
Näheres zum Lignin im Abschn. 10.​7.​2.
 
5
Nur einige fürstlich geförderte Wissenschaftler haben das nicht verstanden und behaupten das Gegenteil, vgl. Anmerkung 9, Abschn. 9.​10.
 
6
Grundbegriffe zur Rinderfütterung finden sich im Kap. 3, Box  sowie im Abschn. 12.​2, Anhang B; ausführliches liefert jedes Lehrbuch der Tierernährung, z. B. Roth et al. (2011). Hier nur zur Größenordnung: Gutes Grundfutter für Milchkühe muss einen Gehalt von 6 bis 7 MJ/kg NEL aufweisen. Frischer Aufwuchs und Heu von den Bergwiesen der Eifel kann mit deutlich über 5 MJ knapp darunter eingestuft werden. Extensiver genutztes Grünland mit nur 4,5 MJ ist nur für Pferde, Schafe und anspruchslose Tiere geeignet. Die Unterschiede der Zahlenwerte muten gering an, sind jedoch sehr bedeutsam.
 
7
Autofahrer befürchten Schädigungen ihrer Motoren. Auch wenn dies ausgeschlossen werden kann, gibt es keinen Grund, E10 zu tanken. Es ist geringfügig billiger als gewöhnliches Benzin, den Autofahrern wird jedoch nicht gesagt, dass sein Energiegehalt durch die Beimischung von Ethanol geringer ist, was zum Mehrverbrauch führen muss. Benzin enthält 32 MJ/l, Ethanol nur 21 MJ/l.
 
8
Zugunsten des Biogases wird geltend gemacht, dass der Strom aus dieser Quelle kontinuierlich anfalle, also „grundlastfähig“ sei, im Gegensatz zum ungleichmäßigen Anfall aus Windkraft (nur wenn der Wind weht) und Photovoltaik (nur wenn die Sonne scheint). Das ist richtig, aber es fragt sich, ob diese Funktion ihre Kosten und ihren Flächeneinsatz wert ist. Biogas liefert 4 % der Brutto-Stromerzeugung. Auch bei der ehrgeizigsten Energiewende wird ein Resteinsatz von fossilem Kohlenstoff zur Stromerzeugung verbleiben, der die Funktion des zeitlichen Ausgleichs übernehmen könnte.
 
9
Schnellfahrer auf der Autobahn mögen sich sagen, dass sie mit Biodiesel doch „ökologisch“ rasen.
 
10
Sein ihm nachgesagter Antisemitismus hielt sich wohl in dem Rahmen, in dem er in den bürgerlichen Kreisen der 1920er-Jahre überall verbreitet war.
 
11
Eine Kielwassertheorie besagt Folgendes: Wird ein Wald, ein Feld, eine Wiese oder auch ein Garten nach verbindlichen Regeln ordentlich bewirtschaftet, dann werden nicht nur die direkt angestrebten Ergebnisse erreicht (zum Beispiel im Wald eine gute Holzernte), sondern auch alle anderen Dinge, die für gut gehalten werden. Man brauche sich um diese nicht zu sorgen, da sie im „Kielwasser“ mit realisiert werden. Auffassungen dieser Art dienen stets zur Legitimation einer herkömmlichen, in der Regel wirtschaftlich bevorzugten Praxis und zur Abwehr von Ansprüchen, die mit jener ganz oder teilweise unvereinbar sind.
 
12
Quirinal wurde in Rom der Palast des Staatspräsidenten des 1870 vereinigten Italien. Der Papst im Vatikan verlor die Macht über seinen bis dahin bestehenden Kirchenstaat in Mittelitalien und musste sich in die heute bestehende Vatikanstadt zurückziehen. Diese Ereignisse beschäftigten das europäische Geistesleben für viele Jahre.
 
13
Eine Ausnahme ist die Spätdüngung bei „Qualitätsweizen“, vgl. Abschn. 6.​5.
 
14
Das hinderte die Erbauer des Klosters Zinna südlich von Berlin nicht daran, eine Küche zu dimensionieren, in der man ein ausgewachsenes Wildschwein am Spieß braten konnte.
 
15
Es fällt umso weniger an, je höher das Milchleistungsvermögen der Kühe ist. Zwei Kühe mit je 4000 kg Milch pro Jahr liefern doppelt so viel Rindfleisch wie eine Kuh mit 8000 kg.
 
16
Hierzu Justus Liebig: „In der Festung Rastatt und den badischen Kasernen ist zur Entfernung der Excremente das Tonnensystem eingeführt. Die Abtrittsitze münden unmittelbar durch weite Trichter in Fässer aus, welche auf beweglichen Wagen stehen, so dass alle Excremente, Harn und Fäzes zusammengenommen, ohne allen Verlust angesammelt werden können. Sobald die Fässer sich gefüllt haben, wird ein neuer Wagen untergeschoben. … Die tägliche Ration eines Soldaten ist 2 Pfund Brot, und die Excremente der verschiedenen Garnisonen von 8000 Soldaten enthalten die Aschenbestandtheile und den Stickstoff von 16000 Pfund Brot, welche auf das Feld gebracht vollkommen ausreichen, um so viel Korn wiederzuerzeugen, als zu diesen 16000 Pfund Brot als Mehl verbacken worden ist“ (Liebig 1876, S. 368–69). Wie auch bei anderer Gelegenheit irrt Liebig hier in Bezug auf den Stickstoff, der auch bei sorgfältiger Sammlung der Exkremente zum erheblichen Teil als Ammoniak entweicht.
 
17
Auf die zuweilen unappetitlichen und nicht nachprüfbaren Rezepturen industriell gefertigter veganer Produkte sei hier nicht eingegangen.
 
Metadaten
Titel
Ergänzendes zu Sonderproblemen
verfasst von
Ulrich Hampicke
Copyright-Jahr
2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-57753-0_7

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