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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

5. Ergebnisse der Befragung gewaltbetroffener gehörloser Frauen

verfasst von : Sabine Fries

Erschienen in: Gewalterfahrungen gehörloser Frauen

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der qualitativen Interviews dargestellt. In die computergestützte qualitative Inhaltsanalyse sind alle ausgewerteten zwölf Interviews einbezogen. Den Ergebnissen vorangestellt ist eine zusammenfassende Beschreibung der Stichprobe.

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Fußnoten
1
Eine ausführliche Reflexion der Arbeit der Schattengebärderin erfolgt in Kapitel 6 („Diskussion“).
 
2
Die Glossierung der Verneinungsgebärden erfolgt hier nach Heßmann (2001).
 
3
Um die „erlebte Gewalt“ zu beschreiben, benutze ich im Folgenden die Begriffe „Gewaltsituationen“ bzw. „Gewaltsituation“, wenn klar auf einen singulären Vorfall Bezug genommen wird. Aus Gewaltsituationen schließlich resultiert die „Gewalterfahrung“.
 
4
Anonymisiert.
 
5
Durch eine vertrauliche Mitteilung nach dem Interview erfuhr ich, dass die Interviewpartnerin inzwischen von ihrem neuen Partner schwanger war. Die Zukunft der Beziehung war zu diesem Zeitpunkt offen.
 
6
Das Sozialgesetzbuch (SGB) XII (Bundesamt für Justiz 2003) regelt die sogenannte Eingliederungshilfe für behinderte Menschen. Es enthält die Leistungen zur Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen nach dem SGB IX (Bundesamt für Justiz 2016). Gehörlose, die nach abgeschlossener Berufsausbildung mit Bezugnahme auf diese Regelungen einen Gebärdensprachdolmetscher beantragen, etwa um ein Studium zu beginnen, erhalten in der Regel einen abschlägigen Bescheid, weil gesellschaftliche Eingliederung als gegeben angesehen wird, insofern die abgeschlossene erste Ausbildung die Möglichkeit der Berufsausübung bietet. Für weiterführende Leistungen der Eingliederungshilfe wird demnach oft kein Bedarf mehr anerkannt.
 
7
Bis auf eine befragte Frau haben alle Interviewpartnerinnen hörende Eltern und sind deutscher Herkunft. Eine Interviewpartnerin hat ein ebenfalls hörgeschädigtes Geschwisterkind, mit der sie aber in der Kindheit nicht gebärdensprachlich kommunizierte, weil die Eltern es auch nicht taten. In dieser Familie war die deutsche Lautsprache, vermischt mit ein paar begleitenden Gebärden, die Familiensprache.
 
8
Dass dies auch gehörlose Jungen betrifft, zeigen vorläufige Ergebnisse einer Studie, in der u. a. auch gehörlose Männer über ihre Gewalterfahrung berichten (Rieske et al. 2018, vgl. auch Abschnitt 6.​2.​1.​3).
 
9
Gebärdensprachdolmetscher werden zuweilen in emotional belastenden Situationen eingesetzt und oft arbeiten sie hier mit gehörlosen Kunden, die ein hohes Maß an traumatischen Erfahrungen erlebt haben. Diese Begegnungen können einen bleibenden Einfluss auf die Gebärdensprachdolmetscher haben und eine indirekte bzw. sekundäre Traumatisierung bewirken. Diese wird in der psychologischen Literatur allgemein als „vicarious trauma“ (McCann und Pearlman 1990) bezeichnet. Zu den Ursachen und Folgen eines „vicarious trauma“ bei Gebärdensprachdolmetschern vgl. auch Dean & Pollard 2001; Harvey 2003; Bontempo & Malcolm 2012.
 
10
Gisela ist die einzige Interviewpartnerin, die eine umgekehrte Erfahrung macht. Ihre Isolation in einer gewaltbelasteten Partnerschaft dauerte 14 Jahre, in denen ihr der Kontakt mit anderen Gehörlosen verboten war (00:14:54ff.). Nachdem es ihr gelang, aus dieser Situation auszubrechen, konnte sie an alte Kontakte anknüpfen und sich mit gehörlosen Freunden, die sie aus ihrer Schul- und Jugendzeit kannte, treffen (00:09:47).
 
Metadaten
Titel
Ergebnisse der Befragung gewaltbetroffener gehörloser Frauen
verfasst von
Sabine Fries
Copyright-Jahr
2020
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-31926-7_5

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